Zumindest mal „mein“ Hermes-Mann kann nicht wechseln. Da bestellt man etwas für etwa 75 Euro per Nachnahme. Per Nachnahme deshalb, weil dann die Lieferung am schnellsten geht, verspricht der Shopbetreiber. Ist ja auch klar, da muß er nicht erst auf den Geldeingang warten. Freitags bestellt und montags war schon Mail-Benachrichtigung da, daß am Dienstag geliefert wird, per Hermes.
Also legte ich meinem Sohn einen Umschlag mit zwei 50-Euro-Scheinen hin, damit er die Nachnahme annehmen kann, wenn das Paket kommt.
Das kam dann auch, doch der Fahrer konnte nicht wechseln. Na gut, es war noch früh am Tag und sicherlich würde er im Laufe des Tages noch genug einnehmen, um dann wechseln zu können, also versprach er, gegen 16 Uhr wiederzukommen.
Vorsichtshalber habe ich in der Mittagszeit das Geld im Umschlag selbst noch „kleingemacht“ und 80 Euro hineingelegt. Dann mußte ich wieder weg und mein Sohn wartete brav auf das Paket. Wie versprochen kam der Paketmann von Hermes dann auch um 16 Uhr wieder. Aber wechseln konnte er immer noch nicht. Er habe keinen Pfennig Wechselgeld, nur ein kleines bißchen Zehrgeld in seinem privaten Portemonnaie. Und da mein Sohn sich nicht traute, dem Mann den Rest bis hin zu 80 Euro einfach als Trinkgeld zu geben, zog der Hermes-Mann unverrichteter Dinge wieder ab.
Glücklicherweise war er so klug, seine Handynummer zu hinterlassen, so konnte ich ihn, als ich kurz darauf von einem Termin nach Hause kam, anrufen.
Nein, Wechselgeld habe er immer noch nicht und er wisse jetzt auch gar nicht was er machen solle, denn vermutlich habe er morgen und übermorgen und über-übermorgen auch keines…
Ich habe ihn dann gebeten, noch einmal zu kommen, was er auch gerne tat. Klar, ich habe ihm die 80 Euro gegeben, irgendwie tat der mir schon fast ein bißchen leid.
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
Keine Schlagwörter vorhanden
Wieso sollte ein Paketzusteller Wechselgeld dabei haben?
War selber 3 Jahre beim Hermes tätig,das eingenohmene Geld mußte am Abend abgeführt werden.
Und die haben auch kein Wechselgeld,wieso sollte ich dann Wechselgeld mitführen wenn deer Kunde genau weißt was er zu zahlen hat.
Bin doch keine rollende Bank
Wieso sollte ein Zusteller Wechselgeld haben?
Man bekommt kein Wechselgeld vom Arbeitgeber und ich hatte bei 600 Haushalten in Schnitt ca. ein einziges Nachnahme Paket am Tag. Wer per Nachnahme bestellt damit es „schneller“ geht und dann auch noch 3 mal am Tag von zu Hause weg und wieder nach Hause fährt, von dem kann man erwarten das Geld passend bereit zu halten oder notfalls irgendwo außer Haus zu wechseln.
Der Zusteller muss das Geld nach der Zustellung auch passend bereit haben um es an die Zustellkasse zu senden und da ist auch kein Wechselgeld verfügbar. Sollte man sich nur mal vorstellen was es für ein finanzieller Aufwand wäre alle Zusteller mit Wechselgeld auszustatten und das auch noch zu überwachen. Die Post sagt nicht umsonst: Geld passend bereit halten.
Und wenn man Freitags bestellt und am Dienstag das Paket erst da ist, dann hätte in der Zeit auch eine Einzugsermächtigung gegriffen. Montags 10 Uhr Geld ist beim Versender, Paket geht vor 17 Uhr raus und ist den nächsten Tag in der Zustellung. Entweder passendes Geld bereit halten oder einfach mal einen Tag mehr Geduld mitbringen. Sich dann auch noch über den Zusteller zu beschweren gibt diesem Beitrag wirklich den letzten Schliff zur vollkommenen Unsinnigkeit.
Wieso sollte ein Zusteller Wechselgeld haben?
Nun, weil es eine Selbstverständlichkeit ist und zu einem guten Service dazu gehört. Wer nicht bereit ist, einen solchen selbstverständlichen Service zu leisten, der hat definitiv den falschen Beruf.
Was der Zusteller muss, soll, darf und möchte, interessiert hier nicht. Wem das zuviel ist: Augen auf bei der Berufswahl.