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Spionageballon nur heiße Luft

Ballonauschina

Über den USA ist ein chinesischer Spionageballon aufgetaucht. Der ist natürlich nicht voller heißer Luft, sondern mit Helium gefüllt.

Was ein Spionageballon ist, steht in folgender Infobox:

Spionageballon

Ein Spionageballon ist ein zu Spionagezwecken verwendeter Ballon. Er kann sowohl bemannt als auch unbemannt sein. Bemannte Spionageballons wurden bis zum Ersten Weltkrieg zum Ausspähen von Arealen hinter der feindlichen Frontlinie eingesetzt. Diese von Feldluftschiffern betriebenen Fesselballone spielten schon im Zweiten Weltkrieg nur noch eine untergeordnete Rolle.

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Im Kalten Krieg zwischen den USA und der UdSSR spielten Spionageballons wieder eine Rolle. So wurden von Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre über 4.000 Ballons fremder Herkunft über dem Territorium der UdSSR gezählt.

Unbemannte Spionageballons können ebenfalls zur militärischen Aufklärung eingesetzt werden. Wegen ihrer großen maximalen Flughöhe sind Spionageballons sehr gut geeignet für die Fernmeldeaufklärung, insbesondere für Frequenzen über 30 MHz.

Quelle: Wikipedia, Artikel Spionageballon, 3.2.2023

Der chinesische Spionageballon wurde also mit einer Box bestückt, die fotografieren, filmen und sonstige Messwerte erheben kann. Die Daten funkt er nach China. Mit Helium gefüllt, wurde er möglicherweise von einem Schiff gestartet. Danach ist er, wie jeder Ballon, nur noch bedingt steuerbar. Allenfalls durch ferngesteuertes Auf- und Absteigen kann er Luftschichten mit unterschiedlichen Windströmungen erreichen. Seine Flugroute ist also, abgesehen von metereologischen Erwartbarkeiten, rein zufällig. Schon deshalb ist der Einsatz eines solchen Fluggeräts von nur geringer strategischer Bedeutung.

Nachtrag 3.2.2023 10 Uhr:

Der Ballon hat in Richtung Kanada abgedreht: 3,7 Einwohner pro Quadratkilometer.

INFOBOX 5.2.2023

Am 4. Februar 2023 wurde der Ballon um 21:39 Uhr MEZ vor der Ostküste der USA von der Air Force mit einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen. Trümmerteile stürzten in den Atlantik. Mehrere Schiffe der US Navy suchen nach den Teilen.
Präsident Biden erklärte, dass er bereits am 1. Februar angeordnet habe, den Ballon abzuschießen, sobald er sich nicht mehr über dem Festland befindet.

Quelle: Wikipedia

Außerdem sind solche Ballons, so sie denn fotografisch bedeutsame Aufnahmen liefern sollen, auf eine begrenzte Flughöhe festgelegt. Sie müssen so hoch fliegen, dass sie dem allgemeinen Flugverkehr nicht in die Quere kommen, aber auch nicht so hoch, dass der fehlende atmosphärische Druck den Ballon bis zum Zerreißen aufblähen lässt.

Im Vergleich zu Satelliten, die heute schon Objekte im Zentimeterbereich auflösen können, sollen solche Flugobjekte noch schärfere und detailreichere Bilder liefern. Der Nutzen ist aber angesichts der Leistungen von Satellitenkameras nicht überzubewerten.

Ballons sind wegen der mitzuführenden Gasmenge immer vergleichsweise groß und somit ein leichtes Ziel.

Es wäre also ein leichtes, diesen Ballon mal eben abzuschießen. Das tun die Amerikaner aber (bis jetzt) nicht.

Das Argument, bei einem Abschuss könnten Teile auf den Boden fallen und zu Zerstörungen führen, ist purer Blödsinn. Das Ding fliegt über Montana/USA und nicht etwa über New York, Los Angeles oder meinetwegen San Francisco.

Montana ist mehr als 10 x so groß wie Nordrhein-Westfalen, dort lebt aber nur gut 1 Million Menschen. Das sind noch nicht einmal 3 Personen pro Quadratkilometer. Das bedeutet, dass dieser Staat vor allem aus einem besteht: Aus leerer Fläche, Ackerland und eben nicht bewohnter Gegend.

Und mir kann doch keiner erzählen, dass ein militärisch hochentwickeltes Land wie die USA, das in der Lage ist, im Wohnhaus von Bin Ladens Friseur in Kasamuckistan mittels einer ferngesteuerten Drohne von Colorado aus ein Kaninchen zu zermörsern, diesen Ballon genau dann zu durchlöchern, wenn er über einem der Quadratkilometer Montanas ist, auf dem gerade mal keine 3 Montanaier*innen anwesend sind.

Immerhin wird der Ballon ja irgendwann auch die Küste erreichen und sich dann über offenem Meer befinden… Aber es wäre verschenkte Munition. Wenn die USA das Ding vielleicht doch noch vom Himmel holen, dann aus Souveränitäts- und Prestigegründen. Denn bedeutsam ist der Ballon nicht. Als reiner Spionageballon wird er nicht viel mehr herausfinden, als ohnehin schon bekannt ist.

Jedoch: Wie wäre es, wenn der Ballon ein bisschen Anthrax-Pulver in die Luft bläst?
Da gab es doch schon mal so einen seltsamen Hype um dieses weiße Pulver, das die Maul-und-Klauen-Seuche oder die Quallenpocken über die Menschheit bringen sollte.

Also ich, wenn ich verantwortlicher Ami wäre, würde das Ding schon runterholen, allein um den Chinesen zu zeigen, dass es so nicht geht.

Bildquellen:
  • ballonauschina: Screenshot Google


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Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 5. Februar 2023

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