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Spitze Feder

Lambrecht ist dann mal weg

Keine Panik, entgegen etwaiger Vermutungen einer säbelrasselnden Kurzhaar-Amazone namens Marie-Agnes Strack-Zimmermann…

… haben weder die russische Söldnertruppe „Wagner“ das nette Städtchen Lambrecht in Rheinland-Pfalz dem Erdboden gleich gemacht, noch die Bulldozer aus NRW. Die sind ja noch mit Lützerath beschäftigt … oder war es mit dem Hambacher Forst? Egal.

Nö, Christine Lambrecht, unsere Bundesministerin der Verteidigung ist dann mal weg. Wobei … wenn man ehrlich ist, weiß eh niemand, weshalb sie überhaupt da war … also auf den beiden Chefsesseln auf der Hardthöhe und im Bendlerblock.

Wenn Chantal eine amtliche Wurstwarenverkäuferin werden möchte, muss sie zwar keine Viecher killen, aber sie sollte zumindest wissen, wie man aus dem Aas jener Tiere die Pampe macht, mit denen hernach dann die Kunstdärme gefüllt werden. Dann muss sie sich in der Berufsschule für Einzelhandelskauffrauen und Einzelhandelskaufmänner jede Menge theoretisches Gedöns reinziehen und das nach drei Jahren in einer Prüfung noch wissen. Danach bekommt sie eine Urkunde, mit der sie dann hinter der Theke bei Tengelmann flöten darf: „Darf´s auch etwas mehr sein?“, oder „Tut mir leid, Merguez gib’s nur mittwochs.“

Das, mit den Chefsesseln in den Bundesministerien hingegen, ist eine komplett andere Baustelle. Es gibt nämlich weder eine Ausbildung noch ein Hochschulstudium, an deren Ende man Bundesministerin, oder Bundesminister ist. Man muss nicht einmal in den Bundestag gewählt werden. Glaubst Du nicht? Dann frag Christine Lambrecht!

Allerdings besaß sie bei ihrer Amtseinführung die beiden Top-Skills, auf die es in der Ampel-Koalition ankommt, um auf einen Chefsessel pupsen zu dürfen: Sie musste dem Parteiproporz entsprechen und dadurch bei den Spezialdemokraten irgendwie auf eine obskure VIP-Liste gekommen sein, und eine Frau musste sie sein, weil Olaf das so festgelegt hatte. Frauenquote, wenn Du weißt, was ich meine. Fertig, das war’s schon.

Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, ich hätte persönlich etwas gegen Christine Lambrecht. Mitnichten! Für ein Ministergehalt von schlanken 19.000 € pro Monat+++, hätte ich zu Olaf sicher auch nicht „nein“ gesagt und mich sofort vereidigen lassen. Im Gegensatz zu Chantal, muss man ja nicht mal wissen, was in der Merguez so alles verquirlt wird. Man muss eigentlich garnix wissen, um 180.000 Männern und Frauen sagen zu dürfen, wo der Barthel den Most holt. Cool, oder?

Spaß beiseite: Als Verteidigungsministerin hatte Christine Lambrecht die Befehls- und Kommandogewalt über die deutschen Streitkräfte … wie alle ihre Vorgängerinnen und Vorgänger im Amte!

Der Einzige, der „von Haus aus“ Stallgeruch mit in die Hardthöhe und den Bendlerblock brachte, war Manfred Wörner, Bundesminister der Verteidigung von 1982 bis 1988. Der war immerhin Oberstleutnant der Reserve der Luftwaffe. OK, wie bereits gesagt, gibt es weder eine Ausbildung noch ein Hochschulstudium, an deren Ende man Bundesministerin, oder Bundesminister der Verteidigung ist. Insofern spielt es auch keine Rolle, wenn jemand in diesem Amte in seiner Freizeit Homer im Original liest und dies dem Güldnen Blatt mitteilt. Ich überlege mir nur, wie ich wohl reagieren würde, stünde ich als Generalmajor unter dem Befehl einer Christine Lambrecht, die in ihrem Notizbüchlein erst mal nachschlagen müsste, was die Sterne auf meinen Schulterklappen bedeuten; oder wenn ein Karl-Theodor von und zu Guttenberg mich anwiese, seine Aktenmappe hinter ihm her zu tragen. Nun denn, die Heeres-Koniferen der letzten Jahre sind ja dann alle mal weg: Franz Josef Jung, Karl-Theodor zu Guttenberg, Thomas de Maizière, Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer und nun auch Christine Lambrecht.

„… und das ist gut so“, würde eine andere Konifere jetzt sagen. Noch besser ist, dass man keine Angst haben muss, eine, oder einen von den ex-Chefsesselpupserinnen und ex-Chefsesselpupsern bei Tengelmann hinter der Wursttheke anzutreffen, denn dafür braucht man bekanntlich eine Ausbildung … und wir haben ja noch jede Menge Bundesministerinnen und Bundesminister, über deren Performance man sich auch die Krätze an den Hals ärgern kann. Insofern …

Bildquellen

  • export-pixabay-skitterphoto-original: collage, pixabay, Von U.S. Secretary of Defense - 220216-D-TT977-0386, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=116159719

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Spitze Feder – Spitze Zunge

Diese Kolumne schreibt vorwiegend Peter Grohmüller seine Gedanken zur Welt und dem Geschehen unserer Zeit auf.
Seine fein geschliffenen „Ergüsse“ – wie er selbst sie nennt – erfreuen sich großer Beliebtheit.

Hin und wieder erscheinen in dieser Kolumne auch Beiträge anderer Autoren, die dann jeweils entsprechend genannt werden.

Die Texte sind Satire, Kommentare und Kolumnen. Es handelt sich um persönliche, freie Meinungsäußerung.

Für die Texte ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 16. Januar 2023 | Peter Grohmüller 16. Januar 2023

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