Lesbisch und schwul – Die Realität der Modellbahner?

Damit auf einer Modellbahn der Eindruck von Leben und Betriebsamkeit erzeugt wird, gibt es kleine Figuren, Autos, Ausstattungsteile und jede Menge Pflanzen, Bäume und Gebäude.

Damit noch mehr Leben auf die Platte kommt, sind viele dieser Modelle sogar beleuchtet oder angetrieben. Am bekanntesten dürften die allfälligen Windmühlen und Wassermühlen sein. Mittlerweile gibt es selbstfahrende Autos, schaukelnde Kinder, winkende Männlein und vieles mehr.

Immer schon gab es auch Figuren, die eher in den Bereich der Geschmacklosigkeiten eingeordnet werden konnten. Ich erinnere mich an so manchen lüsternd sabbernden Modellbahn-Opa, der auf die kleinen, nackten Fräuleins an seinem Badesee aus PVC hinwies. Und das Rotlicht-Etablissement mit dem Figurensatz „Prostituierte“ fand auch schon immer reißenden Absatz. Auch gerne genommen: Der Spanner mit dem Fernglas, der FKK-Minimenschen belauerte. Und nicht weniger geschmacklos: Der mit heruntergelassener Hose in einem Klohäuschen auf der Toilette sitzende Mann.

Viessmann, ein an und für sich ganz hervorragender Anbieter von auch elektronischem Zubehör bietet jetzt sogar ein fickendes Paar im Bett an und es gibt dazu auch das passende Soundmodul. Toll! Man wird ja in der Realität auch kaum irgendwo durchs Fenster kopulierende Menschen beobachten können; was also hat das auf einer Modellbahn zu suchen. Ein Highlight, auf das der Modellbauer seine Besucher besonders hinweist und dann auf Knopfdruck noch mit Geräuschen vom Liebesakt untermalt? Das ist in meinen Augen einfach nur Dreck.

Will man seine Modellbahn schön ausgestalten, so findet man sogar eine Gruppe von Beerdigungsgästen mitsamt Messdienern und Pastor. Auch sitzende Rentner, spielende Kinder, Bauarbeiter und vieles mehr gibt es. Ich frage mich aber, was damit bewirkt werden soll, dass es unter dem Stichwort „Liebespaar“ jetzt händchenhaltende schwule Männer, sich küssende homosexuelle Männer und zwei „schmusende“ Lesben geben muss.

Wann kommen die ersten Männlein mit Einhornkopf und Fuchsmaske für all diejenigen, die sich als Avocado oder Duschkopf identifizieren? Wie wollen die Hersteller transgender darstellen? Und wie macht man eine Figur von einer Transgender-Person, die ihren Entschluss bereut hat und wieder zum Geburtsgeschlecht zurückgekehrt ist?

Und wenn man uns weismachen möchte, das gehöre heute zur ganz normalen Alltagsrealität, dann möchte ich auch Figuren von pöbelnden Nazi-Glatzen, um eine Szene aus dem Osten nachstellen zu können. Polizisten und Wasserwerfer gibt es ja schon. Und wären diese verrückten Klimakleber nicht schon wieder von der Bildfläche verschwunden, so hätte ich mir auch solche Figürchen gewünscht.

Missverstehen Sie mich bitte richtig! Selbstverständlich ist Homosexualität etwas ganz Normales. Und meinetwegen kann sich der Modellbahner, der diesen Aspekt der Realität nachbauen will, auch diese queeren Grüppchen in seine Fußgängerzone oder auf seinen Bahnsteig kleben. Warum denn nicht?
Mir geht es um den Aspekt, dass kackende Männlein auf dem Plumpsklo und Prostituierte, sowie Nacktbadende und das Viessmann-Fickpaar doch zur Veralberung, Belustigung für Menschen mit schrägem Humor dienen. Und ich befürchte, dass die schwulen und lesbischen Figürchen auch nur in erster Linie als zur Schau gestellte Besonderheit dienen. Und genau damit wäre dem ganzen ein Bärendienst erwiesen.

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