Wenn Wimpernklimperer Münch und Zopfmann Schnurer samstags im HR das ct‘-Magazin präsentieren, dann vergeht kaume eine Sendung, in der nicht irgendeiner zu Wort kommt, der Probleme beim Wechsel seines DSL-Anbieters hat.
Der eine hat vergessen, den alten Anschluß zu kündigen, ein anderer hat zu früh gekündigt und wieder einer hat dem Spaßanrufer am Telefon geglaubt und sein Kabel mit der Schere durchgeschnitten. Fakt ist: Die DSL-Anbieter buhlen um die Kunden wie die Straßenhuren um die Freier, versprechen das Blaue vom Himmel und schieben dann doch nur Falle…
Naja, es sind ja vorwiegend alte Leute, die dann wochen- oder monatelang ohne DSL und ohne Telefon da stehen. Klar, die sind alt, die fahren ja auch mit auf Kaffeefahrten und kaufen dünne Rheumadeckchen, die gegen Weltraumstrahlen schützen sollen für nur 1.798 Euro.
Aber wie um alles in der Welt kann es passieren, daß sich beim Wechsel des DSL-Anbieters eine ganze Stadtverwaltung vom Netz abhängen läßt?
So geschehen dieser Tage im, nur wenige Schritte von hier liegenden, Ladenburg. Die beschauliche Römerstadt wollte auch nichts anderes als die DSL-Oma mit der Rheumadecke, nämlich einen schnelleren DSL-Anschluß. Wer aber derzeit die im Telefonbuch angegebene Nummer der Ladenburger Stadtinformation wählt, ja der landet im telefontechnischen Nirvana, er hört nichts, nicht einmal eine Bandansage, nichts.
Bürgermeister Rainer Ziegler schimpft: „Das ist eine Katastrophe!“, so berichtet es die unvermeidliche Lokalzeitung „Mannheimer Morgen“.
Vielleicht wird die Bundesnetzagentur ja mal eingeschaltet und endlich wach: Denn das was der Ladenburger Stadtverwaltung da passiert ist und hier glossiert wird, das ist bittere Realität und eigentlich schon der Normalfall. Man könnte glauben, die DSL- und Telefonie-Anbieter sagte: „So, Du willst einen anderen Anbieter und uns Dein Geld vorenthalten? Na, dann sieh mal zu, wie Du sechs Wochen ohne Telefon und Internet klarkommst.“
Moloch Telekom reagiert gewohnt lahmarschig, die Reseller nehmen den Mund oft zu voll und zwischendrin wird der Kunde zerrieben. Und das in einer Zeit, wo man doch eigentlich annehmen müßte, daß es genügt, wenn beim „großen Bruder“ nur das Häkchen im Computer an der richtigen Stelle gemacht würde.
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