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Abenteuer Vermieter

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Mal ganz ehrlich, ich bekomme langsam eine richtige Wut auf und Abneigung gegen Vermieter.

Meine Familie und ich suchen nun seit zwei Jahren nach einem geeigneten Objekt zur Miete.
Ein Haus sollte es sein, wir sind immerhin zu viert. Ein bißchen Garten dabei, kein besonderer Luxus, gerne auch was Älteres, man ist handwerklich begabt.

In der Zeitung und div. anderen Quellen findet man Häuser zu Hunderten, aber eben alle zum Verkauf, die Leute brauchen Geld, wie es aussieht. Aber natürlich gibt es auch Objekte zum Mieten und da rufe ich dann an. Allerdings nur, wenn kein Makler zwischengeschaltet ist. Ich sehe nämlich nicht ein, daß ich nur dafür, daß mir irgendjemand eine Adresse auf einen Zettel schreibt, anschließend an die 4.000 Euro Maklergebühr zahlen soll. Da kommt ja dann auch noch eine Kaution für den Vermieter hinzu, Umzugskosten und Renovierungskosten für das bisherige Objekt und das neue Objekt. Das wären ja mit Makler fast 15.000 Euro. Stolze Summe!

Was man aber so erlebt, wenn man mit den Vermietern spricht, das schlägt dem Faß den Boden aus.

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Einer vermietet ein Haus, 150 qm Wohnfläche und sagt mir: „Wir nehmen nur ein älteres Ehepaar ohne Kinder, keine Haustieren, nur Nichtraucher und möglichst niemanden der pflegebedürftig ist.“

Der nächste hat ein Haus mit 170 qm, acht Zimmern und einem großen Garten und schreibt in seine Anzeige: „Kinderfreundlicher Vermieter“. Am Telefon schränkt er dann aber ein: „Die Kinder sollten aber schon so an die 16 sein, damit sie bald aus dem Haus gehen, kleinere Kinder kann man der Nachbarschaft nicht zumuten.“

130 Quadratmeter auf zwei Etagen hat ein anderer Vermieter zu bieten. In der Anzeige klingt alles recht gut, am Telefon sagt er aber, daß er einen gelernten Handwerker als Mieter sucht, am liebsten einen Gipser, Maurer oder Estrichleger. Da wäre einiges zu machen und er möchte gerne, daß der ihm die Hütte mal von oben bis unten komplett durchrenoviert. Dafür bekommt man dann einen Zeitmietvertrag, weil nach vier Jahren, wenn alles fertig ist, soll seine Tochter da einziehen.“

Die Krönung ist aber einer, der ein Haus ganz nach unserem Geschmack anzubieten hat. Ich rufe ihn an und er sagt mir sogleich, daß die Zeitung einen Fehler gemacht hat. Die Anzeige sei eine Woche zu früh erschienen und jetzt sei er gerade in Urlaub. Aber kein Problem, wir können uns das Objekt schon mal in Ruhe von außen anschauen und wenn es uns zusagt, können wir seinen Verwalter kontaktieren und der könne uns dann den Schlüssel geben für eine ausführliche Besichtigung.
Tja, den sucht der Verwalter jetzt schon in der dritten Woche.


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 23. Mai 2008 | Revision: 26. November 2012

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