Foodwatch will ja immer so schön auf unser Essen aufpassen, und das macht Foodwatch ja auch meistens schön fein. Man warnt und vor Mogelpackungen und viel zu fetten Süßriegeln für Kinder.
Aber nachdem „peta“ neulich den martialisch klingenden Namen Jägermeister zur Disposition stellte und stattdessen für den Kräuterlikör den Namen „Waldmeister“ vorschlug und dabei prompt übersah, daß dieser Name leider schon belegt ist, kommt Foodwatch heute mit ebenso einer Blödheit groß heraus.

Das sollen sich die Verbraucher, so hätten es die Foodwatcher gerne, nun bei der Firma Clausthaler beschweren, weil Foodwatch nun auch endlich dahinter gekommen ist, daß auch alkoholfreies Bier eine Spur von Alkohol enthält, nämlich bis zu 0,5%
Mehr als 0,5% dürfen es auch nicht sein, denn sonst darf sich ein Getränk in Deutschland nicht als alkoholfrei bezeichnen und müsste seinen Alkoholgehalt deklarieren.
Aber auch hundsgemeiner Apfelsaft und Kinder-Malzbier enthalten solche Mengen Alkohol. Das haben die Foodwatcher wohl übersehen, sonst müssten sie ihre gespielte Entrüstung auch noch darauf ausweiten.
Vergessen hat man allerdings auch SIDOLIN und andere Putzmittel, die ebenfalls Alkohol enthalten und zwar deutlich über 0,5%
Denkt denn keiner an die putzende Hausfrau und die hausende Putzfrau?
Und komme jetzt doch keiner mit dem Blödsinnsargument, Schwangere, Kinder und Alkoholiker müssten durch entsprechende Warnaufdrucke vor der Alkoholsucht bewahrt werden. Erstens weiß niemand so gut, wie Schwangere und therapierte Alkoholiker wo überall Alkohol enthalten ist und Kindern müsste man dann auch den Genuss überreifer Früchte verbieten, weil sich bekanntlich auch darin Alkohol bildet.
Foodwatch, das war nix!
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Da hat Foodwatch ja etwas ganz Neues entdeckt. Ist das nicht schon seit Urzeiten etwas in Deutschland Urbekanntes?
Vielleicht sollten wir demnächst singen:
Foodwatch hat festgestellt, das Magarine Fett enthält. Äh, dass alkoholfreies Bier, Alkohol enthält.
Hallo Herr Wilhelm,
mitnichten ist uns entgangen, dass auch andere Lebensmittel geringe Mengen von Alkohol enthalten. Uns ist aber auch nicht entgangen, dass das beschriebene Bier explizit (und fälschlicherweise) als „alkoholfrei“ beworben wird, was es von den anderen Lebensmitteln unterscheidet. Nunu fragen wir uns: Warum muss ein Bier in Deutschland falsch gekennzeichnet werden, wenn dasselbe Produkt anderswo mit dem Etikett „low alcohol“ verkauft wird? Ganz nach dem Motto: Wo der Gesetzgeber nix vorschreibt, kann man die Kunden ruhig ver… Wo liegt denn das Problem, auf dem detschen Etikett einfach „alkoholarm“ draufzuschreiben und den Alkoholgehalt anzugeben?
Fragt Sie
Martin Rücker, foodwatch
Weil ich das genau so albern fände, wie die Zutatenangabe auf einer Milchpackung: enthält Milch.
Wenn der Gesetzgeber Produkte mit einem Alkoholgehalt unterhalb einer gewissen Grenze vernünftigerweise als alkoholfrei deklarierbar einstuft, dann macht Clausthaler doch alles richtig.
Und wenn der Gesetzgeber „nix vorschreibt“, dann wird der Kunde nicht, wie Sie es meinen „ver…“ sondern allenfalls schlecht informiert.
Diese Aktion, so finde nicht nur ich, ist nicht dazu geeignet, als Verbraucher Sympathie für Foodwatch zu empfinden. Das ist in meinen Augen lächerlich und albern.
Aber heute ist es ja „in“, sich alle möglichen Firmen und Anbieter vorzunehmen und aus der berühmten Mücke, einen Skandal-Elefanten zu machen.
Wann fordert Foodwatch die Alkoholangabe auf gut gegorenem Sauerkraut?
Fragt Sie
Peter Wilhelm
Sorry Foodwatch,
Sie machen sich wirklich lächerlich. Einem Hersteller die Einhaltung der _nationalen_ Gesetze vorzuwerfen IST lächerlich. Anderswo ist anderso, so einfach ist das. Und, nas Ganze auf einen bestimmten Hersteller zu fokussieren ebenfalls. Ich kann ihnen aus dem Stand bestimmt 10 Marken, und nach etwas Nachdenken etliche weitere, die ich alle schon duchr hab, nennen auf deren alkoholfreien Bieren ebenfalls „alkoholfrei“ draufsteht, warum also ausgerechnet Clausthaler? (mal abgesehen davon, das es das grausamste alkoholfreie Bier ist, das ich kenne, aber das ist meine subjektive Ansicht)
Man kann durchaus der Meinung sein, dass die Bezeichnung alkoholfrei nicht vollständig korrekt und eventuell irreführend ist, dass ist sie aber bei allen Marken, bei denen diese Bezeichnung trotz Restalkohol geführt wird. Hersteller tatsächlich vollständig alkoholfreien Bieres (ja, Foodwatch, das gibt es tatsächlich, und es ist für gefährdete Alkoholiker NICHT harmloser als welches mit 0,5%) weisen auf die vollständig Alkoholfreiheit hin.
WENN ein geringer Restalkohol in Lebensmittlen tatsächlich ein _gesundheitliches_ Problem darstellt, was in Einzelfällen durchaus so ist, dann wäre es im Sinne des Verbraucherschutzes verdienstvoller genau _darüber_ sachlich korrekt und vor allem _vollständig_ aufzuklären. Ich meine damit nicht die Alkoholiker, die sind über die entsprechenden Gefahren, auch tatsächlich alkoholfreien Bieres genügend aufgeklärt. Allerdings ist die dann übriggebliebende Zielgruppe recht klein und eine sachliche Aufklärung in dieser Hinsicht wäre wohl deutlich weniger öffentlichkeitswirksam als die vorliegende Aktion bei der man sich auf _einen_ populären Hersteller eingeschossen hat.
Sie haben es ja auf den Punkt gebracht, Herr Rücker: Radeberger schreibt nix drauf, weil der Gesetzgeber es nicht fordert!
Damit müsste die Aktion gegen den Gesetzgeber gehen und nicht gegen Radeberger. Ich gebe bei meiner Steuer auch nichts an, wenn ich nicht muss.
Und die blauäugige Haltung, dass eine Firma dem Kunden gegenüber ehrlich und offenherzig ist, dafür aber dann der Konkurrenz „unterliegt“, haben wir doch alle nicht, oder?
Hallo Foodwatch!
Butter enthält Fett!
Gummibärchen enthalten Zucker!
Und die Portionsangaben von Cornflakes sind unrealistisch!
In alkoholfreiem Bier ist ein kleiner Rest Alkohol? Mein Gott, was werden wir beschissen! Gut dass es Foodwatch gibt, die aus dem Tümpel der Binsenwahrheiten noch den letzten Rest Verbraucheraufklärung heraus fischen!
Meine Meinung: Albern!!!
Nachdem ich es bei Facebook gelesen habe, Herr Wilhelm, konnte ich es gar nicht glauben. Ich hielt es für einen verfrühten Aprilscherz, in dem Sie Foodwactch auf den Arm nehmen.
Erschrecken, dass ich jetzt feststellen muss, dass die sich selbst auf den Arm genommen haben.
Wenn auf Butter „fettfrei“ draufstehen würde, hätten wir damit genauso ein Problem. Das ist aber nicht der Fall. Auf den kritisierten Produkten steht „alkoholfrei“, tatsächlich ist Alkohol drin – das ist der Widerspruch, der völlig unnötig auf fast allen Etiketten alkoholreuzierter Biere in Deutschland zu finden ist.
Schauen Sie doch mal unter diesem Link: http://www.presseportal.de/pm/34749/960153/aktuelle-umfrage-von-tns-infratest-und-warsteiner-premium-alkoholfrei-zeigt-verbraucher-wollen Mehr als 80% empfinden die „alkoholfrei“-Kennzeichnung für ein alkoholhaltiges Produkt als irreführend – hat 2007 die Umfrage einer Brauerei (!) ergeben. Folge? Die allermeisten Brauereien interessiert es nicht, was die Kunden denken, sie machen einfach weiter wie bsiher. Und verkaufen z.T. dieselben Biere mit demselben Alkoholgehalt in anderen Ländern als „low alcohol“ statt als „alcohol free“ – warum sollte das nicht in Deutschland möglich sein?
Ein großen Meinungsunterschied haben wir, wenn Sie der Auffassung sind, dass nur illegale Kennzeichnung kritisiert werden dürfen. Das sehen wir entschieden anders. Wäre es verboten, könnten die Lebensmittelkontrollbehörden die genannten alkohol“freien“ Biere sofort vom Markt nehmen, dann bräuchte es gar keine Aktion. Wir wenden uns auf http://www.abgespeist.de gerade gegen die ganz legalen Fälle von Etikettenschwindel.
Uns geht es darum, was für den Verbraucher verständlich und nicht irreführend ist – das ist der Maßstab, und nicht, was gegebenefalls schlechte Gesetze zulassen. Gesetze können (und sollten) sich ändern. Ein Beispiel – nicht als Vergleich zum alkoholfreien Bier gedacht, aber für das Prinzip der öffentlichen Diskussion: Bis in de 80er-Jahre hinein war es ganz legal, dass Chemiekonzerne ihre Abwässer ungefiltert in die Flüsse geleitet haben. Die Umweltbewegung hat die Konzerne dafür scharf kritisiert – diese verteidigten sich lediglich mit dem Hinweis: Ist doch alles legal. Na und? Nicht alles, was legal ist, ist legitim! Über die Kritik an den Unternehmen wurde das Thema ins Parlament getragen, die Gesetze wurden geändert und heute ist nicht mehr legal, was früher legal war.
Keine Frage: Sollte sich die Bier-Kennzeichnung nicht einfach dadurch verbessern lassen, dass die Brauereien den Kundenwünschen nachkommen, muss gesetzlich nachgesteuert werden. Dann ist die Bundesverbraucherministerin am Zug. Aber da es keine gesetzliche Verpflichtung für die Brauer gibt, ihr alkoholreduziertes Bier als „frei“ von Alkohol zu kennzeichnen, kann man auch von Unternehmen erwarten, dass sie ihre Kunden ehrlich informieren. Es gibt eine beträchtliche Zahl von Verbrauchern, die das nicht weiß und die auch kleineste Mengen Alkohol meiden möchte. Zur Irreführung gehören immer zwei: Der Gesetzgeber, der es zulässt – und das Unternehmen, dass seine Kunden nicht ehrlich und verständlich informiert.
Und warum, Herr Rücker, rufen Sie dazu auf explizit gegen Clausthaler vorzugehen? Das wirkt auf mich befremdlich. Auch Krombacher hat einen Restalkoholgehalt von 0,37% und ist eine sehr bekannte Marke. Es gibt sicherlich auch noch mehr Marken, die einen Alkoholgehalt in dem Bereich haben.
Ist Ihnen bewusst dass da schon mal der Verdacht aufkommen kann, dass das eine von der Konkurrenz „gesponsorte“ Aktion ist? Diese Aktion ist in meinen Augen nicht seriös. Hier wird etwas zu einem Skandal hochgepuscht, der keiner ist. Das hätten Sie auch deutlich sachlicher machen können.
Wenn Sie sich unsere Veröffentlichung auf http://www.abgespeist.de ansehen, werden dort auch viele andere große Brauerein genannt. Zu Ihrem Verdacht kann ich Ihnen versichern, dass foodwatch kein Geld aus der Lebensmittelindustrie (Brauereien eingeschlossen) annimmt.
Warum nennen wir Clausthaler an prominentester Stelle? Abgesehen davon, dass es eine große Signalwirkung hätte, wenn der Marktführer Clausthaler seine Kennzeichnung ändert, finden wir, dass Clausthaler seine Kunden besonders eklatant in die Irre führt. Denn die Marke wirbt mit dem Gewinn des „World Beer Awards“ um Kunden – wenn man sich aber anschaut, wie Clausthaler bei diesem internationalen Wettbewerb aufgetreten ist, stellt man fest: Es war zwar dasselbe Produkt wie in Deutschland erhältlich, aber mit einem etikettenschwindelfreien Etikett, auf dem die englischsprachige Bezeichnung „low alcohol“ („wenig“ Alkohol) anstelle von „alkoholfrei“ steht. Ein wahrheitsgemäßes Etikett ist also bereits vorhanden, und bei dem Wettbewerb wird dieses wahrheitsgemäße Etikett gezeigt – in Deutschland aber macht Clausthaler zwar mit dem Wettbewerb Werbung, verkauft sein Bier jedoch mit ganz anderer Kennzeichnung.
Wo genau werden andere Brauereien genannt? In der Slideshow kommt allein auf der vorletzten Seite ein Bild vor, auf dem mehrere Marken zu sehen sind und im Text wird einzig Warsteiner genannt im Zusammenhang mit deren Umnfrage.
Falls Sie das meinen, da kann man kaum von „Namen nennen“ reden. Oder sehen Sie das „Co“ in, Zitat“ foodwatch fordert: „Alkoholfrei“ nur für 0,0 Vol.-%, „alkoholarm“ für Clausthaler und Co.“ als Nennung anderer Namen?
Dass Clausthaler seine Kunden m Vergleich zu anderen Marken „besonders eklatant“ in die Irre führt, sehe ich nicht so. Sie erwecken mit Ihrer Aktion den Eindruck, Clausthaler sei das Schwarze Schaf der Branche. Dass auch andere Marken diesen sogenannten „Etikettenschwindel“ betreiben, wird durch Ihre Präsentation einfach nicht wirklich deutlich. Der Wettbewerb, den Clausthaler gewann ist für mich kein Argument, die anderen Marken so außen vor zu lassen.
In meinen Augen wäre es sinnvoller gewesen, Sie hätten den Schwerpunkt nicht so auf Clausthaler gelegt, sondern eine Auflistung aller Marken, die mit alkoholfrei werben und es nicht sind gebracht.
Übrigens: Für mich gehört die Tatsache, dass alkoholfreie Biere fast immer noch einen geringen Alkoholgehalt haben zum Allgemeinwissen. Und nicht nur für mich.
Ein bisschen kommt das bei Ihnen so rüber, als sei das etwas, was bis dato kaum einer wusste. Das „untermauert“ auch die Umfrage, die Sie in der Slideshow ansprechen. Nur, was die Warsteiner-Umfrage angeht, sorry, aber die wurde gemacht, um deren eigenes alkoholfreies Bier zu bewerben. Neutral war die sicher nicht. 610 Befragte kann man auch kaum repräsentativ nennen.
Es geht aus dem Artikel über die Umfrage, den Sie in Ihrer Slideshow verlinkt haben, nicht hervor, was für Fragen genau gestellt wurden. Die 610 Menschen könnten auch sehr bewusst ausgewählt worden sein, um die Ergebnisse schon vorab steuern zu können.
Schade, dass Foodwatch es anscheinend nötig hat, so auf den „Skandalknopf“ zu drücken. Für mich haben Sie durch diese Aktion ein Stück weit an Glaubwürdigkeit verloren.
Wahre Worte!
Da ist wirklich nichts hinzuzufügen.
Tatsächlich, Glaubwürdigkeit baut man so nicht auf.
Dann hätte die Aktion gegen ALLE alkoholfreien Biere, gegen Malz“bier“ und gegen alles, was sonst noch vergleichbare Mengen Alkohol enthält gehen müssen.
Das Einschiessen auf eine Sorte ist der Beweis, dass Foodwatch sie einmal mehr hat vor den karren spannen lassen.
Ist foodwatch nicht der Laden, der von Ferrero oder so Geld genommen hat? oder welcher Konzern war das?
Es geht nicht um „bier“, sondern um die Auslobung als „alkoholfrei“, die im Widerspruch zum Inhalt steht. Soweit ich weiß, steht auf anderen Produkten nicht „alkoholfrei“ drauf, wenn Alkohol drin ist.
Martin Rücker, foodwatch
Ein vielsagendes Zitat:
>>Dem Großteil der Alkoholfrei-Trinker sind die echten 0,0% äußerst wichtig! 63,2% der Befragten sind der Meinung, dass Bier, das laut Etikett als alkoholfrei ausgewiesen ist, auch tatsächlich keinen Restalkohol enthalten sollte. Schließlich greifen sie zu dieser Alternative, weil sie in bestimmten Situationen absolut keinen Alkohol zu sich nehmen wollen. Umso verständlicher, dass sich 80,8% der Befragten durch die Bezeichnung „alkoholfrei“ in die Irre geführt fühlen.
Stammt aus einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Warsteienr Brauerei von 2007. Seitdem ist nichts passiert im Sinne einer verständlichen Kennzeichnung durch die Brauereien.
Dies war eine Umfrage, die Warsteiner in Auftrag gegeben hat. Warum? Um Werbung für deren alkoholfreies Bier zu machen. Diese dann als Unterstützung für den angeprangerten Etikettenschwindel anzuführen, halte ich für gewagt.
Huch, da schaut man mal einen Tag nicht hier vorbei und schon ist so ein Thread am Laufen.
Was schreiben die Foodwatcher hier so aufgeregt?
Ach so, wegen dem „alkoholfrei“?
Mensch, das weiss doch jedes Kind, dass in Malztrunk und dem so genannten alkoholfreien Bier immer ein Rest Alkohol enthalten ist. Ist doch auch bei anderen Lebensmitteln so.
Übrigens: Alkoholiker sollten GAR KEIN BIER oder so etwas trinken, auch wenn es alkoholfrei ist. Jeder Alkoholiker weiss das, weil das eine der Grundweisheiten ist, nämlich nicht nach Ersatz für die Sucht zu suchen.
Was für Leute sind denn da befragt worden?
Unverständlich.
Herr Rücker,
beruhigen Sie sich wieder!
Anerkennen Sie einfach, daß die Verbraucher diese Ihre Aktion lächerlich finden.
War halt mal ein Schuss in den Ofen, was soll’s?
Es lässt sich nicht aus allem ein Skandal machen, auch wenn Sie meinen noch so viel Recht zu haben.
Nicht gleich auf die Palme gehen, wenn Ihnen mal jemand eine lange Nase dreht oder eine Ihrer Aktionen für Blödsinn hält.
Jetzt hat halt mal einer der Alpha-Blogger seinen Mund gegen Foodwatch aufgemacht und schon surrt es wie verrückt.
Hallo Herr Pollman,
ich kann erst einmal Sie beruhigen: Palmen gibt es hier in Berlin recht wenige, ich sitze ganz gemütlich in meinem Bürosessel. Aber in selbigem gehe ich davon aus, dass wenn hier Fragen gestellt werden, es auch Interesse an Antworten gibt, und wenn mancher nicht verstanden hat, warum wir was wie veröffentlicht haben, dass es Interesse an einer Erläuterung gibt. Es bleibt Ihr gutes Recht, eine andere Meinung zu behalten. Wir nehmen die hier im Blog geäußerte Kritik sehr ernst (das möchte ich übrigens ja gerade dazu zum Ausdruck bringen, dass ich mir die Zeit nehme, hier ausführlich Stellung zu nehmen), glauben aber nicht, dass Sie aus einer Handvoll Beiträge ableiten können, was „die Verbraucher“ denken, wie Sie schreiben. Einige Tausend haben unsere E-Mail-Aktion an Clausthaler (http://www.abgespeist.de/clausthaler/mitmachen/beschwerde_e_mail_an_radeberger/index_ger.html) bereits unterzeichnet und sind offenbar anderer Auffassung. Das Thema wird kontrovers diskutiert, keine Frage. Ich erlaube mir aber, Ihr Fazit („Schuss in den Ofen“) nicht zu teilen.
Das ist ja kein Argument. Dass sich bei einem kritischen Meckerportal leicht „einige Tausend“ Leute finden, die in das gleiche Horn stoßen, ist doch logisch. Man wartet darauf, dass mal wieder vorgegeben wird, worüber man sich aufzuregen hat.
Von alleine scheint ja kaum einer darauf gekommen zu sein, sonst müsste es ja in der Vergangenheit einen stetigen Fluss an Beschwerden bei Radeberger/Clausthaler gegeben haben.
Da wird meines Erachtens nur eine „Sau durchs Dorf getrieben“.
Ich sehe das so, daß in freien Blogs wie diesem hier, in dem sehr viele bunte Themen behandelt werden eine breitere Meinung vertreten ist, als in einem auf ein Thema und eine Kritikrichtung beschränktem Ding wie Foodwatch-Abgespeist.
Nunja, und die 80% der Befragten in der zitierten Warsteiner-Umfrage (die mit TNS Infratest ein seriöses Instut durchgeführt hat), die sich durch die „alkoholfrei“-Kennzeichnung in die Irre geführt sahen, zählen dann wohl auch nicht im Vergleich zu den Beiträgen dieses Blogs. Bei allem Respekt für die Debatte hier glaube ich nicht, dass die hier publizierte Meinung als repräsentativ für „die Verbraucher“ zu werten ist. Aber selbst wenn das die Mehrheit wäre und sich nur ein ganz kleiner Teil der Verbraucher durch die „alkoholfrei“-Kennzeichnung getäuscht fühlte: Was spricht denn dagegen, wenn die Brauereien das ganze mit einer „alkoholarm“-Etikettierung und der Angabe des Alkoholgehaltes einfach für alle klar und verständlich machen?
Weil mit Bieren da ein völlig falsches Produkt im Fokus steht. Wie schon oft geschrieben, es gehört zum Allgemeinwissen, das alkoholfreie Biere noch Restalkohol enthalten.
Viel wirksamer und weniger effekthascherisch wäre die Kampange mit einem Produkt, bei dem es eben nicht ersichtlich ist, das Alkohol darin enthalten ist (wie zum Beispiel Fertiggerichte, etc).
Ich schrieb ja, das Foodwatch sonst immer sehr schön auf unser Essen aufpasst.
Ausdrücklich bedanke ich mich bei Herrn Rücker, daß er sich überhaupt die Mühe macht und den Dialog sucht.
Das ändert aber nichts an meiner Meinung, daß ich die aktuelle Aktion seiner Initiative für Blödsinn halte.
Mich bedrückt das aber nicht besonders, da ich annehme, daß Foodwatch in Zukunft auch wieder viele Aktionen einfallen werden, die ich gutheißen kann.
Welche Gründe ich dafür habe, diese Aktion hier nicht gelungen zu finden, steht hier schon zur Genüge beschrieben, auch viele Kommentatoren sprechen wir da aus der Seele.
Im Übrigen habe ich bei meinem letzten Berlinbesuch zu Fernsehaufnahmen für RTL einen wunderschönen Sandstrand mit Palmen gesehen.
Gönnen Sie sich dort mal eine Pause und wenn ich mal in Berlin bin, können wir da ja mal gemeinsam hingehen.
Grüße
Peter Wilhelm
Lieber Herr Wilhelm,
das ist doch mal ein guter Vorschlag. Rufen Sie mich gerne an, wenn Sie nach Berlin kommen: (0 30) 24 04 76 – 23. Ob wir eine Palme finden oder nicht, sollte uns nicht von einem Treffen abhalten. Wir müssen ja nicht über Bier diskutieren, trinken könnten wir vielleicht eines. Über den Alkoholgehalt soll dann einfach jeder selbst entscheiden… Einverstanden?
Martin Rücker, foodwatch
Berlin liegt am Meer?
Immer wieder neue Erkenntnisse.
Etwas merkwürdig finde ich halt auch diesen missionarischen Übereifer, wenn schon dann sollte dem Gesetzgeber Dampf gemacht werden für wirklich klare Aussagen auf den Flaschen zu sorgen.
Obwohl dann auf manchem Politiker draufstehen müsste: „Warnung! Enthält wenig Hirn und garantiert kein Rückgrat!“
Auch von mir ein Chapeau, Herr Rücker, dass sie sich der Diskussion stellen.
Und auch wenn ich das Vorgehen gegen Radeberger (also quasi gegen die Windflügel – anstatt gegen den Gesetzgeber) nicht ganz verstehe. So überzeugt mich auf jeden Fall das Argument: das etwas nicht dadurch richtig wird, nur weil es Allgemeingut ist.
Das „alkoholfreies“ Bier Alkohol enthält ist (auch wenn allgemein bekannt) eigentlich ein Witz. Passt aber leider wohl auch zu gut in unsere „alkoholisierte“ Gesellschaft. Aber da sind wir nun wieder bei einer ganz anderen Diskussion z.B. diese „isotonischen Sport-Biere“ (Herrje, auf was die Brauereien wohl noch alles kommen werden).
Die Aktion finde ich auch etwas mißlungen. Es ist auf der foodwatch-Seite z.B. nicht möglich zu sagen, das man weiß was alkoholfrei heißt und daher kein Problem hat.
Des weiteren kommt das wirklich sehr markenspezifisch daher, was mir nicht gefällt, obwohl ich nur in Ausnahmefällen (nix anderes da) Clausthaler oder Radeberger trinke.
Weiterhin ist die Frage, wo den alkoholfrei dann beginnt. Bei 0.5 Promille oder an der Nachweisgrenze ?
Schon die 0,5% bedeuten, das man bei der Gartenarbeit einen Kasten leertrinken kann ohne über die 0,1 Promille zu kommen. Und wer trinkt schon 10 Liter am Tag ?
Das Ganze hat doch einiges von Korinthenkackerei. In Verbindung mit einem Aufstampen und „Ich habe aber Recht sagen!“. In dieser Reihe ist auch noch die Anpassung des MHD an „Best before“ zu fordern.
Auf dem Malzbier, welches ich immer bei Aldi kaufe (Karlsquell heisst die Brauerei glaube ich) steht in riesigen Lettern vorne „Alkoholfrei“ drauf… und im Logo ist eine spielende Familie abgebildet. Ist das – nach Ansicht von Foodwatch – nicht noch viel verwerflicher als das, was Clausthaler macht?
So wirklich Sinn erkenne ich darin nicht…