ServiceWüste

Mogelpackung Käse von Milbona LIDL

Kaese Tt

Milbona ist eine Eigenmarke von LIDL, die auf Molkereiprodukte spezialisiert ist.

Diesmal haben wir die Käsesorte „Wiesenländer – mild und nussig“ gekauft. Das Produkt wird in einer 175 Gramm-Packung verkauft.

Von vorne sieht die Packung so aus, wie auf dem Titelbild, also so:

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Zieht man die wiederverschließbare Folie oben ab, sieht erstmal alles ganz okay aus:

Nimmt man eine Scheibe Käse heraus, fällt auf, dass sie etwas klein ist. Zumindest kleiner, als es die Packung vermuten lässt. Das Geheimnis: Die Packung ist geschätzt um 25% zu groß, also nicht komplett mit Käse gefüllt. Der Leerraum oberhalb der eingepackten Käsescheiben wird von vorne durch den Packungsaufdruck blickdicht verdeckt.

Zieht man die Folie ganz ab, sieht es nämlich so aus:

Selbstverständlich wird der Hersteller argumentieren, dass das produktionsbedingt sei und nicht anders machbar sei. Ist ja klar, ich frag da gar nicht erst nach, ich bin dieserlei Antworten leid.
Und -ohne die Richtlinien jetzt nachzuschlagen- dürfen wir davon ausgehen, dass irgendwo geschrieben steht, dass solche Verpackungen sogar erlaubt sind.

Aber jetzt mal rein aus Verbrauchersicht: Hier wird deutlich mehr Inhalt vorgegaukelt, als dann tatsächlich enthalten ist. Natürlich erfährt man vorne auf der Packung, dass da 175 Gramm Käse enthalten sind. Aber welcher Kunde hat schon Vorstellungen vom spezifischen Gewicht von Käse?
Und fairerweise muss ich sagen, dass die Packung von hinten transparent ist und man den Inhalt auch so vor dem Kauf überprüfen könnte, wenigstens das.
Jedoch: Wenn das Produkt im Regal steht, schwindelt es einem deutlich mehr Inhalt vor, als man dann tatsächlich bekommt.
Irgendwie fühlt man sich da schon angeschmiert.

Und obwohl ich mich nicht auf Straßen festklebe, muss ich auch mal das Wort Umweltschutz schreiben. Überflüssige Verpackung erzeugt überflüssigen Müll. Und das muss ja heute auch nicht sein.

Ach ja: Und wer jetzt schreibt, dass man Käse ja auch im Hofladen oder beim Bio-Händler auf dem Markt kaufen kann, wo er nur in ein dünnes Nichts aus Papier eingewickelt wird, der verkennt die finanzielle Lage der meisten Deutschen.

Bildquellen:
  • kaese01: Peter Wilhelm
  • kaese-tt: Peter Wilhelm


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In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. Februar 2023

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