Da war mal wieder ein Update der Senderliste erforderlich und siehe da, auf Kanal 114 liegt jetzt bei mir der Sender „Volksmusik TV“. Da es mir ja ab und zu schon mal im Rücken weh tut und die Allerliebste das ständig auf mein Alter zurückführt, kann es ja nicht schaden, sich schon mal auf die Zeit vorzubereiten, in der man nur noch Volksmusik hört.
Was macht also Volksmusik TV, um mich für die Volksmusik einzunehmen? Zuerst sehe ich dort einen Lederhosen-Seppel, der zwar den Mund auf und zu macht, wie eine Bauchrednerpuppe, dabei aber völlig asynchron nicht die Töne seines eigenen Playbacks trifft. Da hilft es auch nichts, daß er versucht, das mit dem Mikrophon zu kaschieren. Man könnte das ja so geschickt vor den Mund halten, daß man das schlechte Playbacksingen nicht so sieht, der Seppel aber meint wohl, bei ihm käme der Gesang aus der rechten Brustwarze, denn genau da hält er das Mikro standhaft hin.
Als Nächstes tritt ein ganz toller Typ auf, der wohl meint, er sei die Reinkarnation des noch gar nicht verstorbenen Tom Jones. Er stiefelt auf der Bühne auf und ab, schreit mehr, als er singt und schreitet ständig aus dem Bild. Die eine fest montierte Kamera, ziemlich weit hinten im Publikumsraum, vermag nur einen Ausschnitt der Bühne zu zeigen, aber ausgerechnet da huscht die Reinkarnation nur gelegentlich vorbei. Die übrige Zeit hält er sich irgendwo rechts oder links außerhalb des sichtbaren Bildes auf.
Dafür stellt sich der nächste Interpret, der von der Schönheit des Zillertales singt, gleich zu Anfang seines Auftrittes hinter die einzige Säule im ganzen Saal und bleibt auch standhaft den ganzen Auftritt über hinter eben dieser stehen, sodaß er gar nicht von der Kamera erfasst wird.
Na, ich glaub‘, die müssen noch übern, bis mir diese Art der Volksmusik-Präsentation gefällt.
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