Albern, arrogant und unangemessen war das Verhalten des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der beim NATO-Gipfel die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel brüskierte.
Nachdem auch seine Limousine vorgefahren war und er das Fahrzeug verlassen hatte, ließ Berlusconi die verdutzte Kanzlerin grußlos stehen und lief mit dem Handy am Ohr ans nahegelegene Rheinufer. Dort telefonierte er geschlagene 23 Minuten lang, während Merkel die Begrüßung der anderen Staatsgäste fortsetzte und dann gemeinsam mit denen zum obligatorischen und historischen Gruppenfoto auf die Rheinbrücke ging.
Angeblich habe Berlusconi die ganze Zeit über versucht, seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan davon zu überzeugen, daß Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen neuer NATO-Generalsekretär werden soll.
Dennoch bleibt nicht nur ein schaler Beigeschmack, sondern zumindest bei mir die feste Überzeugung, daß Silvio Berlusconi sich mit diesem Verhalten erneut in die Reihe der charakterlosen Mehlsäcke eingereiht hat.
Jedes Kind weiß wann man besser sein Handy in der Tasche lässt und selbst dringende Staatsgeschäfte können auch mal für einen offiziellen Anlaß ruhen. Man bedenke nur, daß US-Präsident Obama sicherlich häufiger und dringender am Telefon benötigt wird, als ausgerechnet der Italiener Berlusconi.