Rot-grüne Brillen, schwarz-weiße Wackelbilder, alles das gehört inzwischen der Vergangenheit an. Mit wenig Aufwand ist es heute möglich, ein sehr gutes 3D-Erlebnis auch auf dem heimischen Fernseher genießen zu können.
Um beeindruckende Bilder zu sehen, ist man nicht mehr aufs Kino angewiesen, geht aber dort auch wieder lieber hin, wenn großartige Filme im Riesenformat und in 3D gezeigt werden.
Der günstigste 3D-Fernseher liegt, nach einer rasch durchgeführten Recherche bei idealo.de bei rund 280 €, für etwas bessere Geräte wird man so ab 500 € bezahlen müssen.
Ich selbst benutze einen 47″-Fernseher von LG mit passiven Brillen. Die aktiven Shutter-Brillen mit ihrem ewigen Geflacker vor den Augen und ihrem deutlich höheren Gewicht und dem ständigen Hunger nach Strom haben uns hier allen nicht gefallen.
Zwar streiten sich die Leute, ob die Shutterbrillen nicht doch einen Hauch mehr Bildqualität liefern, jedoch sind wir der Meinung, daß man das in Kauf nehmen kann. Im Gegensatz zu den Shutterbrillen, die elektronisch gesteuert immer nur ein Bild flackernd auf die Pupille durchlassen, trägt man die sehr kostengünstigen passiven Brillen wie eine Sonnenbrille, sie sind leicht und bequem.
Natürlich braucht man auch noch 3D-Inhalte. Ohne die ergibt das Ganze keinen Sinn. Die bekommt man entweder über seinen TV-Anieter (frei ausgestrahlte 3D-Sendungen sind rar und allenfalls Versuchssendungen) oder über T-Home-Entertain (Video-Load) oder natürlich via Bluray und ein geeignetes Abspielgerät.
Mir gefallen die Bluray-Player von Sony (ab rd. 90 €) recht gut, weil die eine wunderbare Einbindung ins Heimnetzwerk ermöglichen. Man muß nichts machen, außer das Gerät ins Netzwerk einzubinden, und kann sofort auf das eigene NAS zugreifen, Love-Film nutzen, das Sony-eigene Video-Portal nutzen und zahlreiche andere Video- und Mediatheken abrufen.
Ein paar Bluray-DVDs für den Anfang vermehren sich rasch im Schrank, zeigt meine Erfahrung. Bald jedoch stellt sich der Effekt ein, daß man nicht jeden Film unbedingt in 3D schauen will.
Im übrigen gibt es erstaunlich viele Leute, die gar keinen 3D-Effekt sehen können, weil sie irgendeine Beeinträchtigung des Sehens haben.
Glücklicherweise kann man die meisten 3D-Filme auch in 2D schauen oder es liegt sogar eine 2D-DVD nochmal extra in der Schachtel.
Das Bildergebnis ist wirklich beeindruckend. Vor allem ganz neue Blockbuster, Dokumentationssendungen und Animationsfilme (bei denen besonderer Wert auf die gute 3D-Aufnahme gelegt wurde) glänzen durch prächtige Effekte.
Doch ist auch hier nicht alles Gold was glänzt.
Es gibt etliche Filme am Markt, da sind nur einige Szenen in 3D gedreht, man wollte wohl Kosten sparen. Oder die 3D-Effekte wurden nachträglich in den Film gerendert, was nur mäßige Ergebnisse liefert.
Auch gibt es Filme, bei denen der 3D-Effekt so schwach ausgeprägt ist oder sich auf so läppische Szenen beschränkt, daß man die Brillen getrost in der Schachtel lassen kann.
Damit sich der 3D-Eindruck beim Zuschauer einstellt und als besonders „tief“ empfunden wird, werden oft Gegenstände, die jeder Kameramann sonst tunlichst aus dem Bild geschafft hätte, etwa ein Besenstiel oder Pflanzenteil im Vordergrund, stehengelassen, damit man auch deutlich sieht, daß alles dahinter in der Tiefe liegt.
Man merkt manchen Filmen an, daß die Bildgestaltung sich nur auf diese Elemente bezieht. Da sind dann immer irgendwelche Personen oder Dinge im Vordergrund, die da eigentlich nichts zu suchen haben, nur um uns den Eindruck von Tiefe zu vermitteln.
Jedoch gibt es immer mehr gute Filme am Markt, die Kameraleute lernen dazu und die Produktionsgesellschaften geben mehr Geld für 3D aus. Das ist vom Nischenprodukt zum „must have“ geworden, zumindest aus Sicht der Filmgesellschaften.
Ob man nun als Heimanwender unbedingt 3D braucht, das ist eine Geschmacksfrage und natürlich auch eine Frage des Geldbeutels, klar.
Aber wenn man sowieso vor der Anschaffung eines neuen TV-Gerätes steht und seinen DVD-Player gegen einen Bluray-Player austauschen will, dann kann man die 100-300 € Mehrausgabe ruhig tätigen, denn 3D ist längst dem Experimentierstadium entwachsen und zu Hause im Wohnzimmer angekommen. Es funktioniert und die Effekte sind prächtig.
Die IFA hat gezeigt, daß die Hersteller immer noch ganz heftig an Geräten arbeiten, die 3D-Schauen ohne Brille ermöglichen. Solche gibt es schon, sie sind noch recht teuer und der Effekt ist noch nicht so ganz berauschend.
Der hierfür notwendige technische Aufwand in den Fernsehern ist noch groß und durchaus auch störanfällig.
So ein bis drei Jahre werden noch vergehen, bis wir auf die Brille vielleicht ganz verzichten können.
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