Über Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten, aber schon Ovid sagte: In vino et sumperatum lorem ipsum est. Und er hatte Recht! Sauren Wein kann jeder machen, den süßen jedoch nur der Könner. Egal, heute wollen offenbar alle Leute saure Weine und das macht es den Winzern leicht. Aber darum soll es gar nicht gehen: Heute waren wir von einem Bekannten zum Griechen eingeladen und haben dort ein mittelmäßiges Mahl genossen. Während wir dort saßen, spielte sich Folgendes ab:
Am Nebentisch bestellt eine junge Blonde: „Bringen Sie mir bitte ein Viertele vom halbtrockenen Rotwein!“
„Sehr wohl!“
Ein paar Minuten später serviert der Wirt eine Karaffe mit rotem Wein, schenkt der Frau ein bißchen ein und wartet bis sie kostet.
„Unde? Schmeckte der Wein, ja?“
„Ja, prima, ist lecker.“
„Nichte zu süße?“
„Nein, genau richtig.“
„Wennse süßer habe wolle, keine Problem!“
„Nein, der ist mir sogar eher etwas zu süß, aber er schmeckt trotzdem.“
„Zu süße? Keine Problem, mach ich bei nächste Mal weniger von die ganz süße Wein rein.“
Die Blonde nickt nur, sie hat gar nicht zugehört, ihr war die ganze Fragerei lästig, denn eigentlich wollte sie gerade auf ihrem Handy herumtippen, als der Wirt mit dem Wein kam.
Ich habe aber genau verstanden was er gesagt hat und beobachtete ihn daraufhin genauer. Und tatsächlich, je nachdem was die Gäste bestellten, mischt der Grieche aus ganz saurem und ganz süßem Wein direkt frei nach Schnauze in der Karaffe die passende Mischung zusammen: halbtrocken, mittellieblich, etwas süßer, etwas saurer…
So kann man auch mit nur zwei Sorten alle Kundengeschmäcker befriedigen, oder?
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