Nachdem Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron, der europäischste aller Europäer und Präsident der Grande Nation in Personalunion,
beim Weltmarktführer in Sachen Organtransplantation mit zertifizierten Produkten aus eigenem, ökologischem Falun-Gong-Anbau, mit Dschingarassabum, Nationalhymne und offiziellem Trara empfangen wurde, und seinen Staatsbesuch mit der gebotenen Grandezza des Élysée-Palast und einer, aus transatlantischer Sicht, geradezu häretischen Botschaft an die Völker dieser Welt…Stopp, das waren ja die Worte von Ernst Rudolf Johannes Reuter, ebenfalls ein Staatsmann mit überlangem Namen.
Sorry, ich fürchte mein Hang zu theatralischen Schachtelsätzen hat mich mal wieder übermannt. Deshalb muss ich wohl einen Reset durchführen.
Nachdem Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron seinen dreitägigen Staatsbesuch in China mit protokollarischer Bravour absolviert und der christdemokratische Mann für wirre Kommentare, Norbert Alois Röttgen, jovial im Ledersessel bei Markus Josef Lanz flötzend, darüber höchst indigniert aus der Wäsche…oder so ähnlich, war nun also die grünste und transatlantischste, aller transatlantischen Aussenministerinnen, Annalena Charlotte Alma Baerbock, zu Gast im Reich der Mitte.
Sorry, ich fürchte mein Hang zu theatralischen Schachtelsätzen…
Himmeldonnerwetter nochmal! Jetzt mal im Ernst Leute: Können die nicht einfach Horst Müller, oder Hilde Koch heißen? Unter mindestens zwei Vornamen machen die es scheinbar nicht, diese Snobs. Bei derart ellenlangen Namen müssen die Sätze doch geradezu ausufern, oder?
Wo war ich doch gleich stehengeblieben? Richtig: Baerbock war also in China und hat diesem halsstarrigen Xi Jinping mal so richtig gezeigt, wo der Bartel den Most holt.
Ähm…das heißt, also nicht so direkt…sie hätte es ihm aber sowas von…das kannst Du glauben. Dummerweise wurde sie aber nicht von Xi Jinping selbst empfangen, aber immerhin vom Assistentenanwärter eines stellvertretenden Unterstaatssekretärs des Vize-Irgendwas, ihres Amtskollegen Qin Gang. Xi Jinping war leider verhindert. Zudem pflege er ohnehin nur mit richtigen Chefs zu reden, vermeldete die Nachrichtenagentur der Regierung der Volksrepublik China, Xinhua.
Davon unbeeindruckt spulte die transatlantischste aller transatlantischen Aussenministerinnen ihr höchst ambitioniertes Programm mit der Präzision einer chinesischen Quarzuhr ab. Bei einem Besuch des chinesisch-deutschen Joint-ventures Lǚ-Niǔkòu-Yǒuhǎo, dem größten Garnrollenhersteller in der Provinz Níngxià mit 16 Angestellten, sagte Baerbock…irgend etwas. Im gleichen Duktus bekräftigte sie auch die Ein-China-Politik der Bundesregierung und warnte Peking mit Nachdruck davor, sich auf diese zu beziehen und hieraus einen Anspruch auf Taiwan…oder irgend etwas Ähnliches in der Art.
Weiterhin forderte sie, ebenfalls mit Nachdruck, den Schutz seltener Erden, etwas von einem gerechten Welthandel mit grünen Kobolden und grauem Wasserstoff. Und dann noch dieses Dingsda mit, ähm, Tibet, dem Südchinesische Meer, der Ukraine, Xi Jinpings Einfluss auf Putin, echte Markenschuhen, E-Autos, die Uiguren…habe ich noch etwas vergessen? Ach ja: Sie pochte noch vehement auf ein sofortiges Exportverbot für Fledermaussuppe aus Wuhan. Das dürfte es gewesen sein…glaube ich jedenfalls.
Später verlas Baerbock auf ihrem Hotelzimmer dann noch einer zutiefst ergriffenen Nasszellen-Reinigungskraft 2. Grades die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 – auf englisch, fließend – und wies mit Nachdruck darauf hin, dass diese völkerrechtlich nicht bindend seien.
Vor ihrer Abreise bedankte sich vielmals beim stellvertretenden 2. Stellvertreter des Vize-Hotelmanagers, für dessen engagiertes Eintreten für die Völkerfreundschaft. Dieser hatte in einer nichtoffiziellen Stellungnahme erklärt, dass auf der Speisekarte des hauseigenen Null-Sterne-Restaurants „En Trottoir“, das beliebte Gericht „Peking Ente süß-sauer“ ab sofort mit dem Appendix „Annalena“ angeboten werde könne…also vorbehaltlich einer Freigabe durch den Nationalen Volkskongress 2028.
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