DIREKTKONTAKT

Spitze Feder

Bundesbank: Einfach mal die Fresse halten!

Wer heute morgen die Zeitungen aufschlägt oder in den Nachrichten, im Netz oder auch im Kaffeesatz liest, reibt sich verwundert die Augen. Eigentlich dachten wir doch, dass die Deutungshoheit und/oder die Richtlinienkompetenz in Sachen Rente bei der Vulkaneifel-Heulsuse Andrea Nahles bzw. beim Bundesministerium für Arbeits- und Soziales beheimatet ist, wo die pausbäckige ehemalige Juso-Kampf-Matrone fehlende Fachkompetenz mit heiterem Gemüt kompensiert und so immer wieder für kurzweilige Unterhaltung sorgt.

Monetäre Idiotie

Nun müssen wir erfahren, dass sich die Bundesbank berufen fühlt, mit eigenen, kruden Ideen zur erbärmlichen Rentendiskussion beitragen zu müssen, nachdem ihr dereinst sakrosanktes Tagwerk aufgrund der übergeordneten monetären Idiotie der EZB unter Mario Draghi im Wichtigkeits-Ranking auf Regionalliga-Niveau herabgestuft wurde. Dass die vormals hochgeachteten Herren solche Schmach schwer ertragen, leuchtet ein; und es lag in der Fürsorgepflicht der Bundesregierung, nach der Einführung des Euro und der damit einhergehenden Beschneidung des gesellschaftlichen Ansehens der Bundesbanker, eine adäquate Kompensation zu schaffen.

So in die Sinnkriese gestoßen, breitet sich unter den degradierten Würdenträgern nun blinder Aktionismus aus, der aktuell darin mündet, das Rentenversicherungssystem im Allgemeinen und das Rentenniveau und/oder das Renteneintrittsalter im Besonderen öffentlichkeitswirksam mit virtuoser Zerebralinsuffizienz kommentieren zu müssen.

Logorrhoe

Ginge es nach deren Logorrhoe, müssten alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zukünftig bis zum Alter von 69 Jahren arbeiten, um dann eine Rente von knapp 44% des letzten Nettoeinkommens zu erhalten. Das bedeutet bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 2.231,00 € immerhin fette 982,- € Rente.
Das könnte man auch unter der Kategorie brutalstmögliche Barmherzigkeit einordnen.

982,- € sind die brutalstmögliche Barmherzigkeit, denn wie viele kommen nicht einmal auf den Durchschnittsverdienst!?

Das unterscheidet sich somit zwar nur marginal von dem Lippenmüll, der uns aus dem Hause und dem Munde von Andrea Nahles zugemutet wird; aber die ist, zu unser aller Leidwesen, qua Amt für dieses verkorkste System nun mal zuständig, aus dem sich die Crème de la Crème der dicken Portemonnaies (also auch die Bundesbanker) über die eigens für diese dünkelhafte Klientel installierte Beitragsbemessungsgrenze aus sozialer Verantwortung verpissen können.

Übrigens: wenn man das mondäne Salär von Muttis Liebling und Boss der illustren Amokschwafler, Dr. Jens Weidmann, von immerhin 300.000 € pro Jahr zugrunde legt, wären das 11.000 € Rente pro Monat, das reicht gerade so für einen würdevollen Lebensabend für jemanden aus dieser rotz-arroganten Clique.

Schnauze!

Mein dringender Appell an die Vorstandsetage in der Wilhelm-Epstein-Straße zu Frankfurt:

Haltet einfach die Fresse!

Bild von Wolfgang Pehlemann Wiesbaden Germany – selbst fotografiert – own work, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12110982

Spitze Feder – Spitze Zunge

Diese Kolumne schreibt vorwiegend Peter Grohmüller seine Gedanken zur Welt und dem Geschehen unserer Zeit auf.
Seine fein geschliffenen „Ergüsse“ – wie er selbst sie nennt – erfreuen sich großer Beliebtheit.

Hin und wieder erscheinen in dieser Kolumne auch Beiträge anderer Autoren, die dann jeweils entsprechend genannt werden.

Die Texte sind Satire, Kommentare und Kolumnen. Es handelt sich um persönliche, freie Meinungsäußerung.

Für die Texte ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 3. Februar 2020 | Peter Grohmüller 3. Februar 2020

Lesen Sie bitte auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments



Rechtliches


0
Would love your thoughts, please comment.x
Skip to content