Ab und zu durchforste ich meinen Spamordner, weil sich da immer wieder etwas verbirgt, das sich für einen Blogeintrag eignet.
Heute habe ich diese Mail bekommen:

Die Betreffzeile versetzt sicher manchen Autofahrer in Panik, der vielleicht gar nicht gegen Gesetze verstoßen hat, aber latent Angst davor hat, seinen dringend benötigten Führerschein einzubüßen.
Dann werden 0900er-Nummern genannt, unter denen man einen Faxabruf starten und sich informieren kann. Zunächst ist der Einsatz von 0900er-Nummern ja nichts Schlimmes, wenn denn dann der Angerufene dort auch eine adäquate Dienstleistung erhält, die den zu zahlenden Betrag wert ist.
Das Angebot ist aber schon durch die freche Betreffzeile als unseriös einzustufen.
Den Vogel schießt der Anbieter aber mit der Aufforderung ab, doch mal eben kündigungswirksam seinen Arbeitgeber zu betrügen und dessen Faxgerät am Arbeitsplatz zu benutzen: „Ihr Arbeitgeber wird die Telefonkosten verschmerzen können.“
Kann er wahrscheinlich, aber kann derjenige, der so etwas macht, auch die eventuell daraus erfolgende Kündigung seines Arbeitsplatzes verschmerzen?
So gesehen hilft der Spam-Versender tatsächlich weiter: Ist man erst mal seinen Job los, braucht man den Führerschein auch nicht mehr so dringend.
Bildquellen:
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
Keine Schlagwörter vorhanden
Das machen aber doch sowieso viele… 😯
Ich will damit nicht sagen, dass es richtig ist.
Bei manchen Firmen ist es im Rahmen sogar erlaubt, während der Arbeitszeit zu telefonieren.
Sicherlich nicht zu 0900-Rufnummern. 🙂
Und ich glaube, die wenigsten Firmen haben einen Einzelverbindungsnachweis.
Nur damit könntem man feststellen, WER welche Kosten verursacht hat.
Eher umgekehrt: Die meisten Firmen haben Einzelverbindungsnachweise. Man kann sehr genau sehen, wer wieviel telefoniert, sofern einer sich die Mühe macht, mal nachzuschauen.
lks
Diese Mail ist natürlich völlig unseriös.
Sie spielt genau genommen mit den Ängsten der Empfänger. Jeder hat schließlich die sogenannte „Leiche im Keller“. Um diese verborgenen Ängste beim Empfänger zu wecken wird in der Mail ein möglichst große Spektrum abgedeckt. Nicht nur die Überschrift führt zu Verunsicherung, auch die Hotlines mit einschlägigen Begriffen wie Drogen, Alkohol und Punkte sollen dazu führen das der Empfänger nervös wird und die Kosten für den Anruf oder den Faxabruf billigend in Kauf nimmt.
Der zusätzliche Tip der vom Versender gegeben wird, doch das ganze über den Telefonanschluß des Arbeitgebers laufen zu lassen, ist ieigentlich nur logisch. – Es haben wohl die wenigsten zu Hause ein Fax stehen. Will der Versender dann die Empfänger dieser Email dazu bewegen den service zu mutzen muß er selbstverständlich auch eine vermeintlich einfache Lösung bieten. Das derjenige der dem Tip folgt dann entsprechende Konsequenzen seitens des Arbeitgebers zu fürchten hat ist dabei für den Absender völlig uninteressant.