Ein Drucker allein hätte dieses Modell gar nicht in adäquater Zeit bewältigen können.
Immerhin werden 4 Kilogramm Filament verdruckt und trotz einer großen Layerhöhe vom 3 mm dauerte der Druck der 17 großen Teile 10 Tage.
Schon allein aus Kostengründen habe ich altes Filament, geschenktes Billigfilament und Reste verdruckt. Dazu benötigt man wenigstens einen Drucker, der den Filamentwechsel während eines laufenden Drucks problemlos beherrscht.
Außerdem war es von Vorteil, dass ich mehrere Drucker gleichzeitig drucken lassen konnte.
Trotzdem hat das Projekt über ein halbes Jahr gedauert, die Teile lagen immer wieder in einer Ecke in einer Kiste und ich wartete immer, bis ich genug Filamentüberbleibsel (Reste auf der Rolle, die sich nicht mehr lohnen) beisammen hatte.
Um was handelt es sich bei diesem Riesending?
Es ist ein Ram Skull, ein Widderschädel. So etwas finden Landwirte wohl ab und zu auf ihren Äckern, vor allem in den abgelegenen Gegenden der USA. Von einer solchen Trophäe hat ein Designer ein Modell für den 3D-Druck erstellt.
Du findest dieses Originalmodell hier:
Ein anderer Mann wollte für irgendeinen Anlass (Festival, Halloween?) eine besondere Verkleidung für seine Tochter und hat den originalen Ram Skull massiv größer und eine Maske daraus gemacht.
Diese Variante gefiel mir besser als der Originalschädel, weil die gruselig wirkenden Augen nach vorne gerichtet sind. (Sie sollten dem Kind den Blick nach vorne ermöglichen.)
Gedruckt habe ich den als Wandschmuck gedachten Schädel in allen möglichen PLA-Varianten und -farben. Eines der Hörner besteht aus sage und schreibe 12 verschiedenen PLAs. Das andere ist eigentlich komplett aus einem lila Billig-PLA.
Mir waren die Farben egal, weil ich das Modell sowieso grundieren und lackieren wollte.
Die Maße des fertigen Modells sind 60 x 60 x 50 cm (B x H x T).
Dabei schwebte mir vor, dass der Schädelknochen selbst von der Sonne ausgebleicht weiß sein sollte und die Hörner schmutzig braun.
Für das Schmutz-Braun hatte ich mir was Besonderes überlegt, das ich die ganze Zeit schon mal ausprobieren wollte.
In einem verschließbaren Glas habe ich 50% wasserlöslichen Acryl-Klarlack und 50% Kaffeesatz vermischt und gut verrührt. Das Ganze habe ich über Nacht ziehen lassen, damit der Lack etwas braun gefärbt wird, weil der alte Kaffee durchzieht.
Anschließend habe ich die grau grundierten Hörner mit der Pampe großzügig eingestrichen.
Die Frage war, ob der Lack den Kaffeesatz genügend binden würde, dass er auch gut auf dem Kunststoff hält.
Nach einer Nacht habe ich noch diverse Fehlstellen nachgepinselt, weil man unmöglich ein so verdrehtes Horn auf einmal komplett lackieren kann. (Zumindest nicht mit dem Pinsel.)
Und, was soll ich sagen? Die Sache hält super und bombenfest. Die künstlichen Schmutzpartikel halten absolut sicher in ihrer Lackschicht und das Ganze ist eins geworden, so wie ich es mir vorgestellt hatte.
Den Schmutzeffekt finde ich überwältigend.
Diese Methode werde ich sicher auch noch bei anderen Modellen anwenden, etwa, wenn es darum geht alte Dächer und Gemäuer mit Moos oder einem Antiklook zu versehen.
P.S.: Zu dem Modell hat der Ersteller auch noch einen Aufhänger für die Wand gestaltet: https://www.thingiverse.com/thing:3402652. Der ist als einzelnes Modell zu haben, aber auch in den Modell-Files für die Maske inkludiert.
Den Halter muss man schon mit mindestens 4 Perimetern und 30% Infill (Gitternetz) drucken, damit er stabil genug wird.
Die Zapfen des zweiteilen Modells unbedingt nachschmirgeln, sie passen sonst nur schlecht in die Nuten!
Außerdem will es mir nicht gelingen, das Modell auf dem gut gemeinten Halter aufzuhängen. Es balanciert sich nicht richtig aus. Ich denke darüber nach, von oben einfach eine Schraube durch den Schädel in den dicken Kopf des Halters zu drehen.
Hier findest Du mein „Make“ bei Thingiverse
- rasm-skull01: Peter Wilhelm
- ram-skull: Peter Wilhelm
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: drucker, Filament, Maske, modell, Reste, Teile