Ich habe ja am Anfang immer „Uwe Seeler“ verstanden, wenn jemand von der Vuvuzela gesprochen hat. Schnell wurde dann aber klar, daß damit aus Plastik gefertigte typisch afrikanische Einfachtrompeten gemeint sind. Es gehört ja auch bei deutschen Bundesligaspielen für viele mit zum guten Ton, eine Fanfare oder eine große Trommel mit ins Stadion zu nehmen und so manches Spiel wird von dem Getröte und Gebumse dieser doch recht eintönigen Instrumente überlagert.
Nichts Ungewöhnliches also. Ungewöhnlich hingegen ist die große Lautstärke von nahezu 130 dB, die diese Vuvuzelas erzeugen können und der massenhafte Einsatz bei den Spielen der aktuellen Fußballweltmeisterschaft. Daran stören sich manche und vor allem die Medienvertreter. Gerade die Journalisten sind ja bei einer menge von Spielen dabei und muckieren sich von Anfang an über die hornissenartig tutende Geräuschkulisse in den Stadien. Klar, daß nun auch die Zuschauer -vor allem die deutschen- gerne auf diesen Zug aufspringen und sich treu und gehorsam auch gegen die Vuvuzelas aussprechen.
Am Lautesten sprechen sich, so ist meine Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis, diejenigen gegen die Afrika-Tröten aus, die sich selbst so ein Ding besorgt haben und bei jedem Tor ihrer Mannschaft auf den Balkon oder in den Garten stürmen, um ein bißchen auf der Tröte zu tröten. So sind sie halt unsere Deutschen.
Ich finde, man sollte die Leute in Afrika ruhig tröten lassen und auch jedem hier seinen Spaß lassen. So höre ich wenigstens mal grob, wo hier in der Nachbarschaft was für eine Nationalität wohnt. Endlich weiß ich, daß der Mann hinten aus dem blauen Haus ein Schweizer ist.
In vier Wochen ist sowieso alles wieder vorbei und das Getröte hat ein Ende. Was soll’s?
Lustig finde ich die Wortschöpfungen im Zusammenhang mit der Tröte.
Bei real,- gab es im Getränkemarkt einen Bierkasten mit einer solchen Trompete zum Zusammenbauen als kostenlose Zugabe.
„Habt ihr noch so Venezuelas?“
„Wo sind denn die Wuwuzilas?“
„Ich brauch noch so eine Ukulizele.“
„Ich will eine Vulukulele haben.“
Am Schönsten finde ich aber immer noch: „Ich habe mir ein Wutzele gekauft.“
So, mal sehen, wo ich jetzt noch ein Wutzele her bekomme, ich will am Freitag auch tröten.
Bild: Quelle Wikipedia mit folgenden Angaben: English: Man blowing a vuvuzela, Cape Town, South Africa, Urheber: flowcomm, Genehmigung: Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) lizenziert. Dieses Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht und abgewandelt und bearbeitet werden, zu den folgenden Bedingungen: Namensnennung des Autors/Rechteinhabers.
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