Buchhandel, Verlage und die Wortbildungsmaßnahme

Wie kommen in Deutschland Bücher auf den Markt? Weshalb sind auch gute Titel bald schon „vergriffen“?

Ein Autor schreibt ein Buch. So weit, so gut.
Es gibt den Spruch: „Jedes gute Buch findet seinen Verlag.“
Das mag stimmen, bei mir war das so.

Aber es ist auch wahr, dass Verlage nicht jedes gute Buch finden. Die meisten tollen Bücher sterben den Tod der Vergessenheit in irgendwelchen Schubladen.

Und selbst wenn ein Autor einen Verlag gefunden hat, der seine Bücher herausbringt, so bedeutet das nicht, dass dieses Buch auch gut verkauft wird.
Ich spreche hier von „gut verkauft wird“. Damit meine ich das aktive Verkaufen. Hierfür tun Verlage, einmal abgesehen von großen Bestsellerautoren, gar nichts. Die Bücher werden in Verlagskatalogen gelistet, eventuell von Außendienstlern empfohlen und ansonsten ist man Wohl und Gutdünken der Buchhändler ausgeliefert. So kann es kommen, dass die einzige örtliche Buchhandlung weder den Autor wahrnimmt, noch seine Bücher führt.

Der Autor muss seine Bücher über das Web, Pressemitteilungen und Leseabende selbst populär machen und so den Verkauf ankurbeln.

Für den Autor bleibt im klassischen Buchhandel so gut wie nichts

Ein Verlag legt für das Buch einen Kaufpreis fest. Sagen wir, der liege bei 9 Euro. Dann erhält der Buchhandel (Großhandel, Buchhändler, Amazon) zwischen 50 % und 60 % dieses Betrags.
Damit ist schonmal die Hälfte weg, bleiben 4.50 €. Davon entfallen auf die Produktionskosten des Buches 2,50 €.
Es bleiben 2,50 € übrig, die sich der Verlag und der Autor teilen, wobei der Autor meist weniger bekommt. Er bekommt einen Betrag zwischen 45 Cent und 1 Euro.
Das bedeutet: Derjenige, der in meinen Augen das meiste beigetragen hat, nämlich der Schriftsteller, bekommt am Ende das Wenigste vom ganzen Kuchen.

Für den Verlag bedeutet das aber ebenfalls nur dann ein gutes Geschäft, wenn sich viele Bücher verkaufen.
Denn er muss ja die Bücher im Voraus drucken lassen und an die Buchhandlungen, die die bestellen, ausliefern. Unter Umständen stehen also Tausende Exemplare eines Buches in irgendwelchen Buchhandlungen herum und werden dann nach zwei Jahren vom Buchhändler kostenlos retourniert. Buchhändler haben ja auch nicht unbegrenzt Platz…

Reges Interesse – Aber ausverkauft

So kommt es, dass Bücher, auch wenn immer noch reges Interesse daran besteht, irgendwann vom Verlag nicht mehr nachproduziert werden, weil das klassische Buchgeschäft über Buchläden hier einfach an seine Grenzen stößt.
Um es zu betonen: Ich liebe Buchgeschäfte!

Angesichts des oben Gesagten ist es kein Wunder, dass ein Online-Buchhändler wie Amaz0n hier klar im Vorteil ist. Doch auch bei diesem Logistiker kostet es Geld, wenn ein Verlag dort größere Stückzahlen eines Buches einlagern lässt.
Da überlegt sich der Verlag dann irgendwann auch, ob sich das bei vielleicht 500 oder 1.000 pro Jahr verkauften Büchern eines Titels lohnt.

Als Autor, der über seine Weblogs mit den Leserinnen und Lesern in regem Kontakt steht, weiß ich aber, dass selbst vor 20 Jahren erstmals erschienene Titel, wie beispielsweise „Zum Hieressen oder zum Mitnehmen?“ oder „Gestatten, Bestatter!“ immer noch großes Interesse finden.
Die Bücher sind nach wie vor beliebt, finden immer noch neue Interessenten, können aber von diesen nicht mehr erworben werden.

Bislang konnte ich auf persönliche Nachfrage den Bedarf immer noch aus eigenen Beständen bedienen, aber diese sind nun ausverkauft.

Die Lösung des ganzen Problems liegt im Digitaldruck.

Heutzutage ist es möglich, Bücher auf Bestellung innerhalb von 24 Stunden zu drucken, zu binden und in den Versand zu bringen. Mehrere Verlage und Anbieter bieten eine solche Dienstleistung an.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, diesen modernen, zeitgemäßen und für alle Beteiligten praktischen Weg zu gehen.
Für den Leser bedeutet das, dass er meine Bücher ganz normal in der Buchhandlung oder online bestellen kann und nach ein bis zwei Tagen dann in Händen hält.

E-Books: Modern, aber nicht jedermanns Sache

Noch schneller geht es, wenn man sich für ein E-Book entscheidet. Dann kann man sich das betreffende Buch sofort herunterladen und auf einem E-Book-Reader lesen.

Bei den E-Book-Readern handelt es sich um Tablettgeräte, die für das Lesen optimiert wurden. Viele nutzen aber auch ein Smartphone oder Tablett zum Lesen von E-Books.
Mir persönlich gefällt ein E-Book-Reader von Amaz0n ganz gut, der ein Paperwhite-Display mit E-Ink hat. Da finde ich die Lesbarkeit sehr gut und die Geräte verbrauchen so gut wie keinen Strom, da sie die Inhalte stromlos darstellen und eigentlich nur zum Umblättern etwas Energie verbrauchen.
E-Books von Amaz0n werden im eigenen Kindle-Format geliefert und können, so wie ich das überblicke, auch nur mit einem Amaz0n-Lesegerät gelesen werden.
E-Books von anderen Anbietern kommen in anderen Formaten, beispielsweise ePub. Dieses Format können Sie auch mit anderen E-Book-Readern lesen, aber auch an ein Amaz0n-Kindle-Gerät senden.

Ich weiß nicht, was da besser ist. E-Book-Versionen meiner Bücher erscheinen immer in dem Format, dass der jeweilige Verlag/Anbieter bevorzugt, bei dem das gedruckte Buch erscheint.

Was ist die Wortbildungsmaßnahme?

Die Wortbildungsmaßnahme (oder auch wegen des ß Wortbildungsmassnahme) ist eine Autoren-Initiative unter deren Schutzmantel Bücher, E-Books und Hörbücher erscheinen und unter welchem auch mein Podcast erscheint.

Die Buchpreise

Wie wenig Autoren beim klassischen Verlagsgeschäft verdienen, habe ich oben bereits erklärt.
Bei Büchern, die über die Wortbildungsmaßnahme im Digitaldruck erscheinen und bei E-Books kann der Autor den Preis mitbestimmen.
Er wählt einen Betrag aus, den er pro verkauftem Buch haben möchte. Hinzu kommt der Anteil für den Fulfillment-Dienstleister, der das Buch herstellt und liefert. Daraus ergibt sich der Buchpreis.
Der ist aber nicht viel höher, als es beim Verlagsbuchgeschäft wäre.
Meine Buchpreise sind äußerst fair kalkuliert, denn Autoren müssen fair bezahlt werden.

Es gibt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die wirklich schöne und lesenswerte Bücher geschrieben haben und von Verlagen als Anfänger mit Pauschalsummen abgespeist werden, die kaum zum Überleben reichen. Das darf so nicht sein.


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