Jetzt soll Stefan Raab es also richten. Beweist der smarte Metzger aus dem Rheinland doch seit Jahren in seiner Sendung „TV Total“ erfolgreich, wie man gute Talente auswählt und Titel finden kann, die beim Schlager-Grand Prix ganz weit oben mitspielen können, so wurde er in den letzten Jahren von der ARD schlichtweg ignoriert. Jetzt soll er das sinkende Boot vor dem Untergang bewahren.
Es wird berichtet, daß der beim Eurovision Song Contest für die ARD federführende NDR nun doch ein gemeinsames Castingprogramm mit dem Sender ProSieben anstrebt.
In acht Sendungen soll aus talentierten Bewerbern der- oder diejenige ausgesucht werden, der/die Deutschland dann am 29. Mai 2010 in Oslo vertreten wird.
Für die ARD werden die jungen Pop-Wellen der Hörfunkprogramme die Sache pushen und ProSieben wird in den „TV Total“-Sendungen ganz breit auf das Thema eingehen.
Nach einem bundesweiten Casting sollen 20 Finalisten ausgesucht werden.
Die Castings- und Auswahlsendungen werden abwechselnd von der ARD und ProSieben ausgestrahlt. In fünf Vorentscheidungen auf ProSieben wird das Publikum vorentscheiden und dann im Viertelfinale im Ersten eine Auswahl treffen. Das Halbfinale soll wiederum von ProSieben ausgestrahlt werden, während die finale deutsche Vorentscheidung live von der ARD übertragen wird.
In allen Sendungen soll Stefan Raab der Anchorman sein, ähnlich wie es Dieter Bohlen bei „Deutschland sucht den Superstar“ ist.
Daß Deutschland für den Song Contest frischen Wind in den Segeln braucht, ist unzweifelhaft jedem klar. Die Platzierungen der letzten Jahre, immer abgeschlagen auf den hintersten Plätzen, sprechen Bände.
Und mit Stefan Raab holt man sich genau den Mann, der selbst, mit Max Mutzke und mit Guildo Horn eine achtbare Wiederbelebung des längst totgesagten Schlagerwettbewerbs bewerkstelligt hatte. (2000 als Sänger auf Platz 5, 1998 mit Guildo Horn auf Platz 7 und 2004 mit Max Mutzke auf Platz 8.)
Hätte Raab sich nicht, zunächst sicherlich mit zynisch-satirischem Hintergrund, dann aber doch mit Ehrgeiz, diesem Dinosaurier der eurovisionären Fernsehunterhaltung angenommen, wäre er wie einst „Spiele ohne Grenzen“ sang- und klanglos in den dunklen Tiefen längst vergessenen europäischen Fernsehgutes verschwunden.
Wir dürfen also hoffen!
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