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James Bond Aston Martin DB 5 – Eaglemoss-Verlag

Aston Martin Vitrineneu Eigenesbild

Über den Zusammenbau des Modells James-Bond-Auto Aston Martin DB-5 von Eaglemoss.

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Bauen Sie ein wunderschönes Modell, bauen Sie das tollste Puppenhaus der Welt, bauen Sie das James Bond Auto, wundervolles Modell mit ganz vielen Funktionen, um das sie alle beneiden werden, die Startausgabe kostet nur einen Euro!

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So oder so ähnlich bewerben einige Anbieter ihre Abosammlungen im Fernsehen. Abosammlungen, das sind Modell- oder Teilesammlungen, bei denen die Teile der Sammlung zumeist in monatlichen Abständen nach Hause geliefert werden oder bei denen man sich die Ausgaben wöchentlich am Kiosk holen muß.
Auf diese Weise kommt man quasi in kleinen Schritten und mit vergleichbar kleinen Beträgen an vermeintlich hochwertige Sammlerstücke.

Doch Obacht! Die Kiosk-Variante hat es in sich, denn so manche Sammlung von Zinnfiguren ist schon bei jämmerlichen 8 oder 9 Stück stehen geblieben, weil sich kein Zeitschriftenhändler mehr fand, der die entsprechenden Hefte im Sortiment hatte. Dann muß man eventuell doch noch das Abo abschließen, aber auch das hat seine Tücken, wie viele Sammler des hier besprochenen Modells „Aston Martin DB 5, 007 James-Bond-Auto“ erfahren mußten.
Die ersten Hefte der abonnierten Serie wurden vom deutschen Kooperationspartner des verantwortlichen Eaglemoss-Verlages nur schleppend geliefert, Lieferung Nummer 2 bekam ich dafür 4 mal und zwischendrin fehlte eine Lieferung ganz, die ich erst telefonisch anmahnen mußte.

Deshalb hatte ich beschlossen, mit dem Bau des Modells im beeindruckenden Maßstab 1:8 erst dann zu beginnen, wenn wirklich alle Teile bei mir sind.

Update Dezember 2022: Hier gibt es einen Bericht über ein James Bond Aston Martin von Playmobil

Mit Eaglemoss habe ich nämlich parallel zum James-Bond Auto mit einer anderen Sammelserie, dem Nissan GT-R so meine leidvollen Erfahrungen gemacht, da hat man etwa ein Drittel der Teile da liegen und seitdem kommen aus England nur noch Entschuldigungen, aber keine weitere Bauteile mehr…

Beim Aston-Martin ist dann am Ende aber alles gut ausgegangen, irgendwann hatte ich eine große Umzugskiste voller Bauteile.
Der Ärger mit den Abmahnungen in der letzten Woche hat mich dann dazu gebracht, Blogs einmal Blogs sein zu lassen und lieber mal was anderes zu machen.
Vorgestern Abend dachte ich dann, daß es jetzt eine gute Gelegenheit wäre, das Modell zu bauen.
Ich hatte mir vorgenommen, so etwa eine Woche lang jeden Tag vielleicht zwei Stunden zu bauen.

Dann habe ich begonnen und gleich am Sonntagabend vier Stunden am Stück gebastelt.
Los ging es mit dem ganzen Kleinkram, der auch am meisten aufhält, Sitz, Armaturenbrett, Motor…
Das ging trotz allem, und weil ich doch früher viel Modellbau betrieben habe, recht gut von der Hand.

Die Teile paßten alle wunderbar, nur an zwei kleinen Stellen mußte ich nachbessern.

aston-martin-innen-eigenesfoto

Fotos von den verschiedenen Bauabschnitten habe ich nicht gemacht, davon gibt es im Netz ganz leicht sehr viele zu finden.

Problematisch war die Lenkstange, d.h. die Quertraverse, die die Lenkbewegungen auf die Räder übertragen soll. Da gab es einige Millimeter Spiel und wie viele andere Modellbauer habe ich dort mit etwas Unterlegszeug aus der Bastelkiste nachhelfen müssen. Sieht nicht so supermäßig aus, funktioniert aber tadellos und man sieht es sowieso nicht.

Leider habe ich vergessen, davon ein Foto zu machen.

Aber ich habe mal eben den Bauplan fotografiert:

An der angezeigten Stelle zwischen der Schraubeund der Querstange einfacheine kleine Schraubenmutteroder zwei Unterlegscheibenzwischenlegen.

An der angezeigten Stelle zwischen der Schraube und der
Querstange einfach eine kleine Schraubenmutter
oder zwei Unterlegscheiben zwischenlegen.

Man muß zwischen die senkrechte Schraube und die Lenktraverse nur etwas zwischenlegen. Der erfahrene Modellbauer schneidet sich mit dem Dremel eben zwei Stückchen von einer Messinghülse ab, ich habe eine kleine Mutter und eine Unterlegscheibe aus der Krabbelkiste genommen.

Die nächste Schwierigkeit ergab sich bei den beiden Tankdeckeln. Hier soll in die vorhandene Vertiefung zunächst ein Plastikteil eingesetzt werden, das den inneren Tankdeckel darstellt, und dann soll eine zu öffnende Tankklappe darüber, die bündig mit der Karosserie abschließen soll. Das funktioniert aber nicht, da das Plastikteil falsch dimensioniert ist und nicht tief genug in der Karosserie verschwindet.

Hier habe ich es so gemacht:

tankklappe-aston-martin-eigenesbild

Einfach den Rastzapfen abschneiden und das Teil hinten etwas abschleifen, fertig! Dann mit einem Tropfen Klebstoff in die Karosserie einpassen und schon paßt alles wunderbar und die Tankklappe schließt sauber und bündig mit der Karosserie ab.

Der weitere Zusammenbau ging erfreulich einfach vonstatten. Der Basteltrieb wurde genügend befriedigt, es ist halt kein Pochermodell, sondern das Eaglemoss-Modell hat nur ca. 350 Teile plus ebensoviel Schrauben.

Bei den Schrauben machen die Hersteller exakte Vorgaben und haben den Schrauben Buchstaben gegeben. Nehmen Sie Schraube Q, zwei Schrauben L usw.
In den allermeisten Fällen ist es eigentlich egal, welche man nimmt. Vielfach passen nämlich die angesagten Schrauben gar nicht an der besagten Stelle. Das liegt daran, daß oft am Gegenstück kein Gewinde für eine bestimmte Schraube eingeschnitten ist, sondern nur ein Loch, in dem die Schraube sich quasi nur durch die Reibung des Gewindes hält.
An zwei, drei Stellen habe ich mit etwas besseren Schrauben wieder aus meiner Krabbelkiste nachhelfen müssen, da die von Eaglemoss empfohlenen einfach nicht paßten.

Zum Ende hin und das war bei mir nach insgesamt 6 Stunden Bauzeit (10 Stunden Gesamtbauzeit) erreicht, wird der Zusammenbau immer leichter.
Die Umzugskiste mit den Teilen wird immer leerer, man findet das Benötigte schneller, die komplizierteren Baugruppen sind schon zum Einbau fertig und die großen Karosserieteile beschleunigen dann den Baufortschritt.

Schwierig war der Einbau des Kofferraum-Moduls. Das besteht aus Kofferraumklappe mit ein- und ausfahrbarer Panzerscheibe, dem Kofferraumkasten, der Hutablage und der Lehne der Rücksitze.
Das alle muß man von unten bei geöffneter Kofferraumklappe durch das hintere Karosserieteil einfädeln. Das wollte und wollte aber nicht passen und rund 20 Minuten sind draufgegangen, bis es dann mit leidlich viel Druck und Geduld und Gefühl doch endlich an seine Stelle rutschen wollte. Schnell festschrauben!

Schrauben sind übrigens ausreichend vorhanden. Anders als IKEA legt der Hersteller genügend Ersatzschrauben bei. In Tütchen, die vier benötigte Schrauben enthalten, sind meist fünf oder sechs enthalten. Man kommt hier also nie in Not. Nur bei kritischen Stellen habe ich wie oben geschrieben, auf vier oder fünf eigene Schrauben zurückgegriffen.

Aber die Tütchen!

Diese Tütchen!

Da die Lieferung per Post, zusammen mit einer Zeitschrift oder eben über den Zeitschriftenhandel erfolgt, muß natürlich alles gut verpackt sein. Und das führt zum Artikel im Tütchen, das wiederum mit anderen Artikeln in Tütchen in noch einem Tütchen und noch einem Tütchen und noch einer Folie steckt…
Hinterher hatte ich auch wieder einen ganzen Umzugskarton mit Tütchenabfall und ein Fünftel der Bauzeit ging alleine für das Auspacken der Bauteile drauf.

Anders als viele andere Modellbauer beschrieben haben, paßten bei mir Heck und Front wunderbar an den Rest des Modells, einige beschrieben da Paßungenauigkeiten. Anfangs sah das beim Frontteil auch so aus, als wolle das nicht passen, aber Geduld und etwas Kraft und immer wieder probieren führten dann schließlich dazu, daß es irgendwann Klack machte und paßte. (Auch hier wieder eigene Schrauben genommen, sicher ist sicher.)

Die reine Bauzeit, abzüglich Tütchenaufschneiden, lag bei gut 8 Stunden.
Ich habe das Modell komplett aus der Packung gebaut und keine Modifikationen und Verschönerungen durchgeführt. Hier gibt es zahlreiche Beispiele im Netz, wie manche Modellbauer diesen Aston Martin auf ganz hervorragende Weise noch verbessert und originalgetreuer gemacht haben.

Für mich reicht das aber so, wie er ohne Aufhübschung daherkommt. Er soll eine Vitrine zieren. Dazu bekommt er noch eine Holzplatte mit Typenbezeichnung, aber die besorge ich mir im Baumarkt und lackiere und beschrifte die selbst. 20 Britische Pfund will Eaglemoss für etwas Entsprechendes zusätzlich.

Alle Funktionen gehen tadellos.
Den Beifahrersitz kann man in einen Federmechanismus einrasten und durch Druck auf den Schalthebel wirkungsvoll nach oben aus dem Wagen herausfliegen lassen. Dazu hat das Dach eine herausnehmbare Öffnung.
Aus dem Kofferraum kann durch eine Feder eine Panzerplatte hochgefahren werden, das geht etwas hakelig.
Hinter einer Blende des Armaturenbretts versteckt sich eine beleuchtete Radaranlage, der kleine Zündschlüssel erzeugt beim Einstecken ein Motorengeräusch (Schlüsselschalter am besten einkleben, sonst rutscht er gerne nach hinten raus und es ist eine komplette Demontage angesagt!).
Beim Druck auf die Bremse leuchten die Bremslichter, betätigt man das Gaspedal wird ein beschleunigendes Motorengeräusch erzeugt. Auch die Lichter vorne und hinten gehen über den Druck auf einen Schalter am Armaturenbrett.

aston-martin-eaglemoss-vitrine-eigenesbild

Natürlich hat das Modell auch die in den Felgen verborgenen Reifenschlitzer. Schönes Highlight: Durch ein in den Hinterrädern verbautes Getriebe drehen die Reifenschlitzer sich entgegen der Drehrichtung der Räder!

aston-martin-rad-eigenesbild

Aber auch die anderen James-Bond-Gimmicks gibt es: Die Lade mit den Waffen unterm Fahrersitz, das Geheimtelefon in der Fahrertür und der Schleudersitzknopf in der Gangschaltung.
Vorne und hinten kann man die Stoßstangenhörner als Rammböcke ausfahren und hinter den umklappbaren Rückleuchten und vorderen Seitenlichtern verbergen sich Fächer für „Krähenfüße“ und Maschinengewehre.
Auch die drehbaren Nummernschilder mit verschiedenen Kennzeichen wurden nicht vergessen. Die Hupe geht selbstverständlich auch.

Fazit:
Alles in allem ein sehr schönes Modell.
Für einen etwas ungeübten Modellbauer birgt es sicherlich keine unüberwindbaren Hürden, es kann in etwa 30 Stunden Bauzeit fertiggestellt werden. Zu entsprechenden Schwachstellen und Problemecken gibt es ausreichend dokumentierte Hilfe im Netz.

Der erfahrene Modellbauer wird möglicherweise enttäuscht sein. Es herrscht Plastiktristesse und Die-Cast-Ambiente vor. Obwohl schön gearbeitet will die Oberfläche nicht wie Autoblech aussehen, sondern wirkt wie Spritzguß, was es ja auch ist.
Allerdings bietet das Modell sehr viel Potential zum „Pimpen“, was auch sehr viel Spaß machen kann.

Zwischen 800 und 1.000 Euro kostet das Modell, das ist etwas viel. Ich würde den realen Wert bei 500 Euro ansetzen, allerdings muß man sich anrechnen lassen, daß es immer ein James-Bond-Magazin (insgesamt über 80 Stück) und einige Zugaben, wie ein Aston-Martin-Buch und ein Kleinmodell des DB-5 dazu gegeben hat, Porto und aufwendige Verpackung enthalten sind und man natürlich im Grunde genommen „in Raten“ bezahlt hat.

Insgesamt gibt es von mir ein „Daumen hoch“-Prädikat, man hat was Anständiges in der Vitrine stehen und kann mit Geschick auch noch viel mehr aus dem Modell machen.
Der Vorteil: Es ist geschraubt und kann zum Aufbessern auch wieder zerlegt werden.

Nachtrag 15.02.2014:

Hier noch Fotos vom beleuchteten Aston Martin:

aston-martin-nach-eigenesfoto

aston-martin-nacht-eigenesfoto

astonmartin-nacht-eigenesfoto2

Lesen Sie auch: Flugzeugträger Graf Zeppelin als Modell
und: Das ewige Dorfpuppenhaus

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    In dieser Rubrik geht es um meine Hobbys und Bastelprojekte. Du findest hier Berichte über meine Projekte, Anleitungen, Fotos und Empfehlungen.

    Meine Interessen sind vielfältig und die Schwerpunkte wechseln von Zeit zu Zeit. Auch die Themen Aquaristik und eventuell Fotografie finden hier ihr Zuhause.

    Lesezeit ca.: 12 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 11. Februar 2014 | Revision: 5. Januar 2024

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