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Spott + Hohn

Ungeschoren

Ein Bild, das wie ein Gemälde anmutet. Ein Mann mit drei Beinen springt auf einem Platz in die Luft. Er ist von Zuschauern umringt

Sexualisierte Gewalt, so muss man das heute nennen, ist etwas Schlimmes. Dazu zählt die Vergewaltigung. Wer einen anderen Menschen zum Sex zwingt, der gehört bestraft. Punkt.

Dabei darf man nicht nur die Vorstellung vom vermummten Buhmann haben, der hinterrücks Frauen anfällt und sie gewaltsam zum Geschlechtsverkehr zwingt. Sexualisierte Gewalt kann nämlich nicht nur durch brutale Angriffe ausgeübt werden, sondern auch durch Machtmissbrauch, siehe Harvey Weinstein & Co.
Ein bisschen erschrocken bin ich, wenn ich sehe und höre, was heutzutage alles als sexuelle Gewalt oder zumindest als sexueller Übergriff gewertet wird. Da erinnere ich ich an ein Vorkommnis aus jüngerer Zeit, das in Zusammenhang mit dem „Dschungelcamp“ steht. Da turnten zwei der Protagonistinnen über Tage im Ritzentanga vor den Herren herum. Immer schön den nackten Hintern vor den Gesichtern der Männer herumwedelnd. Als dann einer der Männer darum bat, sie mögen sich doch mal was Anständiges anziehen, da er das als Mann nicht gut ertragen könne, brach ein regelrechter Shitstorm über ihn los.

Eine der Betroffenen äußerte sich dann auch sinngemäß so, dass sie sich zum Sexobjekt degradiert fühle und diese Bitte sexuell übergriffig sei. Es sei die Aufgabe des Mannes, „sich im Griff zu haben“.
Hatte der Typ. Er hat den Damen nichts getan und war auch sonst in dieser Show ein eher angenehmer Kandidat mit sehr brauchbaren Ansichten.

Es ist nunmal ein archetypisches Verhalten, dass Männer auf Hintern und Brüste von Frauen reagieren. Das hat die Natur zum Zwecke der Arterhaltung so eingerichtet. Das ist kein Zeichen von übersteigerter Gier, sondern Urinstinkt. Reize werden aufgenommen und ohne Denkleistung in Reaktionen umgesetzt. Junge Burschen kennen das, schon ein Foto kann zur ungewollten Erektion führen. Das ist keine Schweinerei, sondern Natur.
Und wenn ein Mann nun höflich um die Herabsetzung der Reizschwelle bittet, ist das in meinen Augen völlig in Ordnung. Der Frau steht es doch frei, dieser Bitte zu folgen oder es bleiben zu lassen. Aber daraus eine sexuelle Übergriffigkeit zu machen, hallo, wo leben wir denn?

Ich habe lange in der US-Army gedient und dort galten lange schon Regeln gegen sexuelle Belästigung, als bei uns noch jeder Lehrherr seinen weiblichen Lehrlingen ungestraft auf den Hintern hauen durfte. Um Himmels Willen, ich will letzteres nicht gutheißen.
Und damals war es schon gefährlich für die Karriere, wenn man nur zu lange in Richtung einer Frau schaute. Die Folge war, dass sich viele Männer dreimal überlegten, ob sie Frauen freundlich oder gar fröhlich gegenübertraten. Lieber zogen sie sich auf militärisch knappe und ernste Kommunikationsweisen zurück. Das wiederum führte dazu, dass weibliche Soldaten und Beschäftige sich als nicht willkommen fühlten.

Aber ich will auf ganz was anderes hinaus. Gestern lief im Fernsehen „Sie sagt, er sagt“, ein Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach. In dem Film ging es um die Frage, ob ein Mann eine Frau vergewaltigt hat oder nicht. Kurz gesagt: Ich finde es Scheiße, wenn der Film das Ende offen lässt.
Rein vom Unterhaltungswert hätte ich es als schöner empfunden, wenn der Film einfach zu Ende erzählt hätte, was wirklich passiert ist. Den Zuschauer mit einer Denkaufgabe zu entlassen, ist schon ein bisschen oberlehrerhaft.
Im Zusammenhang mit diesem Film wurden zahlreiche Beiträge über sexuelle Gewalt und Vergewaltigungsprozesse gezeigt, bzw. sind in der Mediathek verfügbar.

In einem dieser Beiträge wurde sinngemäß gesagt, dass in einem bestimmten Zeitraum sagen wir 10.000 Vergewaltigungsfälle angezeigt worden seien. Dabei sei es zu sagen wir 5.000 Verurteilungen gekommen. Und nun kommt’s: Die Sprecherin sagte dann „der Rest der Täter kam ungeschoren davon“.
Was soll das denn bitte?
Hier implizieren die Autorinnen des Beitrags, dass von den 10.000 angezeigten Fällen auch tatsächlich 10.000 Vergewaltigungen tatsächlich stattgefunden haben.

Nochmal: Täter müssen bestraft werden, hart!

Aber diese Art von Berichterstattung und Dokumentation ist genau das, was ich in letzter Zeit immer häufiger beobachte. Da wird pauschalisiert, da werden Statistiken regelrecht missbraucht und da wird immer mehr Blödsinn herangezogen, um etwas vermeintlich zu beweisen, was nicht annähernd belegbar ist.

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Spott + Hohn

Spott (Verb: spotten oder verspotten) ist ein Stilmittel der Kommunikation. Mit Spott macht man sich lustig über einen Menschen, eine bestimmte Gruppe oder deren tatsächliche oder vermeintliche Werte. Spott ist scherzhaft gemeint und dem Hohn ähnlich.
Der Hohn soll wehtun, Spott dagegen nicht immer.

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 27. Februar 2024 | Peter Wilhelm 27. Februar 2024

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