Kompliziert und verwirrend war das Bezahlen für’s Autofahren schon immer. Die Kraftfahrzeugsteuer wird nach Hubraum bemessen, die Versicherung wurde lange nach PS berechnet. Noch unübersichtlicher wurde es, als unterschiedliche Schadstoffklassen bei der Besteuerung mit herangezogen wurden.
Dabei gibt es Modelle, die das Ganze bequemer und einfacher gestalten.
1. Jahresplakette
Einmal jährlich holt man sich bei der Zulassungsstelle oder bei seiner Versicherung eine Plakette, die man vorne in die Windschutzscheibe klebt. Hierfür zahlt man einen (typenabhängigen) Pauschalbetrag, der die Steuer und die Versicherung beinhaltet. Fertig.
2. Kraftstoffumlage
Die direkte Kraftfahrzeugsteuer wird abgeschafft und auf das Benzin umgelegt. Wer viel fährt und viel tankt, zahlt eben mehr Steuer, als jemand der wenig fährt und wenig tankt. In meinen Augen die gerechteste Form der Besteuerung. Für Pendler und Berufskraftfahrer kann man, so wie es früher mal war, eine Rückerstattung bzw. einen Freibetrag vorsehen.
Besonders toll ist aber, was sich die Politiker jetzt mal eben auf die Schnelle einfallen lassen.
Die Besteuerung nach Schadstoffklassen.
Ich sehe es schon vor mir und weiß, daß das keine Utopien sind:
Der sogenannte Schwiegervater kauft sich alle paar Jahre einen wunderschönen, niegelnagelneuen „Benz“, natürlich immer mit der besten Schadstoffklasse, die er kriegen kann. Für sein Auto blättert er mal eben locker aus dem Handgelenk 50.000 Eulen hin, hat natürlich 300 PS unter dem Hintern und verbrennt gut 20 Liter auf 100 Kilometer.
Man darf ja nicht vergessen, daß selbst beim besten Katalysator der Welt hinten aus dem Auspuff kein Parfum entströmt. Schadstoffe verursachen alle Autos. Aufgrund des hohen Verbrauchs, des schaltfaulen Fahrstils und der rasant-abrupten Fahrweise wird der sogenannte Schwiegervater entsprechend sein Quäntchen zur Schadstoffbilanz beitragen.
Dafür wird er dann mit einer ganz niedrigen KFZ-Steuer belohnt, evtl. sogar ganz davon befreit. Na toll!
Unsereins, der ein älteres Modell fährt und sich selbst bei einer Neuanschaffung kein so extrem schadstoffarmes Auto leisten könnte, muß im Gegenzug aber blechen.
Zwar braucht unser Auto nur 6 Liter (Rapsöl) auf 100 Kilometer, aber das ist egal. Offiziell gilt es als Dieselfahrzeug mit einem älteren Kat und wir kämen in die höchste Steuerklasse, die es gibt. Und das obwohl unser Auto unterm Strich vermutlich weniger Schadstoffe absondert, als der 300 PS-Bomber vom sogenannten Schwiegervater.
Unterm Strich läuft es doch wieder einmal darauf hinaus, daß diejenigen, die sich ihr Auto so gerade eben noch leisten können, noch mehr bestraft werden und diejenigen, die sowieso genug Geld haben, um sich immer das beste und neueste Modell zu kaufen, auch noch zusätzlich belohnt werden.
Bis jetzt war man es ja in erster Linie von den Grünen gewöhnt, daß denen immer neue finanzielle Belastungen eingefallen sind, die vor allem in den Bereichen greifen sollten, die uns das Leben so ein bißchen einfacher und schöner machen. Langsam aber sicher macht sich dieser dunkelgrüne Dunst auch in den Köpfen der schwarz-roten Koalition breit. Vermutlich haben die Roten zulange mit den Grünen aus einem Napf gefressen.
Bild: pixelquelle.de
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