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Wie vermeide ich Stringing beim 3D-Druck?

billiges Filament

Wenn bei Deinen 3D-Drucken unerwünschte dünne Fäden wie Spinnweben entstehen, spricht man von Stringing. Das kann die Durckergebnisse verschlechtern. So wirst Du dieses Phänomen los:

Dass Dein FDM-3D-Drucker reibungslos funktioniert, ist von entscheidender Bedeutung, wenn du hochwertige 3D-gedruckte Teile herstellen möchtest. Ein häufig auftretendes Problem, das jedoch leicht behoben werden kann, ist das sogenannte „Stringing“ oder Fadenziehen. Dies tritt auf, wenn die Extruderdüse Deines 3D-Druckers von einem Punkt zum nächsten bewegt wird und dabei geschmolzener Kunststoff austritt, der dann aushärtet und sich an den gedruckten Teilen festsetzt. Das Ergebnis sind dünnere Kunststofffäden, die an Spinnweben oder Haarsträhnen erinnern und Deine Drucke beeinträchtigen können.

Theoretisch sollte die Extruderdüse während der Bewegung von einem Punkt zum anderen keinen Kunststoff ausstoßen, insbesondere wenn sie sich auf einem Weg befindet, auf dem nicht gedruckt werden soll. In der Praxis ist jedoch häufig das Gegenteil der Fall, und geschmolzenes Filament kann unerwünscht auf Teile tropfen, was zu diesen unerwünschten „Schnurrhaaren“ führt.

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Es gibt jedoch Hoffnung! Es gibt einige bewährte Techniken, mit denen Du das Stringing-Problem bei Deinem 3D-Drucker effektiv verhindern kannst. Schauen wir uns diese Techniken genauer an.

1. Aktiviere den Rückzug

Die am häufigsten verwendete Methode zur Vermeidung von Stringing bei 3D-Druckern ist das Aktivieren der Rückzugseinstellungen. Wenn der Rückzug aktiviert ist, zieht der Extruder das Filament jedes Mal, wenn er sich auf einem nicht bedruckbaren Weg bewegt, kurz zurück. Dies verhindert effektiv, dass geschmolzener Kunststoff nachtropft, da das Zurückziehen den Fluss des Kunststoffs unterbricht. Sobald der Extruder seine nächste Position erreicht hat, wird das Filament wieder ausgegeben, und der Druckvorgang setzt sich fort.

Die meisten Slicer-Softwaren, wie Cura, haben die Rückzugseinstellungen standardmäßig aktiviert. Es ist jedoch ratsam, diese Einstellungen zu überprüfen, insbesondere wenn Du bemerkst, dass Dein Drucker Stringing-Probleme aufweist. Wenn der Rückzug aktiviert ist und Stringing dennoch auftritt, kannst Du die folgenden Rückzugseinstellungen überprüfen:

Rückzugsweg

Diese Einstellung bestimmt, wie weit das Filament zurückgezogen wird. Im Allgemeinen ist es gut, einen größeren Rückzugsweg zu wählen, da dies die Wahrscheinlichkeit von Stringing verringert. Beachte jedoch, dass ein zu großer Rückzugsweg dazu führen kann, dass das Filament nicht rechtzeitig im Hotend ankommt, wenn der Druck fortgesetzt wird.

Rückzugsgeschwindigkeit

Die Rückzugsgeschwindigkeit legt fest, wie schnell das Filament zurückgezogen wird. Eine höhere Rückzugsgeschwindigkeit kann dazu beitragen, Stringing zu reduzieren, aber sie sollte nicht zu hoch sein, da dies dazu führen kann, dass das Filament reißt oder das Hotend verstopft.

Die optimale Rückzugsgeschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des verwendeten Materials. Es ist eine gute Idee, einige Testdrucke durchzuführen, um die ideale Geschwindigkeit für Dein Setup zu ermitteln.

Einige 3D-Druck-Software, wie Simplify3D, bieten vorkonfigurierte Profile, die Dir bei der Ermittlung der optimalen Rückzugseinstellungen helfen können.

2. Bestimme die richtigen Einstellungen

Die Wahl der richtigen Rückzugseinstellungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Extrudertyps und des verwendeten Materials. Für Materialien wie ABS und PLA mit Direktextrudern wird in der Regel eine Geschwindigkeit von 40 bis 60 mm/s und ein Rückzugsweg von 0,5 bis 1,0 mm empfohlen. Bei Bowden-Extrudern hingegen sollte die Geschwindigkeit zwischen 30 und 50 mm/s liegen, und der Rückzugsweg kann auf 2,0 mm erhöht werden.

Aber denke daran, dass diese Werte nicht in Stein gemeißelt sind und von verschiedenen Faktoren abhängen. Einige Slicer-Softwaren bieten auch zusätzliche Einstellungen wie „Coast“ und „Wipe“, mit denen die Rückzugseinstellungen weiter verfeinert werden können. Diese Einstellungen ermöglichen es, Kunststoffreste zu entfernen und die Druckqualität zu verbessern.

Fazit

Die effektive Nutzung der Rückzugseinstellungen ist der Schlüssel zur Vermeidung von Stringing-Problemen bei Deinem FDM-3D-Drucker. Indem Du den Rückzugsweg und die Rückzugsgeschwindigkeit optimierst und die richtigen Einstellungen für Dein spezifisches Setup auswählst, kannst Du sicherstellen, dass Dein 3D-Drucker reibungslos arbeitet und hochwertige Drucke ohne unerwünschte Fäden erzeugt.

Bildquellen:
  • stringing-collage: orodo


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3D-Druck – Modellbau – Quadcopter – Hobby

In dieser Rubrik geht es um meine Hobbys und Bastelprojekte. Du findest hier Berichte über meine Projekte, Anleitungen, Fotos und Empfehlungen.

Meine Interessen sind vielfältig und die Schwerpunkte wechseln von Zeit zu Zeit. Auch die Themen Aquaristik und eventuell Fotografie finden hier ihr Zuhause.

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 3. September 2023 | Peter Wilhelm 3. September 2023

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