Gesundheit / Haushalt

Probleme bei Tirzepatid-Pens – Mounjaro – Ist der Patient schuld?

Spritze

In deutschen Apotheken mehren sich Berichte über Probleme mit der Anwendung von Tirzepatid-Pens (Mounjaro). Patienten behaupten immer wieder, dass die Pens technische Defekte hätten, da der Pen bereits vor der vierten Dosis blockiert oder sich das Dosierrad nicht mehr einstellen liesse.

Doch Untersuchungen zeigen: Die Pens selbst weisen keine mechanischen Mängel auf. Vielmehr sind es Anwendungsfehler, die zu den vermeintlichen Defekten führen.

Mechanismus des Tirzepatid-Pens und die häufigsten Fehler

Tirzepatid wird als Fertigpen zur wöchentlichen Selbstinjektion angeboten. Jeder Pen enthält vier Dosen, die über das Dosierrad eingestellt und nacheinander injiziert werden können. Dennoch sind seit Mai 2024 mehr als hundert Verdachtsfallmeldungen über blockierende Pens eingegangen. Die Probleme treten häufig ab der dritten oder vierten Dosis auf, wenn das Dosierrad sich nicht mehr einstellen lässt.

Werbung

Mangelnde Beachtung der Anwendungshinweise als Hauptursache

Ein wesentlicher Faktor ist der korrekte Umgang mit den Kanülen. Während viele Fertigpens mit passenden Nadeln geliefert werden, ist dies bei Tirzepatid nicht der Fall. Patienten müssen die Kanülen separat erwerben und korrekt aufsetzen. Eine häufige Fehlerquelle besteht darin, dass Kanülen mehrfach verwendet oder der Pen mit aufgesetzter Kanüle gelagert wird. Dies kann dazu führen, dass Luft in das System gelangt, was die Abgabe des Wirkstoffs erschwert und die Arretierung des Dosierrads begünstigt.

Missverständnisse über Restmengen und vermeintliche Zusatzdosen

Patienten berichten häufig, dass sich nach der letzten vorgesehenen Injektion noch ein sichtbares Restvolumen im Pen befindet. Dies führt zu der falschen Annahme, dass der Pen defekt sei, weil noch eine weitere Dosis entnehmbar sein müsste. Tatsächlich ist eine Überfüllung der Patrone aus produktionstechnischen Gründen notwendig. Einige Patienten versuchen sogar, die verbliebene Wirkstofflösung mit separaten Spritzen zu entnehmen.

Lösungsansätze für eine sichere Anwendung

Die Firma, die den Tirzepatid-Pen vertreibt, hat die beschriebenen Fehlerbilder bereits untersucht und als Anwendungsfehler klassifiziert. Dennoch sind Anpassungen an den Produkteigenschaften sinnvoll, um Fehlanwendungen zu minimieren. Dazu gehören unter anderem:

  • Deutlichere Hinweise zur Verwendung der Kanülen
  • Bessere Skalierung und Markierung des Dosierrads
  • Erweiterte Angaben zur Lagerung und Temperaturbeständigkeit
  • Prominente Platzierung der Dokumentationshilfe

Fazit

Die gemeldeten Probleme mit Tirzepatid-Pens sind nicht auf Produktionsmängel zurückzuführen, sondern auf häufige Anwendungsfehler. Unsachgemäße Handhabung, übermäßiges Entlüften oder falsche Lagerung sind die Hauptgründe für blockierende Dosierräder. Auch der Wunsch, durch Manipulationen mehr aus den Pens entnehmen zu wollen, als sie werkseitig abgeben sollen, führt zu Problemen. Eine bessere Schulung der Patienten, klarere Anwendungsanweisungen und einige produktbezogene Anpassungen könnten helfen, diese Fehler zu reduzieren.

Mehr Informationen hier

Bildquellen:
  • spritze: Peter Wilhelm


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Schlagwörter: , , , , , , ,
Kategorie: Gesundheit / Haushalt

Gesundheit / Haushalt

Haushaltsprodukte, Kochrezepte, Putzmittel und das gesamte Gebiet der Gesundheit inkl. Ärzte/Kassen und Behörden gehören in diese Kategorie.

Sie dient aber nur zu Informationszwecken. Die Texte ersetzen keinesfalls Beratung oder Behandlung durch Diabetologen, Ernährungsexperten, Hörakustiker und Ärzte. Sie dürfen nicht dazu dienen, eigenständig Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu beginnen oder abzusetzen. Anleitungen, Tipps & Tricks sowie Ratgeber dienen nur zur Veranschaulichung; holen Sie immer den Rat von Experten, beispielsweise Handwerksmeistern ein.


alle Artikel dieser Kategorie >>
Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 20. März 2025

Lesen Sie doch auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Kommentare
älteste
neueste
Inline Feedbacks
View all comments



Rechtliches