Ein inzwischen längst verstorbener Cousin hat früher einmal just in der Druckerei gearbeitet, in der hier in Deutschland unsere Superman- und Batman-Hefte gedruckt worden sind.
Zu Dutzenden konnte er die Hefte, zum Teil verdruckte, zum Teil nicht aufgeschnittene, mitbringen und ich war immer aufs Beste versorgt mit den Neuigkeiten aus Entenhausen. Metropolis und Gotham City. Wenn ich mir anhöre, was im Moment Sammler für amerikanische Erstausgaben solcher Comic-Hefte bezahlen, dann wäre ich inzwischen vielleicht auch reich. Wenn ich nur die Hefte noch hätte. Aber ich habe sie nicht und Schuld daran ist der Zwerg!
Der Zwerg, man entschuldige den despektierlichen Ausdruck, war ein kleinwüchsiger Mann, der sich damals uns Kindern gegenüber selbst so bezeichnete und der eine der, heute nicht mehr bekannten, Leihbüchereien betrieb. Leihbüchereien waren Läden, in denen man Bücher aus dem Bereich der sehr trivialen Literatur (sog. nicht buchhandelsfähige oder nicht verkehrsfähige Literatur) verliehen oder verkauft wurden. Für ein paar Groschen konnten sich die Hausfrauen und Arbeiter meist recht dicke Schundromane besorgen.
Aber der Zwerg verlieh, verkaufte und tauschte auch Schallplatten und Comics. Seine Masche war 1 für 2. Man mußte ihm zwei Comichefte bringen und durfte sich dann eins aussuchen. Bei Schallplatten diktierte die Nachfrage die Tauschrate.
Ich habe natürlich alle meine Comics dorthin getragen und eingetauscht, ich hatte ja genug und konnte mir dort Hefte besorgen, die nicht in dem Verlag erschienen, der bei meinem Cousin drucken ließ.
Irgendwann in den 80ern ist der Laden des Zwergs ausgebrannt…
Schade, heute hätte ich vielleicht mit manchem Heft aus den 60ern richtig Geld machen können. Klar, ich würde keine Million pro Heft bekommen, aber vielleicht ein paar hundert Euro, wer weiß?
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