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Die Berufspolitiker sind schuld – FDP-Döring setzt noch einen drauf

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doeringfdp_wikimediaDa mag man seinen Ohren gar nicht trauen, wenn man in diesen Tagen hört, was die Vertreter der verschiedenen Parteien alles so absondern, bezüglich der Bundespräsidentenwahl. Heute Morgen sagte Patrick Döring, seines Zeichens Generalsekretär der FDP, im Morgenmagazin des ZDF sinngemäß: Es sei nun wichtig und an der Zeit dass man einen politischen Profi in das Amt des Bundespräsidenten wähle und nicht einen Quereinsteiger, wozu das führe, das habe man ja nun gesehen.

Hat man in der letzten Zeit von den Liberalen überhaupt irgendeinen größeren Blödsinn gehört?
Beim jetzt gescheiterten Ex-Wunschkandidaten von Frau Merkel, Herrn Christian Wulff handelt es sich mitnichten um einen politischen Quereinsteiger, sondern um einen Vertreter jener Gruppe der Berufspolitiker, die überhaupt noch nie in ihrem Leben etwas Sinnvolles und Produktives in der arbeitenden Gesellschaft geleistet haben.

Genau diesen Leuten haben wir es nämlich zu verdanken, daß das Bild der Politiker in der Öffentlichkeit so schlecht ist. Es sind meiner Meinung nach immer diese Leute, die von der Schülerunion oder generell irgendeiner Jugendorganisation einer Partei aus durchgehende Politikerkarrieren aufzuweisen haben. Es sind das die Berufspolitiker, die gar nichts anderes können und die gar nichts anderes kennen. Das macht sie so abgehoben gegenüber dem was uns bewegt, das macht sie so weltfremd und entrückt, sodaß sie alle früher oder später die Erdung verlieren und glauben, sie könnten sich alles erlauben. Das hat Herrn von und zu Guttenberg das politische Genick gebrochen, das hat Herrn Westerwelle ins Abseits manövriert und das brach jetzt auch Herrn Wulff die Beinchen vom dünnen Stühlchen im Schloss Bellevue.

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Wenn überhaupt jemand so etwas wie ein Quereinsteiger ist, dann ist das ein Mann wie der ehemalige stellv. Fraktionsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach (CDU). Wenn man in der Vita liest, daß der mal einen Supermarkt geleitet und sich das staatsrechtliche Handwerkszeug mühsam auf dem zweiten Bildungsweg beigebracht hat, dann weiß man, dass der Mann mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen steht. Übrigens war auch der im Volk so beliebte Norbert Blüm so jemand, der sich vom Metallwerker mühsam nach oben gewurstelt hatte.

Daß so ein Werdegang nicht die Garantie für Unbestechlichkeit und Seriosität sein muss, das haben wir ja schmerzlich an unserem Gaskanzler Gerhardt Schröder miterleben dürfen, der -so sehe ich das- in seiner Amtszeit als Kanzler jene Weichen stellte, die ihm nach seinem Ausscheiden aus der Politik ein mühsames Dahingleiten in den Wohlstand ermöglichten.

Gauck ist sicherlich eine gute Vorauswahl. Der Mann ist schon alt und das passt, so meine ich, gut zu einem so würdevollen Amt. Das befreit ihn vielleicht auch ein bisschen vom Drang, auf jeder Party flittern zu müssen und das wiederum könnte dem tatsächlich beschädigten Image des Amtes nur gut tun.

Dass die Presse jetzt bei Gauck zwölfndreißigmal genauer hinschaut, ob der nicht eine Leiche im Keller haben könnte, liegt ja auch nahe. Schließlich hat man was gut zu machen. In der Wulff-Affäre hat sich nämlich gerade die Presse nicht besonders mit Ruhm bekleckert und ausgerechnet so ein Organ wie die BILD-Zeitung sollte sich als jahrezehntelang bekanntes Schmuddelblatt jetzt nicht zum Retter der Nation aufspielen.

Merke: Je intimer ein Politiker mit der BILD ist, umso schneller schmuddelt es!

Wenn die Presse sich hätte mit Ruhm bekleckern wollen, dann hätte sie investigativ direkt nach der Nennung des Namens Wulff als Kandidat für das höchste Staatsamt alle Affären und Verdachtsmomente aufgedeckt und die Fragen alle vorher gestellt. Das hätte gezeigt, daß es in Deutschland Journalisten gibt, die wirklich was auf dem Kasten haben und jede Leiche im Keller finden.
Mühsam und gequält dann aber quasi den Wulffschen Müll der letzten Jahre zu durchwühlen um immer noch eine weitere Kleinigkeit hervor zu kramen und dann wie eine Weltsensation auf dem goldenen Tablett der journalistischen Eitelkeiten zu präsentieren, das war billig und schäbig.
Die Presse hat Wulff an die Beine seines Präsidentenstuhls gepinkelt und er hat dann so falsch reagiert, wie wir es erlebt haben und es zugelassen, daß das Holz aufweichen und sein Stühlchen kippen konnte.

Klare Ansage, offensiver Umgang mit den Anfechtungen und er hätte alles trocknen können, wäre fünf Jahre unser Präsident gewesen und irgendwann hätten sich vermutlich alle Vorwürfe in Nichts aufgelöst.

Aber so sind sie eben, die die meinen, da oben würde man eine andere Luft atmen als hier unten.
Nee, Mist stinkt überall gleich nach Mist. 

 

 

Bild: freigegebenes Abgeordneten Foto, Wikimedia, Patrick Döring (Transfered by Frysch/Original uploaded by Ctulhu)

 


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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. Februar 2012 | Revision: 27. November 2012

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