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Beitrag Nummer 5.000

Eine Comiczeichnung von einem jungen Mann mit drei Beinen. Er steht auf einer Art Tanzfläche und ist von neugierigen Personen umringt

Letztes Jahr feierte das Dreibeinblog.de, als eines der ältesten Weblogs in Deutschland überhaupt, sein 20-jähriges Bestehen.

Heute sehe ich in der Beitragsübersicht, dass ich mit diesem Artikel hier meinen 5.000sten Text veröffentliche. Auch ein Grund zum Feiern, 5.000, das ist ja schon was.

Aber so ganz stimmt das nicht, denn in Wirklichkeit habe ich für das Dreibeinblog weit über 20.000 Texte geschrieben, 22.451, um genau zu sein.
Doch wo sind die geblieben?

Um diese Frage zu beantworten, muss ich ein klein wenig in die Geschichte des Dreibeinblogs eintauchen.

Begründet wurde das Dreibeinblog im Jahr 2003. Das gab es zwar schon die Blog-Software WordPress, aber die war noch ganz neu und rangelte mit vielen anderen ähnlichen Programmen um einen Platz im Netz. Ich nutze damals einen Vorläufer der Blogsoftware Pivot.
Weblogs waren etwas, das man vorwiegend aus Amerika kannte, wo Leute eine Art öffentliches Tagebuch führten, ein Logbuch, also ein Log im Web = WebLog.
Das interessierte mich und ich dachte in erster Linie daran, Ideen, Nachdenkliches und Fundstücke aus dem Netz für mich, meine Familie und für Bekannte an einem zentralen Ort abzulegen, um später darauf zugreifen zu können.
Dass andere, völlig Fremde Lust haben könnten, das auch zu lesen, daran habe ich nicht gedacht.

Ein Bild, das wie ein Gemälde anmutet. Ein Mann mit drei Beinen springt auf einem Platz in die Luft. Er ist von Zuschauern umringt

Das war aber so. Denn im Laufe der Zeit entwickelten sich immer mehr Weblogs. Wichtiger Bestandteil eines Blogs war damals die Blogroll, eine Liste von anderen Blogs, die der Blogger selbst las und seinen Lesern empfahl.
Und so waren es vor allem andere Blogger, die Blogs lasen und es entwickelte sich das, was man damals „Kleinbloggersdorf“ nannte, ein Zirkel von Eingeweihten, die sich gegenseitig lasen. Erst im Laufe der Zeit entwickelten sich Blogs weg von persönlichen Tagebüchern mit einem Anreiz zum Mitlesen hin zu Publikationen, deren Inhalte sich explizit an Dritte richteten.

Hier im Dreibeinblog erschienen vor allem meine satirischen Geschichten, die ja längst auch in Buchform erschienen sind. Daher kommt auch der Name „Dreibeinblog“. Das Wort Dreibein entstammt einer meiner Satiren und bezieht sich darauf, wie meine Allerliebste Männer gerne in etwas herabwürdigender Form beschreibt. Wenn sie ausdrücken will, dass Männer mitunter, manchmal, immer recht schwanzgesteuert denken und handeln, dann macht sie mit drei nach unten ausgestreckten Fingern einer Hand so eine typische Handbewegung und sagt etwas verächtlich „ihr Dreibeine“, wobei das dritte Bein logischerweise der Pimmelmann sein soll.

Daher kommt also der Begriff Dreibeinblog, und der ist geblieben, obwohl das Blog über die gesamten mittlerweile 21 Jahre mehrmals einen Wandel durchgemacht hat.
Im Zuge dieser Wandelungen wanderte das Weblog anfangs von einem Hoster zum anderen, die Software Pivot erwies sich als unbrauchbar, es folgte der Umstieg auf WordPress und immer wurden die bereits vorhandenen Texte mitgenommen.
Dann folgten Jahre, in denen das Blog unter der extrem guten Blogsoftware Joomla lief. Auch das leider kaum noch zeitgemäße Serendipity kam für Jahre zum Einsatz.

Allerdings entwickelte sich WordPress zu einem Quasistandard. Es gibt kein anderes System, das so gut gepflegt wird und so gut dokumentiert ist, wie WordPress. Es bietet so viele Möglichkeiten der Anpassbarkeit, dass man damit wirklich exzellent arbeiten kann.
Leider wird das in den letzten Jahren durch eine Art amerikanischer Überheblichkeit und Arroganz etwas getrübt. Matt Mullenweg, der Chef von WordPress, will mit allen Mitteln den verflichtscheißekackedrecksding-Editor Gutenberg durchsetzen, der für das produktive Arbeiten von Redakteuren völlig untauglich ist. Sehr praktische und über Jahre hinweg genutzte Funktionen werden zunehmend zu zahlungspflichtigen Diensten (siehe die Benachrichtigung von sozialen Medien aus WP heraus) und auch sonst gibt es so ein paar Sachen, die echt nervig sind.

Aber es gab und gibt genügend Gründe, mit meinen Blogs auf WordPress als „Betriebssystem“ zu setzen.
Inzwischen werden alle meine Seiten sehr zuverlässig und mit einem 1a Service von tiggerswelt.net und dessen Inhaber Bernd Holzmüller gehostet. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe. Und ich kann jedem Blogger nur empfehlen, seine Seiten auch dort hosten zu lassen. Das ist eine ganz andere Klasse, als diese großen Dienste wie 1&1 und Strato und so’n Zeug.

Bei all diesen Entwicklungen, also verschiedenen Blogsystemen, anfangs verschiedenen Hostern und der allgemeinen Entwicklung in der Bedeutung von Weblogs stand ich eines Tages mal vor der Entscheidung, ob ich alle zigtausend Artikel wieder einmal komplett importieren möchte.
Damals habe ich mich dagegen entschieden und eine grobe Auswahl von Artikeln getroffen, die übernommen wurden. Das machte die Datenbank schlanker und das System auch schneller. Ballast abwerfen ist manchmal sehr gut.

Ja und so kommt es, dass im Dreibeinblog.de ganz sicher weit über 20.000 Artikel erschienen sind, von denen heute aber nur noch die oben genannten 5.000 online sind.
Weggefallen sind vor allem Texte, die an Aktualität eingebüßt haben und Artikel über das oben beschriebene „Kleinbloggersdorf“. Vieles davon würde man heute gar nicht mehr verstehen und zuordnen können. Aus nostalgischen Gründen habe ich aber trotzdem auch von diesen Berichten noch etliche erhalten.

Im Schnitt erscheinen im Dreibeinblog täglich zwei Artikel. Es bleibt auch dabei, dass das Dreibeinblog ein buntes Magazin ist.
Mehr Verbreitung können Blogs finden, wenn sie sich konsequent einem Thema widmen. So etwas tue ich ja beispielsweise in meinem „Hoergeraete-Info.Net“, das gezielt ein Nischenthema behandelt.
Aber das war nie die Idee hinter dem Dreibeinblog. Hier geht es um alles. Um persönlichen Kleinkram, um Schnürsenkel, um Politik und um alles, was mich interessiert. Das, was mich gerade beschäftigt, das findet auch Eingang hier ins Dreibeinblog.
Die Idee dabei ist: Ich bin kein doofer Mensch und wenn ich mir etwas aneigne und noch etwas lerne, dann kann ich das doch eben auch aufschreiben, damit andere auch etwas davon haben können. Die Erfahrung der über 20 Jahre zeigt, dass es im Dreibeinblog nichts gibt, was nicht bei irgendwem schon auf Interesse gestoßen ist. Wenn’s dann auch noch geholfen oder unterhalten hat, dann isses doch perfekt.

Bildquellen:
  • dreibein04.webp: KI generiert Peter Wilhelm
  • dreibein-tt.webp: Ki generiert Peter Wilhelm


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 27. Januar 2024

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