DIREKTKONTAKT

Satire

Franz-Peter Tebartz-van Elst soll den ADAC reformieren

Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet, soll der derzeit vom Dienst freigestellte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schon ab dem 1. März 2014 die Leitung des durch Skandale schwer erschütterten größten deutschen Vereins ADAC übernehmen.
Die Gauleiter der ADAC-Regionalverbindungen sollen, so der Automobil-Experte Klaus von Sackenhofen (Uni Freigenandt am Berge), bereits am vergangenen Wochenende anläßlich einer Klausurtagung in München einen dementsprechenden Beschluß gefasst haben.

Eine eilends nach Rom in den Vatikan geschickte Depesche soll dort großes Erstaunen verursacht, aber die grundsätzliche Befürwortung durch Papst Franziskus gefunden haben.

Die Kommission für mitgliederferne Angelegenheiten des ADAC hat sich scheinbar schon heute Morgen in Grünwald bei München auf die Suche nach einem geeigneten Domizil für den bescheidenen Gottesmann begeben haben. Immobilienmakler aus ganz Süddeutschland sollen schon mit ihren Offerten beim ADAC vorstellig geworden sein. Jedoch wurde das zunächst am geeignetsten erscheinende Objekt, das die bayerische Schlösserverwaltung im Portfolio hatte, das Schloß Neuschwanstein, bereits im Vorfeld abgelehnt; es hat zu wenig Zimmer.

Der größte Teil der auf den Straßen tätigen „Gelben Engel“ äußerten sich begeistert.
Die Stimmen lauteten wie: „Mit Engeln sollte der sich ja auskennen“ und „Schlimmer kommt’s nimmer“ und auch: „In der Nähe von Limburg auf der Autobahn bei Montabaur fahren wir besonders viele Einsätze, der Neue bringt also viel Erfahrung mit“.

Anders als bisher, sollen dieses Mal die 19 Millionen ADAC-Mitglieder in einem bisher nie gekannten Ausmaß basisdemokratisch mit abstimmen dürfen.
Am kommenden Freitag werden um Punkt 12 Uhr alle gelben Rettungshubschrauber des ADAC aufsteigen und für eine Stunde lang über der Republik kreisen.
Jeder der dann hoch schaut, darf gewiss sein, daß das als seine Zustimmung gewertet wird.
„Wir nennen das Proklamation durch Himmelsblick, das hat schon fast etwas Religiöses“, sagte ein Sprecher des ADAC.

Franz-Peter Tebartz-van Elst hat sich persönlich noch nicht zu seinem Wechsel an die Spitze von Deutschlands größtem Verein geäußert, jedoch ließ er über einen Sprecher verlauten: „In aller Bescheidenheit und der ihn kennzeichnenden Demut wird der Limburger Bischof dieses wichtige Amt gerne übernehmen.“

Bei seiner heutigen Montagsaudienz hat Papst Franziskus keine diesbezügliche Stellungnahme abgegeben, auf die Fragen von Reportern hin soll aber ein frohes und erleichtertes Lächeln bemerkt worden sein.

Die ehemals als Bischofresidenz gedachten Bauwerke in Limburg sollen schon in diesem Sommer mit einem eigenen Autobahnanschluß versehen und zur Autobahnkapelle umgewidmet werden.

Satire

Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. Februar 2014 | Peter Wilhelm 17. Februar 2014

Lesen Sie bitte auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
1 Kommentar
älteste
neueste
Inline Feedbacks
View all comments



Rechtliches


1
0
Would love your thoughts, please comment.x
Skip to content