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Gefährliche Jobangebote

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Derzeit überrollt eine Welle von dubiosen Jobangeboten das Internet. Tausende von deutschen Internetbenutzern finden angeblich lukrative Stellenangebote in ihrem Posteingang:

Vertrieb Innendienst (First Level Support) Mitarbeiter/in in Teilzeit oder Vollzeit gesucht
Verdienst zwischen 500 und 1000 Euro pro Woche in der Probezeit

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Es folgt dann eine großspurige Beschreibung des Unternehmens. Mal handelt es sich um einen ukrainischen Technologiehersteller, mal um eine russische Silbermine oder eine sibirische Diamantenmine.

Sie haben schon immer geträumt eine interessante und gut bezahlte Tätigkeit auszuüben, die dazu auch noch mit guten Aufstiegschancen verbunden ist!

Ihre Aufgaben:
– Verwaltung und Weiterleitung der Kundengelder
– Weiterleitung der Privatkunden-Gelder an unsere Vertriebspartner
– Auftragsannahme

Das hört sich interessant an, klingt seriös und man auch gar nicht viel können oder haben:

Ihr Profil:
Sie sind kommunikativ und trauen sich zu, die vertriebsorientierten Aufgaben in unserem Service Team zu bewältigen
Die Beschäftigung erfolgt im Rahmen eines Job-Sharing Systems. Ihre Arbeitszeiten betragen 2 bis 8 Stunden in der Woche
Internet, E-Mail, Grundkenntnisse der Hauptzahlungssysteme. Es wäre wünschenswert, wenn Sie ein eigenes Konto in einem deutschen Geldinstitut mit Online Banking hätten


Soweit mal das Anforderungsprofil. Genausogut hätten die auch das Vorhandensein von so Selbstverständlichkeiten wie zwei Füßen, Haaren auf dem Kopf oder eines Telefons als Voraussetzung angeben können. Auf all diese Dinge kommt es nämlich nicht an.
Wichtig für die Verfasser dieser Mails ist einzig und allein dieser eine Punkt:

Internet, E-Mail, Grundkenntnisse der Hauptzahlungssysteme … eigenes Konto in einem deutschen Geldinstitut mit Online Banking

Worum geht es aber bei diesen dubiosen Angeboten?

Nun, die Gauner sind lediglich auf der Suche nach deutschen Kontoinhabern. Keine Angst, die wollen nichtmals Dein Geld abzocken.
Diejenigen, die sich auf diese Stellenausschreibung hin bewerben, werden sehr schnell kontaktiert und werden dann erfahren, um was es geht.

Man soll „Kundengelder“ auf seinem Konto in Empfang nehmen, darf davon bis zu 10% Provision einstreichen und leitet das Geld dann an die „Firma“ weiter. Dieses Weiterleiten erfolgt manchmal per Überweisung, per money-order oder sogar in bar im eingeschriebenen Brief.

Bis hierhin klingt das ja alles noch interessant und lukrativ, jedoch wandelt sich dieses Bild, wenn man erfährt, woher die angeblichen „Kundengelder“ stammen.

Soviel sei vorweg gesagt: Es sind unredlich und betrügerisch erworbene Gelder.
Es ist das Geld von Leuten, die bei Onlineauktionen auf nichtexistierende Waren geboten haben, die günstige Kreuzfahrten anzahlen wollen oder die erste Rate für ein Schnäppchen-Auto überweisen. Eine Leistung werden die „Kunden“ für ihr Geld nie erhalten, sie fühlen sich aber sicher, weil sie ja einen Einzahlungsbeleg für ein deutsches Konto mit einem deutschen Namen als Ansprechpartner haben.
Ja noch schlimmer: Einige derjenigen, die auf dieses Jobangebot reinfallen, übernehmen sogar noch den Bankeinzug per Lastschrift für die Gauner und ziehen die Gelder von den Konten angeblicher Kunden ein.
Oftmals handelt es sich aber nicht um Kunden, die von diesen Zahlungsvorgängen wissen, sondern um Kontoverbindungen, die mit sogenannten Phishing-Methoden ausgespäht worden sind.

Egal wie: Sind die Gelder erst mal auf dem Konto des „Mitarbeiters“ eingegangen, müssen sie schleunigst an die Auftraggeber in der Ukraine oder sonstwo im Ausland weitergeleitet werden. Damit sind die Beträge dann ein für allemal weg.

Früher oder später werden sich aber die Geprellten melden und ihr Geld wiederhaben wollen, ja die meisten werden sogar Anzeige erstatten. Im günstigsten Fall wird der „Mitarbeiter“ bloß die unrechtmäßig vereinnahmten Beträge zurückzahlen müssen, im schlimmsten Fall drohen Verurteilung und Gefängnis.

Eindeutiger Rat: Finger weg von solchen „Jobangeboten“!


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 23. Juni 2007 | Revision: 26. November 2012

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