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Noreply – eine Seuche

„Bitte antworten Sie nicht auf diese Mail. Die Adresse dient nur dem Versand.“

Das steht ganz oft über oder unter Mails, die ich bekomme und oft sehe ich dann als Absenderadresse so etwas hier:

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Die Mails stammen nicht von irgendwelchen dubiosen russischen Frauen- oder Uhrenverkäufern sondern von ganz renommierten Unternehmen, ja zumeist von Firmen, mit denen ich gerade in einer geschäftlichen Beziehung stehe oder in eine solche eintreten möchte.

Da senden mir diese Firmen also irgendwelche Informationen, die durchaus wichtig sein können, und möchten dann nicht, daß ich darauf eingehe, wollen nicht, daß ich darauf antworte.
Gut, wenn dann wenigstens irgendwo im Mailtext noch eine Adresse angegeben ist, an die ich mich wenden kann. Aber was wenn da steht:

„Diese Mail wurde von einer reinen Sendeadresse versandt, Sie können nicht darauf antworten! Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular oder die kostenpflichtige Hotline!“

Das Kontaktformular ist in diesem Falle ein Witz! Ich soll als erstes das Produkt angeben, mit dem ich Probleme habe. Ich habe aber gar keine Probleme mit einem Produkt, sondern ich möchte ein kaufen, also wähle ich aus der Liste der vorgegebenen Betreffzeilen „anderes Problem“ aus und hoffe, dann meine Frage stellen zu können. Stattdessen lande ich auf einer Seite, die mir haarklein beschreibt, wie ich die Produktbezeichnung aus dem Barcode auf der Unterseite des Gerätes ablesen kann…
Die Hotline möchte ich aber für 1,86 € pro Minute auch nicht anrufen.

So gewinnt man keine Kunden! Und so behandelt man auch keine Kunden.

Neulich habe ich bei der Firma Thomann etwas bestellt. Die Firma Thomann beliefert Musiker und Tonstudios usw.
Während des Bestellvorgangs wurde ich auch nach meiner Handynummer gefragt, ausnahmsweise habe ich die mal angegeben.
Nach dem Absenden meiner Bestellung erhielt ich zunächst eine der bekannten Automatenmails: „Ihre Bestellung wird bearbeitet, blablabla…
Das Übliche also, aber ein Satz machte mich dann aufmerksam. Da hieß es sinngemäß, daß das nur eine erste Mail sei, gleich würde sich ein echter Mensch um mich kümmern, mal nachsehen, ob die Sachen wirklich alle da seien und ob die eventuell nicht zusammenpassen usw.
Und tatsächlich, kurz darauf kam eine Mail, die zumindest mal mit einem menschlichen Namen unterzeichnet war und in der sich mir eine Mitarbeiterin vorstellte, die anbot, jederzeit bei irgendwelchen Fragen direkt bei ihr anzurufen. Keine kostenpflichtige Hotline, eine echte Durchwahl.

Einen halben Tag später hat die Firma Thomann dann meine Bestellung verschickt und sandte mir eine SMS aufs Handy: Damit Sie Bescheid wissen, daß da ein Paket unterwegs ist.

Das nenne ich richtig guten Service! Ich weiß gar nicht, ob da wirklich ein netter Mensch dahintersteckt oder das alles nur geschickt programmierte Software irgendeines Shopsystems ist. Aber immerhin hatte ich von Anfang an das Gefühl, daß da jemand ist, den ich anrufen und dem ich eine Mail schreiben kann.

Wer mir heute Mails mit „Bitte schreiben Sie uns nicht!“ sendet, mit dem werde ich künftig vielleicht keine Geschäfte mehr machen.

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Deshalb stehen rund 2.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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