Mannheimer Polizei schießt Messer-Afghanen nieder

Wenn in Mannheim Schüsse fallen, wurden die in der letzten Zeit oft durch Polizeibeamte abgegeben, oft mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen. Überhaupt scheint es so, als greife Mannheims Polizei sehr schnell zur Waffe. Böse Zungen sprechen sogar davon, die Mannheimer Polizei sei schießwütig.

Das hatte ich bereits zum Anlass genommen, um auch hier im Dreibeinblog.de darüber zu berichten. Besonders aufgewühlt hatte mich das Vorgehen zweier Polizisten gegen einen unbewaffneten, psychisch kranken Mann, der im Zusammenhang mit diesem Polizeieinsatz ums Leben kam.
Auch ein Mann in Mannheim-Schönau, der mit einem Messer in der Hand auf die Polizisten zugegangen ist, wurde von Polizisten erschossen. Das sind keine Einzelfälle, es gibt noch etliche andere Fälle, die von weiten Kreisen der Bevölkerung als überbordende Polizeigewalt gewertet wurden.

In all diesen Fällen stellten Bürger die Frage, ob nicht auch andere Mittel geeignet gewesen wären, um diese polizeilichen Maßnahmen durchzuführen. Ganz anders sieht das aber im aktuellen Fall aus:

Wenige Minuten nach der Tat wurde mir ein Video von den Vorgängen auf dem Mannheimer Marktplatz zugeschickt.

Ich verzichte darauf, es hier zu veröffentlichen, es ist sowieso überall im Netz zu finden. Ich verlinke unten lieber auf YouTube-Inhalte, das ist mir sicherer.

Was ist geschehen?

Zu sehen ist, wie ein mit einem Messer bewaffneter Mann an einem Informationsstand einer politischen Gruppierung einem Mann (M. Stürzenberger) angreift, woraufhin zwei Männer versuchen, ihn zu überwältigen. Das gelingt aber nicht und in der Folge sticht der Täter nochmals auf Stürzenberger ein.
Mehrere Menschen, darunter auch Polizisten, versuchen den Täter zu überwältigen und ihm das Messer wegzunehmen. Das bewirkt, dass der Messerstecher von Stürzenberger ablassen muss, überwältigt werden kann er aber nicht. Er schafft es, sich wieder zu erheben und einige Schritte davonzustürmen.
Im ganzen Trubel ist der Polizei nicht klar, wer Täter und wer Opfer ist und so reißt ein Polizist einen der Helfer von Stürzenberger zu Boden.¹ Auf diesen Polizisten stürmt der Messerstecher nun los und sticht mehrfach auf diesen ein.
Mehrere Polizisten halten ihre Waffen auf den Täter gerichtet und fordern ihn auf, das Messer wegzuwerfen, als der Mann auf den Polizisten einsticht, kracht ein Schuss und der Täter ist niedergestreckt.

Das Video auf YouTube

Die ganze Handy-Filmerei ist Fluch und Segen zugleich.

Über die schäbigen Begleitumstände des Gaffertums und die Widerrechtlichkeit vieler Video-Veröffentlichungen in den Sozialen Medien möchte ich jetzt gar nicht reden. Das ist ein hinlänglich bekanntes Thema.

Ein Gutes hat das Ganze: Es gibt oft von schwerwiegenden Taten sehr brauchbare Videoaufnahmen, die hinterher eine Klärung des Sachverhalts ermöglichen oder dich zumindest erleichtern.

In diesem Fall zeigen die Aufnahmen, dass die Mannheimer Polizei schnell und absolut richtig gehandelt hat. Die Schussabgabe war, um dieses Wort zu bemühen: alternativlos.

Ich kenne Thomas Mohr, den Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, persönlich und er hat mir leid getan, als er die Polizeieinsätze der letzten Jahre kommentieren und einordnen musste. Dieses Mal dürften er und der Sprecher der Mannheimer Polizei es einfacher haben. Und die Bevölkerung wird auch hinter der Polizei stehen, zu eindeutig ist hier die Sachlage.

Ich habe zu Recht schon einmal in einem Text darauf hingewiesen, dass Polizisten einen riskanten Beruf ausüben und sich dieser Tatsache schon bei der Berufswahl bewusst sein sollten.
Aber dieser Polizist, der jetzt um sein Leben ringt, hat unser aller Mitgefühl und die Solidarität eines jeden verdient! Er war sozusagen an einem Nebenschauplatz tätig, war nicht in das Handgemenge mit dem Täter verwickelt und trotzdem sticht der Messertäter gezielt auf ihn ein.

Dass hier ein anderer Polizist von seiner Schusswaffe Gebrauch macht, ist angemessen, richtig und nachvollziehbar. Denn bei aller Kritik an früheren Einsätzen der Mannheimer Polizei muss man doch noch einmal klipp und klar betonen, dass Polizisten ihre Waffen nicht zum Vergnügen tragen.

Aktuell wird berichtet, dem Politiker Stürzenberger gehe es den Umständen entsprechend wieder besser.
Der 29-jährige Polizist hingegen musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Ich denke an ihn und drücke ihm die Daumen. Mein Mitgefühl gilt allen Verletzten.
Wie die TAGESSCHAU am 2. Juni 2024 in ihrer Hauptausgabe berichtete, ist der Polizist an seinen Verletzungen gestorben.²

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können: