Vor etwa drei Jahren habe ich für das Dreibeinblog eine Kaffeemaschine vom Typ Technivorm Moccamaster getestet. Damals schrieb ich:
Kaffeemaschinen halten bei uns immer nur eine begrenzte Zeit. Darüber machte ich mir in diesem Artikel hier schon vor geraumer Zeit Gedanken. Das harte, kalkhaltige Wasser hier in unserer Gegend macht für gewöhnlich ein häufiges Entkalken notwendig und das wiederum tut den Maschinen nicht gut, sie gehen erfahrungsgemäß nach wenigen Monaten kaputt.
Foto: Technivorm
Damals erhielt ich dann eine angeblich supergute und nahezu unverwüstliche Kaffeemaschine aus Holland. Was daraus geworden ist, darüber schreibe ich heute hier mehr.
Bis dahin haben wir manchmal innerhalb weniger Monate drei Maschinen verschlissen. Der Dauerbetrieb im Künstlerhaushalt, das kalk- und rosthaltige Wasser, die Entkalkungsmittel auf Säurebasis, alles das hatte die Maschinen schnell kaputt gehen lassen.
Dabei spreche ich von herkömmlichen Haushalts-Kaffeemaschinen, nicht von Vollautomaten und auch nicht von „Kaffeemaschinen“ die mit Pads oder Kapseln funktionieren. Unter einer Haushaltskaffeemaschine verstehe ich eine ganz normale Kaffeemaschine, in die man Wasser einfüllt, sie Filterpapier und Kaffeemehl bestückt und die dann bis zu 10 (oder mehr) Tassen Kaffee in eine Kanne hinein kocht.
Ich zitiere mich noch einmal selbst:
Die normalen Kaffeemaschinen funktionieren im Wesentlichen alle nach dem gleichen Prinzip. Sie bestehen aus einem Wasserbehälter, einem Heizrohr, dem Überlauf, einem Filter und der Kanne. Der hochgelegene Wasserbehälter nimmt das Wasser auf, das durch die Schwerkraft nach unten in das Heizrohr läuft. Ein (oft nur aus einer Plastikkugel bestehendes) Ventil verhindert das Zurücklaufen des Wassers in den Behälter. Wird nun das Heizrohr erhitzt, dehnt sich das Wasser darin aus und kann nur in Richtung des Auslaufs entweichen, neues Wasser strömt aus dem Wasserbehälter nach und so entsteht der Fluß des heißen Wassers aus dem Behälter durch das Heizrohr in den Überlauf. Von dort tropft es über das Kaffeemehl in die Kanne. Ein Thermostat am Heizrohr schaltet die Heizfunktion immer wieder ab, damit sich das Rohr nicht überhitzen kann. Praktischerweise ist das Heizrohr bei den meisten Maschinen unterhalb der Warmhalteplatte für die Kanne angebracht, sodaß es zugleich auch noch die Funktion des Heizelementes übernehmen kann.
Dieses simple Funktionsprinzip liegt nahezu allen herkömmlichen Kaffeemaschinen zugrunde, egal in welch chicem und trendigem Design sie daher kommen und mit welchen Gimmick bis hin zu Radio und Wecker sie ausgestattet sind.
Eine andere Maschine, als eine Brühmaschine kommt für mich derzeit nicht in Frage. Ich möchte weder einen von den vielen Vollautomaten, die für jede einzelne Tasse mit großem Getöse Kaffeebohnen zertrümmern und dann eine schaumige Plörre in das Täßchen zischen. Noch möchte ich irgendeine Maschine bei der man Kapseln, Pads oder Kaffeeportiönchen teuer nachkaufen muß.
Die Maschine Moccamaster von Technivorm, das kann man hier im Dreibeinblog nachlesen, begleitet uns nun also schon seit drei Jahren.
Und in der Zwischenzeit haben wir sie auch schon ein paarmal entkalken müssen, ansonsten funktioniert sie tadellos.
Immer noch braucht sie höchstens 6-8 Minuten, bis eine ganze Kanne Kaffee gekocht ist. Statt 20minütigem Brodeln, Blubbern und Zischen, kann man fast dabei stehen bleiben, so schnell geht das.
Diese Maschine des niederländischen Herstellers Technivorm aus Amerongen geht deshalb nicht kaputt, weil ihr ein vollkommen anderes Funktionsprinzip bei der Heißwasserbereitung zugrunde liegt. Nicht enge Glühröhrchen, sondern Rohre und ein Durchlauferhitzer werden hier eingesetzt.
Die etwas teureren Geräte (ca. 180 Euro) lohnen sich also. In diesen drei Jahren hätten wir sonst 5-10 Maschinen verschlissen. Das Geld ist also sehr gut investiert, die Geräte sind formschön und zweckmäßig.
Nach wie vor: Daumen hoch!
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Hallo Herr Wilhelm,
ich bin ebenfalls glücklicher Besitzer einer Moccamaster Kaffeemaschine und wie Sie rundum zufrieden mit dem Gerät. Vorher hatte ich eine Maschine der Firma Krups. Obwohl sie sehr lange gehalten hat und man mit ihr auch noch weiter hätte Kaffee kochen können, habe ich sie letzten Endes ersetzt. Da die Leitungen bei der Krups Maschine aus Kunststoff gefertigt waren, schmeckte der Kaffee irgendwann nicht mehr.
Ganz anders die Verarbeitung der Moccamaster Maschine. Hier kommt das Wasser nicht mit irgendwelchen Leitungen aus Kunststoff in Berührung. Gut finde ich, dass man die Maschine auseinanderbauen kann. So ist es z. B. möglich das komplette Heizelement zu tauschen, ohne das man gleich die ganze Maschine auf den Müll schmeißen muss. Ersatzteile gibt es beim Hersteller direkt, oder bei verschiedenen Händlern die die Maschine im Angebot haben.
Mal etwas zum Thema Entkalker. Bitte nutzen Sie keine handelsüblichen Entkalker wie Citronensäure oder ähnlichem. Gerade Citronensäure hat den Nachteil, dass sie sich bei Erhitzung umwandelt und harte, weiße Rückstände hinterlässt. Dadurch können die Leitungen verstopfen und dann ist die Maschine wirklich hin. Außerdem greift die Citronensäure die Verchromung der Wasserbrücke an, die dann von unten echt hässlich aussieht.
Ich möchte hier keine Werbung machen, aber benutzen Sie lieber den Entkalker „SHB Kalk Clean Premium Entkalker“ der Firma SHB Swiss. Der ist mit 1000 ml für knapp 12,- Euro nicht gerade günstig, doch leistet er eine sehr gute Arbeit. Der Entkalker hinterlässt keine weißen Rückstände und schützt durch einen Zusatz die Maschine vor Korrosion.
http://www.shb-swiss-gmbh.com/epages/62193704.sf/de_AT/?ObjectPath=/Shops/62193704/Products/019
Na, dann wünsche ich Ihnen weiterhin noch viel Spass mein Kaffee kochen und vor allem trinken. 🙂
Liebe Grüße aus Bottrop
Christian
Der gesuchte Entkalker nennt sich Amidosulfonsäure und ist unter dieser Bezeichnung zu einem sehr günstigen Preis erhältlich. Davon benötigt man lediglich 5g pro Entkalkung und 1 kg kostet etwa 8€ inkl. Versand.
Bitte niemals mit Essig entkalken. Es bilden sich nicht zu entfernende Rückstände.
Ich werde meine Gewerbemaschine nun gegen 3 Stück Moccamaster austauschen.
Guten Abend,
danke für Ihre sehr gute Beschreibung dieser Kaffeemaschine. Aufgrund dessen werde ich sie mir jetzt kaufen.
Interessieren würden mich jetzt nur noch zwei Dinge:
Wie sieht nach den Jahren der Wassertank aus? Ist er sehr zerkratzt durch die Reinigung oder ist das verwendete Material nicht so empfindlich? Ist die Reinigung kompliziert, da er ja nicht abnehmbar ist?
Und zweitens interessiert mich, welchen Entkalker Sie nehmen?
Danke schon im Voraus für die Antwort.
Beste Grüße – Norbert Fenske
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Der Tank ist abnehmbar. Dazu muß man Schrauben am Boden des Tanks lösen, danach kann man ihn perfekt reinigen und wieder anbauen.
Das muß man aber vielleicht nur alle 5-7 Jahre mal machen.
Er ist aus Glas und nicht kratzempfindlich.
Ich reinige ihn mit einer Spülbürste und der rauhen Seite eines mit Zitronensaft getränkten Schwamms.
Ich nehme handelsüblichen Entkalker und bin von Essig aufgrund der weiter oben beschriebenen Umstände abgekommen.
Wir haben diese erste Maschine immer noch im Einsatz und sie arbeitet so gut wie am ersten Tag.
Ab und zu gönne ich ihr eine Komplettreinigung, dann funktioniert sie nicht nur wie neu, sondern sieht auch wieder so aus.
Das einzige was gelitten hat, ist der Wassereinlauf, der das Wasser vom Tank über den Filter leitet. Hier ist unten etwas der Chrom abgegangen, was man allerdings nur sieht, wenn man das Teil zum Säubern abnimmt.
Kann man aber für ich glaube rund 18 Euro in Holland und div. Shops nachbestellen.
Auch die anderen Teile kann man nachbestellen. Vor allem aber kann man diese Maschine komplett reparieren lassen und muß sie selbst bei einem Defekt nicht wegwerfen.
Da ist der Kaufpreis wahrlich gut investiert.
Schön, daß Sie sich auch für eine solche Maschine entschieden haben.
Berichten Sie doch gelegentlich mal, ob sie auch so zufrieden sind wi ich.
Viel Freude mit dem Moccamaster!
Nochmals guten Abend,
das ging aber schnell mit der Antwort und ich bedanke mich ausdrücklich dafür. Die Kaffeemaschine habe ich soeben per Amazon bestellt und werde sie wohl übermorgen haben. Ich freue mich schon sehr darauf.
Wenn der Wassertank aus Glas ist, dann ist alles ok. Ich meinte, ich hätte gelesen, er sei aus Plastik. Umso besser jetzt. Das Wasser hier im Norden ist wirklich sehr kalkhaltig.
Für meine alte Brühmaschine habe ich bis jetzt BIO Entkalker genommen mit Zitronensäure und Weinsäure. Nun habe ich gelesen, das man diesen nicht erhitzen darf, also habe ich da in Vergangenheit falsch gemacht.
Überlege deshalb, den SHB Swiss Entkalker zu nehmen, wenn ich es durchlaufen lassen möchte. Aber erst einmal werde ich den Kaffee genießen, Ihnen nach einiger Zeit berichten und sicher alles bestätigen können, was Sie in den Jahren so geschrieben haben.
Nochmals DANKE für die ausführlichen Informationen und die Entscheidungshilfe.
Beste Grüße
Norbert Fenske
Bevor ich da was Falsches sage, schaue ich morgen noch einmal nach, ob der Behälter aus Glas ist.
Es sieht aus wie Glas und ich habe ihn stets so behandelt als sie er aus Glas. Es könnte aber auch ein Kunststoff sein. Ausgebaut habe ich ihn selbst noch nie, ein Bekannter hatte das aber mal bei seinem Moccamaster gemacht.
Wie gesagt, ich habe ihn immer mit Bürste und Schwamm wieder richtig schön sauber bekommen.
Bei uns ist es eine leichte Rosttönung vom Wasser, die ihn nach gewisser Zeit etwas unschön aussehen läßt und nicht so sehr der Kalk.
Der setzt sich eher so oben am Rand ab, wo er leicht zu entfernen ist.
Verkratzt oder undurchsichtig ist der Tank auch nach vier Jahren noch nicht.
…. wenn es auch Kunststoff sein sollte, ist es jetzt auch egal. Es gibt ja auch da verschiedene Qualitäten und ich denke, es wird für den Preis schon das Beste verbaut worden sein.
Einen schönen Tag und beste Grüße – Norbert Fenske
Guten Morgen,
ich hatte mir unter anderem auch aufgrund Ihrer Erfahrungen diese Kaffeemaschine gekauft. nun steht sie schon fast 4 Wochen hier und macht täglich zweimal Kaffee. Ich bin echt begeistert. Die Maschine sieht sehr gut aus, ist leise und der Kaffee ist schnell fertig – und er schmeckt sehr gut.
Wir haben hier sehr kalkhaltiges Wasser und bei meinem Vorgänger-Kaffeebrüher von Philips waren im Wasserbehälter schon nach 3 bis 4 Durchläufen Kalkrückstände sichtbar. Nicht so bei dieser Maschine. Da sieht man nichts, rein gar nichts. Das hat sicher mit der Technologie zu tun, denn das Wasser kocht nicht im Wasserbehälter, wie bei meinem Vorgänger, sondern wird durch das Röhrchen hochgedrückt. Sehr schön.
In welchen Abständen ich trotzdem entkalken muss, woran ich merke, dass es notwendig ist, bleibt mir bisher verschlossen, denn auf eine Warnleuchte hat man neuerdings verzichtet. Bei einem Anruf bei Moccamaster sagte man mir, dass auf die Leuchte verzichtet wurde, da sie kaum Nutzen bringt und auch nicht so beachtet wird. Nun gut, ich brauche diese Leuchte auch nicht, denn ich denke, sie misst nur die Anzahl der Durchläufe, nicht aber den Grad der Verkalkung. Ist aber nur eine Vermutung von mir.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und ich finde den Preis für diese Qualität mehr als angemessen.
Übrigens: Wenn ich entkalken sollte, werde ich den SHB Swiss Entkalker nehmen.
Beste Grüße
Norbert Fenske
Diese Kalkwarnlampe hat gar nichts gebracht.
Sie ist bislang nur ein einziges Mal angegangen, nach etwas zwei Jahren.
Mir ist auch nicht klar, wie das Messverfahren funktioniert. Jedenfalls scheint das eher so zu sein, wie bei dem roten Öllämpchen im Auto, das sich auch erst meldet, wenn es ganz kurz vor knapp ist.
Lange vorher merkt man schon an der längeren Brühzeit, daß es mal wieder Zeit wird, eine Entkalkung durchzuführen.
Bei der Technivorm ist das aber erst dann der Fall, wenn meine bisherigen Maschinen schon kaputt waren.
Gute Entscheidung!
Viel Spaß mit dem Moccamaster!