Am Ende unseres Lebens stehen wir alle vor der gleichen Herausforderung. Der Sterbeprozess ist die letzte Phase unseres Daseins, und sie gehört vermutlich zu den schwierigsten. Nicht jeder hat die Aufgabe bzw. die Gelegenheit, diesen Prozess ganz bewusst erleben und sich mit dem Sterben auseinandersetzen zu können. Doch selbst dann, wenn diese Möglichkeit theoretisch besteht, suchen im Krankenhausbett viele vergeblich nach Antworten und Unterstützung. Selten reicht die bloße medizinische Versorgung aus, um einem Sterbenden die notwendige Hilfe und Begleitung auf diesem Weg zukommen zu lassen.
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Spirituelle Seelsorge
Das Wort Spiritualität verbinden viele mit esoterischen Riten, Sternzeichen, Horoskopen und Räucherkerzen. Bereits in der Mitte ihres Lebens setzen einige Menschen auf spirituelle Hilfe und lassen sich beispielsweise auf Seiten wie Questico durch das Tarot-Kartenlegen oder andere Angebote die Zukunft vorhersagen und Lebenshilfe geben. Doch gerade in der letzten Daseinsphase hat Spiritualität viele Facetten. So beschäftigen sich Menschen in diesem Abschnitt häufig mit ihrer eigenen Endlichkeit und dem „großen Ganzen“, sie lassen ihr Leben Revue passieren und stellen nicht selten Sinnfragen. Was passiert beim Sterben? Wohin gehen wir und was bleibt von der eigenen Existenz zurück? All diese Fragen sind spiritueller Natur.

Selbstverständlich steht die medizinische Versorgung mit Medikamenten, einer Schmerztherapie und Co. im Vordergrund, sie muss zuallererst sichergestellt sein. Doch reicht sie in den meisten Fällen nicht aus, um einem Menschen im Sterbeprozess ausreichend beizustehen – insbesondere dann nicht, wenn der Patient nur wenige oder gar keine Angehörigen hat, die ihm für Gespräche und Seelsorge zur Seite stehen. In der Palliativmedizin, z. B. in einigen Hospizen, existieren zumindest im Ansatz spirituelle Angebote. Jedoch empfinden viele Patienten und Angehörige diese Unterstützung als nicht ausreichend. Sie wünschen sich mehr und vielfältigere Angebote in dieser Richtung.
Auch bei Krankheit hilfreich
Nicht nur im Rahmen der Sterbebegleitung wäre es wünschenswert, wenn sich die Medizin der Spiritualität an vielen Stellen öffnen würde, denn sie kann sich auch auf Krankheitsverläufe positiv auswirken und mitunter zur Heilung beitragen. Auch wenn die Schulmedizin mit vielen Bereichen der Esoterik berechtigterweise auf Kriegsfuß steht, sollte man sich dieser nicht kategorisch verschließen. Die medizinische Wirksamkeit des Placebo-Effekts ist z. B. schon lange bekannt. Dieser Effekt funktioniert selbst dann, wenn die Patienten wissen, dass es sich bei den verabreichten Tabletten um Scheinmedikamente handelt. Warum also nicht beispielsweise die Homöopathie in die Therapie miteinbeziehen, wenn sie bei vielen Menschen den Heilungsprozess beschleunigt? Auch spirituelle Gesprächsangebote – religiöser und nicht-religiöser Natur – können dem Patienten Kraft geben und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Bislang ist die Medizin hier noch wenig offen für einen Dialog, was vielleicht auch daran liegt, dass das Thema polarisiert und die Gemüter erhitzt. Es geht jedoch nicht darum, Wissenschaft und Schulmedizin infrage zu stellen und kranken Menschen in ihrem Leid etwas vorzugaukeln. Vielmehr sollte die Schulmedizin anerkennen, dass Spiritualität in unserem Leben einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert besitzt. Sie kann in schweren Zeiten, z. B. während einer Krankheit oder auch am Lebensende, einen positiven Einfluss auf den Heilungsverlauf bzw. das Wohlbefinden ausüben.
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Ich habe nichts dagegen, Leuten Zucker mit spirituellem Unterbau zu verabreichen. Aber bitte zu normalen Preisen und nicht zu den üblichen Globuli-Preisen (500€ und mehr pro Kilo!), die dann dank Krankenkassenunterstützung ich querfinanzieren muss. Für Wasser mit spirituellem Unterbau gilt das ebenso.
Für den Plazebo-Effekt ist nicht von Bedeutung, ob da wirklich mal Urtinktur vorbeigeschwommen ist (ich bezweifle ohnehin, dass wirklich alle Homöopathika-Hersteller tatsächlich Urtinktur verschütteln/verreiben), also kann man sie auch weglassen und simples Wasser aus dem Wasserhahn respektive gewöhnliche Kuchendeko-Zuckerkugeln nehmen.
Wie wäre es mit dem alten chinesischen Ansatz? Der Arzt wird nur dann bezahlt, wenn sein Patient gesund ist. In den Sprechstunden würde dann eher über eine gesunde Ernährung, mäßigen Fleischgenuss und über ausreichend Sport, als über die neusten, schweineteuren High-End-Chemie-Gadgets der Pharmaindustrie gesprochen. Aber die Medizin ist nun mal durch die neoliberale Politik zum Milliarden-Markt verkommen, und das weckt Begehrlichkeiten der unschönen Art. Und es gilt, wie überall in der Wirtschaft, das erste ökonomische Prinzip. Deshalb regt sich mein Vorredner wohl auch darüber auf, dass die Krankenkasse „mit seinen Beiträgen“ Globuli bezuschusst. Eine solche Denke ist bemitleidenswert, wenn nich sogar asozial.
Mit meinen Beiträgen dürfen gerne (auch schweineteure) Medikamente für andere bezuschusst werden, wenn sie auch ganz echt und ernsthaft wirken. Allerdings dann auch, gegeben dieselben Wirkstoffe, bitte die preisgünstigere Variante. => Wenn der „Wirkstoff“ der spirituelle Unterbau ist, dann kann man den auch billiger haben als bei den Globuli.
Und den Arzt nur zu bezahlen, wenn der Patient gesund ist … bei Palliativmedizin ist das nicht gerade praktikabel.