Hurra! Deutschland hat endlich wieder einen Bundespräsidenten! Christian Wulff heißt er und wurde gestern im dritten Wahlgang nach einem fast neuneinhalbstündigen Wahlmarathon dann doch mit der absoluten Mehrheit gewählt. Und was haben wir da erlebt? Wurde da von der Bundesversammlung das höchste Amt im Staate besetzt? Nein, wir haben ein Parteiengeschacher ohne Beispiel erlebt, ein albernes Hin und Her wie in einem Kindergarten.
Blubbert uns zwar der eine oder andere Politiker heute ins Ohr, das sei Demokratie pur und so sei das eben von den Vätern des Grundgesetzes gewollt gewesen, so sieht die Sache in Wirklichkeit doch ganz anders aus. Es war doch von vornherein erklärtes Ziel der Oppositionsparteien, die Wahlmänner und Wahlfrauen so zu verunsichern, daß es möglichst tatsächlich zu einem dritten Wahlgang kommen mußte. Und flugs hat man noch aus der Wahl des Bundespräsidenten eine angebliche Entscheidung über die Arbeit der regierenden Koalition aus CDU/CSU und FDP herbeidiskutiert. Natürlich, und das wird von mir auch gar nicht bestritten, sieht eine Kanzlerin immer dann besonders gut aus, wenn die von ihr und ihrer Regierung gemachten Vorschläge reibungslos und auf der Basis einer breiten Mehrheit durchgehen und es läßt gewisse Rückschlüsse zu, wenn Vorlagen und Gesetzentwürfe nur zögerlich oder gar nicht vom Parlament angenommen werden. Ins Amt gekommen und mit Regierungsmacht ausgestattet, ist die Kanzlerin ja nur, weil soundsoviele Abgeordnete zu ihrem Lager gehören und ihr durch ihr Votum die Stange halten. Bröckelt dieses Lager, fehlen am Ende bei wichtigen Entscheidungen die Stimmen und man muß sich Gedanken machen. Hierbei kann es durchaus sein, daß im einen oder anderen Fall so eine Abstimmung auch mal dazu benutzt wird, um den Regierenden einen Denkzettel zu verpassen oder salopp gesagt mal die Rote Karte zu zeigen. Soweit alles richtig. Aber wenn es darum geht, das höchste Amt im Staate zu besetzen, dann würde sich der Bürger einen würdigen Ablauf des Verfahrens wünschen und nicht so eine alberne Vorstellung wie gestern. Es ist nunmal so, daß nicht das Volk den Bundespräsidenten wählt, so steht es im Grundgesetz. Wenn man das anders haben will, dann muß das Grundgesetz eben entsprechend geändert werden. Das hat man aber nicht gemacht und das will man wohl auch in diesem Punkt nicht machen. Deshalb ist es auch Blödsinn, vorher alle möglichen B-Promis zu befragen, wen sie denn wählen würden, wenn sie wählen dürften. Man darf nicht, basta. Also treffen sich am Tag der Wahl des Bundespräsidenten weit über 1000 Leute und sind angeblich frei in ihrer Entscheidung. Zur Wahl standen zwei Chancenlose, einer der allgemein ganz beliebt ist, aber eben von vornherein zu wenig Stimmvieh hinter sich hatte und einer der ganz sicher gewählt würde. Nun tut man so, als sei der mit den größten Chancen ein Fehlgriff und unterschlägt, daß es sich nach den Umfragen vieler Jahre um den beliebtesten Politiker überhaupt handelt. Das hat man ganz schön geschickt gemacht und alles daran gesetzt, ihm den Start ins Amt so schwer wie möglich zu machen. In der Folge ergab sich ein Herumgeiere ohne Beispiel. Ob das dem Amt und der Person den notwendigen Respekt zollt, das wage ich zu bezweifeln. Das schadensfrohe Grinsen von Herrn Steinmeier wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Und nichtmals spannend war die Abstimmung. Der Beliebte hat zu keiner Zeit auch nur annähernd genug Stimmen auf sich vereinigen können und daß Herr Wulff am Ende gewählt werden würde, war doch auch die ganze Zeit über klar. Nur hat der Beliebte ein Problem: Die Linke mag ihn nicht, lehnte ihn als „Inquisitor“ ab, warf ihm das eine oder andere vor und sah so überhaupt keine Gemeinsamkeiten. Daß die den Beliebten also nicht wählen würden, das war doch auch sonnenklar. Wer sich letztlich alles der Stimme enthalten hat, das weiß man nicht und wird es wohl auch nie erfahren, es ist ja eine geheime Wahl. Aber man kann davon ausgehen, daß es vorzugsweise Wahlleute aus dem Lager der Linken waren, die so gehandelt haben. Und das ist ihr gutes Recht. Die eigene Kandidatin hat keine Chance, war eh bloß eine lächerliche Zählnummer, und wurde konsequenterweise auch vor dem dritten Wahlgang aus dem Rennen genommen. Danach war zwar das Stimmverhalten freigegeben, was immer das auch heißen soll, doch mochten die Linken wohl weder Herrn Wulff noch dem Beliebten ihre Stimme geben. Das hätte sich die SPD mit ihrem grünen Anhängsel gerne anders gewünscht. Will man ansonsten doch so gar nicht mit den Abtrünnigen Lafontaine-Leuten etwas zu tun haben, so hätte man gestern aber doch ganz gerne deren Stimmen gehabt. Man hätte also tatsächlich die sonst so verhassten Linken mit ins Boot genommen, nur um der Kanzlerin mal so richtig eins auszuwischen. Da haben die Linken aber nicht mitgespielt, warum auch, zu oft hat man ihnen gesagt, daß man sie nicht will, warum sollten sie also jetzt zum Steinmeierschen Stimmvieh verkommen? Aber genau das wirft SPD-Mann Gabriel nun pausbäckig dem CDU-Mann Wulff vor. Er sei mit den Stimmen der Linken, bzw. durch deren Duldung ins Amt gekommen. Hach, was für eine schöne Verdrehung der Tatsachen! Herr Gabriel, nicht mit Feuer löscht man Wasser, sondern umgekehrt! Eben wolltet ihr doch die Stimmen der Linken, hättet euch entblödet, mit denen gemeinsame Sache zu machen und jetzt soll es die CDU sein, auf die man mit dem Finger zeigen darf, weil sie am Ende doch gewonnen hat? So ein Unfug! Euer Plan ist nicht aufgegangen, euer Kandidat hat verloren und die verbrähmte Annäherung an die Linken, die in NRW vielleicht so vieles leichter gemacht hätte, ist einmal mehr nicht zustande gekommen. Loser! Schwätzer! Neidhammel!
Der Publizist schreibt hier über Technik, Produkttests, und Service. Hier erscheinen auch seine Satiren und Gedanken über dies und das. Der Psychologe und Dozent wurde in der Halloweennacht an Allerheiligen geboren und lebt mit seiner Familie bei Heidelberg. Mehr über ihn gibt es hier und hier.
Das Beitragsbild suggeriert etwas Falsches. Wir haben es bei diesem Chinaprodukt nicht mit einem Springbrunnen zu tun. Stattdessen handelt es sich um ein Pissoir oder auch Urinal. Und zwar um eins für kleine Jungs. Bevor sich die Gendergeschwächten aufregen, möchte ich auf den Umstand hinweisen, dass der männliche Teil der aufrecht gehenden Bevölkerung besser im Stehen pinkeln kann, als der weibliche. Wobei es ja nicht allein um das Pinkeln im Stehen geht, das können Mädchen, Frauen, Fräuleins genau so. Nur mit der zielgerichteten Abgabe des Strahls ist das so eine Sache (aber dazu weiter unten mehr). Wir haben es hier also mit einem Plastikurinal in Form eines Frosches zu tun. Dieses kann überall angebracht werden, es benötigt keinen Wasseranschluss, weder für die Spülung, noch für das Abwasser. Das Pipi landet einfach in einem herausnehmbaren Tank und muss dann von Mama oder Papa, oder der dafür vorgesehenen Urinentsorgungsperson entleert werden. Der kleine Junge soll also offensichtlich dazu erzogen werden, im Stehen zu urinieren. Das ist ja auch politisch nicht mehr so ganz korrekt, denn der geknechtete gut erzogene Mann von heute setzt sich ja gefälligst auch beim kleinen Geschäft. Der stehpinkelnde Mann kann sein Bedürfnis mithin nur noch in öffentlichen Pissoirs oder jenen in Gaststätten stehend erledigen. Dort gibt es solche Stehurinale. Und diese Stehurinale sind ja schon die Luxusversion der Stehpinkelpipientsorgung. Auf dem Oktoberfest muss eine lange Rinne dafür herhalten. Und in der unlängst geschlossenen Kegelkneipe hier vor Ort gab es noch die Pisswand mit Rinne… selbsterklärend, denke ich. Nun muss ich mich bekennen: Ich muss mich zum Sitzpinkeln bekennen. Ja, ich bin ein Sitzpinkler. Mit fast einsneunzig Körpergröße habe ich das Harnen in aufrechter Position für mich schon vor 50 Jahren ad acta gelegt. Zu viel Kolateralschaden, um es mal so zu formulieren. Es entstehen einfach unkontrollierbare Verschmutzungen ringsherum. Das muss nicht sein. Zumindest, wenn es sich um eine ganz normale Toilettenschüssel handelt, ziehe ich das Hinsetzen eindeutig vor. Ein Urinal an der Wand, tja, das hat was Praktisches. Es ist für das Steherledigen prädestiniert. Allerdings kann ich die meisten Urinalanlagen schon deshalb nicht leiden, weil da einfach mehrere dieser Wandschüsseln nebeneinander gehängt werden und einen zwingen, sich unter Umständen mit mehreren anderen Männern schwanzwedelnd zu entleeren. Da ziehe ich etwas mehr Privatsphäre vor. Kommen wir zum Pipifrosch zurück: Es erschließt sich mir nicht so ganz, weshalb man kleine Jungen dazu bringen sollte, einem Plastiktier in den Hals zu pinkeln. Damit es mehr Spaß macht?
Man kann ja in alles Mögliche reintreten. Egal, ob Hundekot oder Kaugummi, es ist immer eine lästige bis eklige Sache. In ein Ei allerdings bin ich noch nie getreten. Und würde mir das widerfahren, dann würde ich mich sputen, das Hühnergelege schnell wieder vom Schuh zu bekommen. Anders sieht das offensichtlich bei einigen Damen aus, die sich die Schuhe bei AliExpress bestellen, die auf dem Titelbild zu diesem Beitrag abgebildet sind. Es handelt sich, so würde ich sagen, um Stöckelschuhe, modern: Highheels. An denen hat der Schuhdesigner am Stöckel, also am bleistiftdünnen Absatz ein täuschend echt wirkendes Plastikei montiert. Über Geschmack kann man bekanntlich nicht streiten. Würde aber meine Frau mit solchen Schuhen herumlaufen wollen, würde ich mir Ski unterschnallen, um das Ganze etwas auszugleichen.
Hunde sind ganz wunderbare Tiere. Ich könnte mir ein Leben ohne Hund gar nicht vorstellen. Seit mittlerweile über 40 Jahren halte ich Hunde. Dabei habe ich das Gefühl, dass sich die Tiere bei uns/mir auch sehr wohlfühlen. Natürlich neigen auch wir dazu, die Tiere ein bisschen zu vermenschlichen, aber das hält sich im Rahmen. Im Grunde bleibt das Tier eben einfach ein Tier. Auch hatte ich noch nie das Bedürfnis, die Tiere in irgendeiner Form optisch zu modifizieren oder zu verkleiden. Gut, jeder Hundehalter wird irgendwann mal für ein paar Sekunden ausprobieren, wie dem Hund eine Brille steht. Meine Kinder haben den Hunden auch schon mal aus Jux ein Kopftuch umgebunden. Den Hunden macht das Spaß, denn sie begreifen nicht, was wir da tun und freuen sich einfach darüber, dass wir an ihnen herummachen und uns mit ihnen beschäftigen. Jedoch weiß ich nicht, wofür man einen künstlichen Schnweinerüssel aus Plastik benötigt, um ihn einem Hund umzuschnallen.
Seit Wochen stelle ich Euch in dieser Rubrik seltsame Produkte aus Fernost vor. Das heutige Produkt bleibt rätselhaft. Es handelt sich um einen getrockneten Hasenkopf. Ja, es ist, was es ist. Kein Geheimgadget, keine Bluetooth-Funktion, kein Anschlusskabel. Es handelt sich nicht um irgendein Gerät in Hasenkopfform, sondern tatsächlich um nichts anderes als den getrockneten Kopf eines toten Hasen. Oder, um etwas genauer zu sein, um das abgezogene Fell des Kopfes ohne Schädelknochen. Diese Hasenköpfe werden bei AliExpress für kleines Geld angeboten. Dem Verkäufer ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Produkt aus echtem Fell und vom echten Tier ist. Mehr erfährt man über das Produkt nicht. Jetzt frage ich mich, was man mit einem Skalp vom toten Hasen macht? Ist das eine fernöstliche Zutat zu einer Speise, die wir nicht kennen? Wird das Fell mit Kraut gefüllt und dann gegart? Oder ist die behaarte Kopfhaut ein Spielzeug für Kinder? Sitzen in China und Korea kleine Kinder in der Ecke und nuckeln an Hasenleichen? Oder aber ist das ein Mode-Accessoire? Macht die schöne Frau von heute sich so ein abgezogenes Kopffell an die Handtasche oder das Kleid? Vielleicht bindet man das Kopffell auch an die Autoantenne, so wie früher die Fuchsschwänze. Möglicherweise benutzt man das Fell aber auch zum Polieren von Billardkugeln. Es wird doch aber wohl hoffentlich nicht so sein, dass der Schädelabzug mit Ohren eine Art Kuscheltier sein soll. Ich habe ja einige Vorschläge gemacht. Ich würde es wirklich gerne wissen. Hast Du eine Ahnung oder einen Vorschlag, wofür dieses seltsame Produkt nützlich sein könnte? Für Euer großes Interesse an der Reihe „Produkte, die die Welt nicht braucht“ bedanke ich mich bei Euch. Die Zugriffszahlen zeigen deutlich, wie viele von Euch diese Artikelserie lieben.
Asiaten scheinen oft Hühner als Haustiere zu halten. Bei uns ist ja das Huhn an sich eher als Nutztier bekannt. Wenn man aber ein Huhn als Kuscheltier hält, kann es passieren, dass einem über kurz oder lang das Huhn an sich zu langweilig wird. Schließlich kann so ein Huhn rein gar nichts, nicht mal Kaffeekochen… Wie praktisch wäre es, wenn man sein Huhn dann aufrüsten könnte, beispielsweise mit modularen Armen ausstatten könnte. Mit dem heute vorgestellten Nutzlos-Artikel aus dem Angebot von AliExpress kann man das machen:
Haustiere sind etwas sehr Schönes. Bei diejenigen, die gerne Vögel mögen, sind Wellensittiche sehr beliebt. Ich könnte jetzt viel zum Thema Vogelhaltung im Allgemeinen und den Wellensittichen im Besonderen schreiben. Aber Leute, der Chinamann bei AliExpress bietet hier Tierleichen an, ausgestopfte Wellensittiche. Und man darf sich nicht vorstellen, dass die alle vor lauter Altersschwäche von alleine tot vom Baum gefallen sind. Die Tiere werden mit Netzen gefangen und dann in Kisten vergast. Danach wird ihnen das „Fell“ mitsamt Gefieder vom Leib gezogen. Der Balg wird dann mit Salzen und Chemikalien haltbar gemacht und über ein Gerippe aus Draht und Gips gezogen. Viel Vergnügen!
Wir verwenden Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wir tun dies, um das Surferlebnis zu verbessern und um personalisierte Werbung anzuzeigen. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder zurückziehen, können bestimmte Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.