Heute war ich mal wieder beim Arzt. Unter anderem mußte mir Blut abgenommen werden.
„Sie haben aber schlechte Venen!“
Nun ist es aber so, daß ich diese Venen schon immer habe und im Grunde rein persönlich gar nichts dazu kann, ob die nun schlecht oder gut sind. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, daß meine Venen geradezu perfekt sind, denn sie haben seit 48 Jahren ihren Dienst getan und das in hervorragender Weise. Was soll also schlecht daran sein?
„Die kann man gar nicht tasten.“
Naja, das mache ich ja für gewöhnlich auch eher weniger. Meine Venen sind genau da, wo sie immer schon waren, seitdem ich das Maulbeerstadium hinter mir gelassen habe und ich bin mit ihrer Position ganz zufrieden. Und daran herumtasten…. na dieses Bedürfnis hatte ich noch nie.
„Das kann jetzt aber weh tun.“
Ach nee, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Einerseits bin ich ja etwas kräftiger und andererseits ist die Nadel ja auch ziemlich dick und lang, das tut schon beim Hinsehen weh, vermutlich also auch, wenn der weibliche Weißkittel sie mir in den Arm piekst.
„Da kommt aber gar nichts, mein Gott!“
Ich presse ja schon etwas und konzentriere mich ganz arg auf die Einstichstelle, mehr kann ich nicht tun.
„Dann nehmen wir den anderen Arm.“
Ich bezweifle ja, daß da die Venen besser sind, warum auch? Aber der Weißkittel bohrt und piekst, aber auch da tut sich nix.
„Wenn jetzt nichts kommt, muß der Herr Doktor selbst ran.“
Vielleicht habe ich etwas erleichtert geguckt, keine Ahnung, aber die Weißbekittelte meint:
„Sie müssen aber nicht glauben, daß der das besser kann als wir. Schließlich machen wir das bis zu 50 Mal am Tag und haben da viel mehr Erfahrung.“
Sie nimmt sich nochmals den anderen Arm vor, bindet bis zur Schmerzgrenze ab, drückt, klopft, NIX.
Da kommt der Arzt aus dem Sprechzimmer in den Behandlungsraum, in dem ich gepiekst werde, sieht das Malheur, nimmt die Nadel und 2 Sekunden später läuft der rote Saft.
Siehste!
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