Vor Jahren trieb mich einmal die Lust um, etwas basteln zu wollen. Meine Suche im Internet führte mich auf die Seiten einer Modellbaufirma am Niederrhein. Diese bot englische Holzbaukästen von historischen Flugzeugen an. So ein Baukasten ist nicht besonders teuer und garantiert viele Stunden Bastelspaß.
Auf die Idee, das Flugzeug auch fliegen zu lassen, brachte mich erst der freundliche und kompetente Berater und Inhaber dieser Firma.
Das machte dann die Sache aber teuer. Ich brauchte auf einmal einen Motor, Steuerservos, Akkus, Ladegeräte, Empfänger, Sender und und und …
Aber die Idee, mein Modell in der Luft zu sehen, faszinierte mich und so setze ich alles daran, soweit zu kommen. Rund ein halbes Jahr später war das Modell fertig und ich stand vor dem Problem, jemanden in meiner Nähe zu finden, der mir das Fliegen beibringt. So ganz einfach ist das nämlich nicht.
Auch weil damals die Fernsteuerungen noch angemeldet werden mußten, man eine Versicherung benötigte usw. legten es nahe, einen Verein aufzusuchen.
In diesem Verein fand ich viele nette Kameraden, die mir recht schnell den ordentlichen Umgang mit dem Modell beibrachten. Im Laufe der Zeit schaffte ich ein Modell nach dem anderen an und investierte auch eine ganze Menge Geld in dieses Hobby.
Im Laufe der Zeit will ich in lockeren Abständen etwas über dieses schöne Hobby schreiben. Ich finde es deshalb so schön, weil es an der frischen Luft ausgeübt wird, aber auch bei schlechtem Wetter genügend (Bastel)Beschäftigung bietet. Außerdem werden Reaktionsvermögen und Konzentrationsfähigkeit ebenso geschult wie die Feinmotorik. Darüberhinaus vermittelt es vor allem jungen Menschen zahlreiche physikalische, elektronische und aerodynamische Grundkenntnisse.
Wenn ich oben schrieb, daß ich viel Zeit und letztlich auch Geld investiert habe, um das erste Modell in die Luft zu bekommen, so beschreibt das den Zustand, wie es früher war (und damit meine ich nicht kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern so vor 10 Jahren). Wollte man nicht so viel Zeit und Arbeit investieren, blieb einem nur die Alternative noch mehr Geld auszugeben.
Und wenn ich mich jetzt diesem Thema wieder widme, nachdem ich vor einigen Jahren den ganzen „Krempel“ verkauft hatte, liegt das in erster Linie daran, daß man eben diesen „Krempel“ heute zu Spottpreisen bekommt.
Flinke chinesische Finger, das asiatische Lohngefälle und vor allem der rasante Preisverfall bei elektronischen Artikeln haben dazu geführt, daß man heute keine 500 Euro mehr hinblättern muß, sondern mit 50 Euro in den Laden marschiert und anschließend mit einem sofort flugfähigen Modell wieder herauskommt.
Neulich sah ich sogar ein Set mit gleich zwei Flugzeugen für zusammen 40 Euro. Und da ist dann schon alles dabei: Das Flugzeug an sich, die Fernsteuerung, Ladegerät und Akku.
Das bedeutet: Man packt die Sachen zu Hause aus, steckt vielleicht noch dieses oder jenes nach Anleitung zusammen, lädt den Akku, legt Batterien in die Fernbedienung ein und kann dann schon fliegen gehen.
Ermöglicht wird das durch eine relativ neue Art von Modellen. Wurden früher die Modelle alle wenigstens mit drei Funktionen gesteuert (Motor, Höhenruder und Seitenruder), so kommen diese Modelle mit zwei Funktionen aus: Motorgas und rechts/links.
Sie haben kein Höhenruder und kein steuerbares Seitenruder. Das Steigen und Sinken wird allein durch Gasgeben oder -wegnehmen realisiert und das „Lenken“ geht über unterschiedliche Drehzahlen der beiden (!) kleinen Motoren.
Diese Art von Modellen kann wirklich jeder fliegen, sogar kleine Kinder begreifen und bewältigen das sofort.
Zwar ist dieses Simpel-Fliegen den eingefleischten Modellfliegern ein Dorn im Auge, weil die Modelle doch nicht ganz so funktionieren wie ein echtes Flugzeug. Aber das soll uns für den Anfang nicht weiter stören. Diese Einfachmodelle ermöglichen einen schnellen und günstigen Einstieg ins Hobby. Bekommt man dann Appetit, kann man sich ja immer noch ein „richtiges“ Flugzeugmodell zulegen. Und im ungünstigsten Fall, daß das Modell (was unwahrscheinlich ist) zu Bruch geht oder man sogar die Lust an dieser Freizeitbeschäftigung verliert, ist keine große Summe verloren.
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