Satire

Klaus-Erwin wurde lästig

Babyklappeheader

Der 42-jährige Hilfsbibliothekar Klaus-Erwin Wullenweber wurde das Opfer der neuen Abgabepolitik unserer Bundesregierung.
Bei dieser Abgaberegelung handelt es sich mitnichten um eine neue Steuerregelung, sondern um die erweiterten Möglichkeiten bei der Nutzung der Babyklappe.

Als seine Mutter, die 79-jährige Hertha Wullenweber davon erfahren hat, daß man nun auch Personen bis zum vollendeten 50sten Lebensjahr noch in die Babyklappe von Krankenhäusern, Waisenheimen und Sozialeinrichtungen werfen darf, hatte die warmherzige Witwe ihren Sohn mit einem Schälchen in Milch eingeweichtem Puffreis in die Küche gelockt. Nachdem er die für ihn üppige Mahlzeit zu sich genommen hatte, überkam ihn eine gewisse Verdauungsschläfrigkeit, die seine Mutter dazu nutzte, um den Schlafenden auf dem Sitzbrettchen ihres Rolators zur Babyklappe des Hape-Kerkeling-Stiftes zu fahren.
Zum letzten Mal strich sie ihm seinen grünen Schmusepulli glatt, dann versetzte sie ihm den verabschiedenden Stoß.

„Ich bin so froh, den Schmarotzer los zu sein. Für mich beginnt jetzt ein neues Leben, als erstes lerne ich Samba und kaufe mir eine Sektflöte in C dur“, jubelte die Seniorin erleichtert, die ihren Sohn seit seiner Geburt bei sich wohnen hatte.
Dieser hatte einmal, im Alter von 21 Jahren, kurzfristig die Vorstellung gehabt, von zu Hause auszuziehen, aber seine Verlobung mit der 30 Jahre älteren Warmwasserfabrikantin Heidrun Möschen war seinerzeit überraschend in die Brüche gegangen, woraufhin sich Klaus-Erwin ‚für die Richtige aufsparen‘ wollte, die aber, so seine Worte: „Genauso aussehen muß wie Mutti.“

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Seit dem letzten Freitag steckt Klaus-Erwin in der Rutsche hinter der Babyklappe fest und wird von der Straße her rektal ernährt. Das THW ist zur Stelle und Oberkatastrophenmeister Werner Hemdsarm meint: „Nun, der Eingeklemmte erhält sehr viel stabilisierendes flüssiges Eiweiß und Lebertran. Jetzt müssen wir nur abwarten, bis das verdauungstechnisch den erwarteten Erfolg zeigt, dann flutscht der Kerl wie eine Rohrpostbombe in sein Heiabettchen.“

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    Satire

    Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

    Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 3. August 2015 | Revision: 7. August 2015

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