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Satire

Pisa lässt grüssen 1

Nachhilfe1

Ich muß doch diese Reihe „Pisa läßt grüßen“ mal wieder aufleben lassen. Vor mittlerweile fast 10 Jahren habe ich, angestoßen durch eine Fernsehsendung und Erlebnisse aus dem Schulalltag meines Sohnes, diese Serie gestartet, die sich seit jeher großer Beliebtheit bei den Lesern erfreut. Aber heute, denke ich, ist es wieder einmal an der Zeit, diese Serie hier im Blog, in bearbeiteter Form, mal wieder nach oben zu holen.

Es begann also vor 10 Jahren:

Gestern Abend habe ich mir die Sendung „Straßenstars“ angeschaut.
Eine der Kandidatinnen, eine junge Frau wurde gefragt, wann denn ihrer Meinung nach der Dreißigjährige Krieg gewesen sei.

Antwort: „So vor 60 oder 70 Jahren und ich weiß noch, dass der gar keine dreißig Jahre gedauert hat, sondern bloß 10 Jahre oder so, keine Ahnung.“

Naja, Geschichte ist ja auch nicht jedermanns Sache, vielleicht kann sie besser rechnen.

Die nächste Frage lautete nämlich: Wieviel Prozent sind 2/3. Die richtige Antwort wäre 66,666 % gewesen.
Die junge Frau muss denn auch nicht lange überlegen und antwortet: „8 Prozent oder vielleicht 10, ich glaub aber eher 8, nee, ich nehm doch 10. 10 Prozent!“

Heute vor fünf Jahren wurde die erste Pisastudie der Öffentlichkeit vorgestellt. Ich kann nicht feststellen, dass sich irgendetwas verbessert hat. Nur hat das Grauen eben jetzt einen Namen: PISA.

Mein Sohn ist recht gut in der Schule, darauf bin ich als Vater sehr stolz. Allerdings schmälert sich dieser Stolz, wenn ich mir anschaue, mit welchen Leistungen er ein guter Schüler ist. Offenbar haben Ankes und meine Gene gerade frei gehabt, als der Junge sein Schreib-/Lesezentrum mit Inhalten füllte.

Jedenfalls ist das Erzählen, Lesen und Schreiben nicht so seine Sache. So sehr wir uns auch bemühen und mit gutem Beispiel vorangehen, so sehr wir auch vorlesen und schöne Bücher anschaffe, der Bub mag nicht.

Jetzt haben die Kinder eine Klassenarbeit im Fach Deutsch geschrieben. Seine Aufgabe war es, einen Aufsatz zu schreiben. Frei sollte er einen Vorfall schildern, bei dem man die Fragen nach dem Wieso, Weshalb, Warum, Wo, Wann, Wer und Wie stellen kann. Eine Woche später legte er mir die Arbeit vor.

Ich habe selten so ein hilfloses Gestammel auf Papier gesehen. Rechtschreibfehler, kurze, abgehackte Sätze, eine kaum leserliche Sauklaue. Jeder meiner Deutschlehrer hätte mir dafür eine glatte Sechs verpasst.

Nunja, mein Sohn hat eine 2,5 gekriegt, ist doch Klasse, oder? Ja, und was hat der Lehrer dazu geschrieben? „Das hast Du fein gemacht!“

//dreibeinblog.de/sputnik-garin-und-louis-armstrong-auf-dem-mond/
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http://www.profi1a.de/wordpress/pisa-laesst-gruessen-2/ (leider verschütt gegangen)
//dreibeinblog.de/pisa-lasst-grussen-3/
//dreibeinblog.de/pisa-last-grusen-4/
//dreibeinblog.de/pisa-last-grusen-5/

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Zum Hieressen oder zum Mitnehmen?


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Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. März 2015 | Peter Wilhelm 17. März 2015

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