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Die Made

Ich könnte mich ja schon allein über die Motten in unserer Küche aufregen!
Bei uns bin ich nämlich für die Küche verantwortlich. (Ist auch besser so!)

Letztes Jahr hatte ich auf einmal Motten. Keine Ahnung, wo die hergekommen waren, jedenfalls waren sie da. Quasi über Nacht. Im Paprika, im Mehl, am Puddingpulver; überall entdeckte ich diese feinen Gespinnste und vor allem abends sah ich sie durch die Küche fliegen.

Was tut man da als Superhausfraumann? Man räumt die ganzen Schränke leer, wäscht alles mit Chemie aus und wirft die befallenen Sachen weg. (Ich nehme immer Ammoniak oder Chlor zum Auswaschen. Das reinigt und riecht dann auch noch sehr sauber.)

Danach war Ruhe. Ich hatte offensichtlich alle Plagegeister erwischt und war zufrieden. Bis eines abends die Allerliebste in die Küche ging und mich mit einem lauten Ruf aufschreckte: „Iiiiiiih, da ist ja ’ne Made an der Decke!“

„Mein Gott“, sagte ich, „die kleine Made wird dich schon nicht anfallen und auffressen.“

„Das sagst du!“

„Das IST so!“

„Mach sie weg!“

„Ja, mach ich doch gleich.“

„Nicht gleich, jetzt!!!!“

„Ja doch!“

Ich nahm ein Stück Küchenpapier und klaubte die 3 mm lange Made von der Decke, um sie dann fachmännisch zu töten und zu entsorgen. Doch die Allerliebste meinte: „Zeig mal!“

Ich zeigte ihr das kleine Viech und sie sagte: „Eigentlich ist die ja ganz niedlich.“

„Ich finde die eklig und spül die jetzt im Klo runter.“

„Och, das arme Tierchen; ist doch schließlich noch ein Baby.“

„Moment mal, vor einer Minute hast du noch ‚iiiih‘ geschrien und mich aufgefordert, ich soll sie wegmachen.“

„Ja, da hing sie so an der Decke, aber jetzt wo die so festhältst…“

„Du erwartest doch aber jetzt wohl nicht, daß ich diese Made hier tagelang in Händen halte, bis sie sich verpuppt und dann als Motte hier herumfliegt.“

„Wir könnten ihr einen Namen geben.“

„Du spinnst! Ich schmeiß die jetzt ins Klo.“

„Nein, du musst sie draußen frei lassen, du Mörder und Tierquäler!“

„Und, soll ich ihr dann draußen noch ein Nest bauen, oder was?“

„Typisch Dreibein, ihr versteht uns Frauen einfach nicht!“


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 16. Juli 2013 | Peter Wilhelm 16. Juli 2013

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