Ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen? Sie interessieren sich für ein bestimmtes Thema und sehen bei YouTube eine ganze Reihe von Clips dazu. Welches wählen Sie? Das mit einem blauen Bildschirmhintergrund und unleserlicher Winzlingsschrift oder das, das schon auf dem Mini-Vorschaubild Titten, Lippen oder schöne Augen zeigt?
Nein, das ist kein Männerthema, denn Untersuchungen haben gezeigt, daß sowohl Männer als auch Frauen in der Mehrzahl auf das Video mit der attraktiveren Vorschau klicken.
Und genau diesen Umstand macht man sich zunutze.
In umgekehrter Betrachtungsweise bedeutet das aber auch nichts anderes, als daß man sich unter Umständen nicht für den Clip mit dem höchsten Informationsgehalt, der besten Bildqualität oder dem treffendsten Ergebnis entscheidet, sondern unbewußt für das was unser kleiner Wurm im Hirn als besonders schön empfindet.
Das wissen die Filmersteller natürlich und so kommt es, daß immer mehr YouTube-Filmchen mit entsprechenden Bildern oder Filmsequenzen gespickt werden, obwohl das Video ansonsten überhaupt nichts Attraktives anzubieten hat.
Schlimmstenfalls liest einem eine fette, pickelige Kuh mit schwerem polnischen Akzent irgendetwas ungelenk vom Blatt vor, obwohl die Vorschau doch auf eine schlanke Blondine hoffen ließ. Die jedoch taucht nur ein- oder zweimal ganz kurz auf dem Bildschirm auf, eben genau an den Stellen, die YouTube vollautomatisch zur Generierung der Vorschaubilder auswählt.
Eine zeitlang war das immer bildgenau exakt die Mitte des Videos. Das macht es den Täuschern und Vorgauklern leicht. Sie packten immer exakt in die mittleren Frames des Videos das gewünschte Bild und durften sich in der Folge zuverlässig auf hohe Klickraten freuen.
Aber YouTube gehört zu Google und Google ist nicht doof. Nachdem sich dieser vermeintlich clevere Trick herumgesprochen hatte, ging bei YouTube das gleiche „Hase und Igel“-Spiel los, wie bei der Suchmaschinenoptimierung. Sobald jemand glaubte, einen besonders cleveren Trick entdeckt zu haben, um sich in den Suchergebnissen, bzw. hier in der Beliebtheit seiner Videos, nach oben zu schummeln, stopfte Google/YouTube dieses Loch und veränderte seinen Algorithmus an den entsprechenden Stellen ein wenig.
SEO (search engine optimization = Suchmaschinenoptimierung) ist schon lange nicht mehr nur das Ausspähen von nutzbaren Systemlücken, sondern das ständige im-Auge-behalten der Entwicklungen und das schnelle Reagieren auf die permanenten Änderungen in diesem Bereich.
So ändert auch YouTube hin und wieder die Methode nach der die Preview-Bilder ermittelt werden. Das Trugbild zum Anlocken einfach in die Videomitte zu stellen, das hilft schon lange nicht mehr.
Martin vom tagSEOblog hat sich in mehreren Artikeln mit der Frage beschäftigt, wie man die entsprechenden Stellen, die YouTube standardmäßig als Vorschau anbietet, herausfinden kann. Unter anderem bietet er ein kostenloses Timer-Video zum Download an, das man zur Ermittlung der richtigen Stellen hochladen kann.
Im Prinzip funktioniert seine Methode so:
Man erstellt zunächst sein YouTube-Filmchen, das man später mit ein paar Lockbildern „pimpen“ möchte.
Nun lädt man ein Testvideo (idealerweise das Timervideo von Martin) in der gleichen Länge und mit der gleichen Framezahl zu YouTube hoch.
Dann schaut man, welche Frames von YouTube exakt als Vorschau angeboten werden.
Im nächsten Schritt ersetzt man dann in seinem eigenen Video die zuvor ermittelten Frames mit den Lockbildern und lädt dann das endgültige Video hoch.
Zumindest bis zu einer erneuten Änderung des Algorithmus nach dem die Previews ermittelt werden, sollte diese Technik funktionieren.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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