Ich erinnere mich noch gut an frühere Zeiten, da war ja alles noch aus Holz. Früher heulte bei uns in Essen-Kray jeden Samstag um 12 Uhr die Feuerwehrsirene. Für die einen war das eine Beruhigung nach dem Motto: Ah, funktioniert, klasse!
Für andere, die aber immer weniger werden, war das eine Erinnerung an schreckliche Kriegszeiten. Dementsprechend unbeliebt war das Geheule für die Älteren. Das galt auch für die jährlich stattfindenden bundesweiten Sirenentage, auf die immer abends zuvor in der Tagesschau hingewiesen wurde.
Auch an den Schulen hatten die Hausmeister in regelmäßigen Abständen mal die Warnsysteme überprüft.
Hat immer funktioniert.
Nicht funktioniert hat es beim vollmundig angekündigten Warntag letztes (?) Jahr. Warnapps, Sirenen und sonst was sollten uns probehalber vor großem Ungemach warnen.
Fazit: Hat nicht geklappt.
Zum absoluten Erstaunen der Verantwortlichen fehlten überall Sirenen, die hatte man ja nach dem Ende des Kalten Krieges alle abgebaut.
Und die ach so tollen Apps sind unter der Überlastung zusammengebrochen, wenn ich das recht in Erinnerung habe.
Jetzt also auf ein Neues:
Wichtiger Hinweis zum bundesweiten Warntag am 08.12.2022: Ab 11 Uhr findet die bundesweite Übung zur Warnung der Bevölkerung statt. Der Probealarm kann zusätzlich zu Radio, Sirene usw. direkt auf Ihrem Handy erfolgen – auch ohne installierte Warn-App. Wir informieren Sie heute, damit Sie auf diese neue Art der Alarmierung vorbereitet sind. Weitere Infos: https://t.de/warnsignal Ihre Telekom
Nun will man eine ganz andere Herangehensweise testen, die Pushnachricht (oder wie das auch immer exakt heißt). Wir bekommen also eine Nachricht aufs Handy geschickt, ohne dass eine entsprechende Warnapp installiert oder aktiviert sein muss.
Ja, so habe ich mir das ohnehin vorgestellt.
Jetzt dürfen wir alle gespannt sein, ob es dieses Jahr mit den Pushnachrichten und den Sirenen klappt. Hier bei mir in Edingen-Neckarhausen hat man beim letzten Mal auf jeden Fall keine Sirene heulen hören.
Könnte aber auch sein, dass unser Kaff so unbedeutend ist, dass per se mit keinem Angriff gerechnet wird. Ob das die Tornados, Hurrikane und Stirbelwürmer auch wissen?
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Als langjähriger Katastrophenschützer begrüße ich es natürlich, dass die Warnsysteme wieder aktiviert und getestet werden.
Auf der anderen Seite stimmt es mich nachdenklich, dass man plötzlich – gefühlt ganz eilig – alte Warnsysteme (Sirenen) wieder in Betrieb nimmt bzw. erneuert und gleichzeitig neue (Apps, Push-Nachrichten) etabliert und testet. Dient das nur der allgemeinen Sicherheit – oder sieht man Gefahren auf uns zukommen?
Interessant ist ja, dass man nach der Wende nahezu alle Sirenen auf öffentlichen Gebäuden fast schon panikartig abgebaut hat. Sirenen, die bis dahin 1a in Schuss waren.
Heute heißt es, das alte Zeug sei eh zu nichts mehr zu gebrauchen.
Ich bezweifle das. Das sind keine so komplizierten Apparaturen, als dass man sie nicht hätte einsatzbereit halten können.
Ich meine, der Russe war doch 1990 nicht weg. Die waren immer noch genauso weit entfernt, bzw. sogar noch näher an den neuen deutschen Grenzen wie zuvor. Und machen wir uns doch nix vor: Schon Oma hat gesagt, dass der Russe eines Tages kommt.
Und genau die Situation dürfte ja jetzt aktuell nicht mehr so ganz von der Hand zu weisen sein.