Ulf Wacker will Bürgermeister von Edingen-Neckarhausen werden.
Mit dem Motto „wir machen das. besser. selbst. miteinander.“, das nach dem Muster von „Soo! muss Technik“ auf konsequente Kleinschreibung, komische Zeichensetzung und Satzbruchstücke setzt, überschreibt der 54-jährige Jurist und Mediator aus dem Wacker-Clan seine Pressemitteilung, in der er seine Kandidatur bekannt gibt.
Er schreibt unter anderem:
Nachdem die Jubiläumsfeierlichkeiten vorbei sind, gebe ich jetzt offiziell meine Kandidatur zur Bürgermeister-Wahl am 18. Oktober bekannt.
Ich bin 54 Jahre alt, stamme aus Edingen, habe 17 Jahre in Berlin und Heidelberg gelebt und wohne seit 2002 wieder in Edingen. Meine Lebensgefährtin Stephanie Brummer stammt aus Neu-Edingen.
Ich kenne die Alltagssorgen der Bürgerinnen und Bürger in den zweieinhalb Ortsteilen seit Jahrzehnten genau, habe mir aber aus meiner Zeit in der Fremde die Fähigkeit bewahrt, das kommunale Dickicht auch von außen zu betrachten.
Ich bin Jurist und Mediator (…)
Ich kenne das Recht, kann professionell zuhören, den Dingen auf den Grund gehen und klare Perspektiven und Leitlinien für die Zukunft entwickeln.
Von 2004 bis 2008 war ich Gemeinderat in Edingen-Neckarhausen, parteilos, in der Fraktion der Grünen. Meine Mitgliedschaft in der OGL (Offene Grüne Liste) ruht jedoch, da ich das Amt des Bürgermeisters parteilos und listenfrei ausüben will.
Ich kenne die Geschichte unserer Doppel-Gemeinde.
Ich verneige mich als Edinger vor dem Freiheitskampf Neckarhausens vor 40 Jahren (…). Wir können die Zwangsfusion nicht rückgängig machen, wir können jedoch miteinander die Eigenständigkeit und die Besonderheiten Neckarhausens und Edingens pflegen und fortentwickeln (…)
Meine Themen für diesen Wahlkampf:
- Klare Prozesse in Verwaltung und Gemeinderat
- Container
- KiTa, Schulen, Mensa
- Flüchtlinge
- Lärmschutz
- Sprinter
- Integration
- Plätze und Wege für Kinder und Senioren
- Zukunft der Vereine und neue Sportstätten.
Was den nebulösen „hochkarätigen Bewerber mit Verwaltungserfahrung von außen“ betrifft, sollten wir erst einmal in Ruhe abwarten, was da genau auf uns zu kommt.
Vorab schon einmal: Es heißt „Bürgermeister“ und nicht „Verwaltungsmeister“.
Und es heißt „kommunale Selbstverwaltung“ und nicht „kommunale Fremdverwaltung“.wir machen das. selbst. besser. miteinander.
Ulf Wacker
Klare Ansagen. Wir dürfen auf den Wahlkampf gespannt sein.
Insbesondere darf man auf den „hochkarätigen Bewerber von außen“ gespannt sein, der jetzt von der CDU aus dem Hut gezaubert werden soll.
Ich persönlich bin ja grundsätzlich der Meinung, daß man das wichtigste Amt in der Gemeinde von jemandem übernommen werden sollte, der hier auch verwurzelt ist. Jemanden von außerhalb einzukaufen, der sich dann hier die schöne Bürgermeisterpension verdienen darf und nach 8 oder 16 Jahren wieder von hier wegzieht, das brauchen wir nicht. Eine Gemeinde ist kein Konzern, bei dem man die Bewerber von überall her holt.
Edingen-Neckarhausen hat einen Kandidaten und Bürgermeister verdient, der die Suppe, die er auslöffeln soll, auch kennt und dem diese Suppe auch schmeckt.
Mit Ulf Wacker hat so jemand seinen Hut in den Ring geworfen.
Sind wir mal offen für die noch kommenden Bewerber. Markus Schläfer aus Neckarhausen wurde schon als potentieller Kandidat durch die Stammtischreihen gemunkelt, es könnte noch jemand, wie in Ilvesheim vor kurzer Zeit, aus einer Spaß- und Satirepartei auftauchen und vielleicht kommt auch noch ein Phantasia-Kandidat wie einst Sedat Özdemir (2008).
Immerhin, Wacker weiß, wie man Bürgermeister-Wahlkampf macht, er war bereits 2008 im Rennen.
Mit ihm im Ring sind bisher Klaus Merkle und Michael Bangert.
Michael Bangert, 42 Jahre, ist verheiratet, arbeitet als Bankkaufmann und Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Verwaltungsrecht und lebt jetzt Neckarhausen, zuvor in Edingen. Sein Slogan: „Gutes Leben. Geschätztes Ehrenamt. Solide Finanzen.“ Bangert ist SPD-Gemeinderat und bezeichnet sich als „Kind der Doppelgemeinde“. Wichtig sind ihm unter anderem das Ehrenamt und dessen Stärkung, damit die „bürgerschaftlichen Ressourcen“ besser genutzt werden können.
Klaus Merkle, 53 Jahre, ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet als Rechtsanwalt bei einem Versicherungsunternehmen. Er ist seit 2009 Fraktionsmitglied der Unabhängigen Bürgerliste aus FDP und Freien Wählern. Merkle wohnt in Neckarhausen. Eine „Problematik“ in der Doppelgemeinde sieht auch er nicht. Für verbesserungswürdig hält er jedoch die Kommunikation innerhalb der Kommune. Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Nicoline Pilz
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