Nast

* Handy anpeilen, Mobiltelefone orten, Handy ausspionieren

Dreibeinblog Placeholder1a

GSM-Ortung bezeichnet die Ortung eines eingeschalteten, auf der Basis von GSM betriebenen Endgerätes (Mobiltelefon) durch das Mobilfunknetz.
Grundlagen, Varianten, Anwendungsgebiete,
Die GSM-Ortung ist im Vergleich zur Standortbestimmung mittels GPS meist ungenauer, da die zur Standortbestimmung herangezogenen Signale systembedingte Toleranzen aufweisen und, bedingt durch die benutzte Infrastruktur, Faktoren wie stark wechselnde Ausbreitungsbedingungen, Topografie des zugrundeliegenden Mobilfunknetzes, geografische Gegebenheiten und Ausstattung des benutzten Endgeräts auf das Ergebnis Einfluss nehmen.

Varianten

Eine GSM-Ortung kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei sich die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten in Bezug auf die Genauigkeit, den notwendigen Hardwareaufwand im Mobilfunknetz und den Anforderungen an das Endgerät unterscheiden.

Methode ohne weitere Zusatzausrüstung, weder netz- noch geräteseitig

Werbung

* Cell ID oder Cell of Origin: Dieses Verfahren ist nicht bei der 3GPP spezifiziert, wurde und wird jedoch von Netzbetreibern zur groben Positionsbestimmung verwendet. Bei diesem Verfahren wird lediglich die Zelle, in der sich das Endgerät zum Zeitpunkt der Messung aufhält, ermittelt und deren Position verwendet. Es sind keinerlei Änderungen auf Netz- oder Endgeräteseite notwendig, allerdings ist die erzielte Genauigkeit niedrig und steht in direktem Zusammenhang zur Dichte der Basisstationen.

Methoden mit netzseitiger, aber ohne geräteseitiger Zusatzausrüstung

* Timing Advance (TA): Bei diesem Verfahren wird die Position des Endgeräts anhand der Position der benutzten Funkzelle und dem Parameter Timing Advance bestimmt. Die Genauigkeit der ermittelten Position hängt von der Genauigkeit des Parameters Timing Advance ab welche systembedingt nicht besser als 553 m sein kann. Bei diesem Verfahren sind nur geringe zusätzliche Investitionen im Mobilnetz erforderlich, das verwendete Endgerät spielt keine Rolle da die notwendigen Daten während des Vorhandenseins einer Verbindung sowieso anfallen.
* Uplink Time Difference of Arrival (U-TDOA): Bei diesem Verfahren wird die Position des Endgeräts anhand der Laufzeiten der Signale des Endgeräts zu bestimmten Stellen im Mobilfunknetz, den sogenannten Location Measurement Units (LMU), ermittelt. Bei diesem Verfahren wird im Mobilfunknetz zusätzliche Hardware benötigt, allerdings kann diese Positionierungsmethode mit jedem Endgerät benutzt werden.

Methoden mit netz- und geräteseitiger Zusatzausrüstung

* Enhanced Observed Time Difference (E-OTD): Bei diesem Verfahren wird die Position des Endgeräts anhand von Laufzeitmessungen von mehreren benachbarten Basisstationen, die das Endgerät durchführt, ermittelt. Bei diesem Verfahren wird im Mobilfunknetz zusätzliche Hardware benötigt, außerdem muss das Messverfahren und die Übertragung der Messergebnisse vom Endgerät unterstützt werden.
* Global Navigation Satellite System (GNSS): Bei diesem Verfahren wird die Position des Endgeräts vom Endgerät selbst ermittelt und an das Mobilfunknetz weitergeleitet. Das Endgerät bestimmt seine Position mithilfe eines beliebigen satellitengestützten Systems zur Positionsbestimmung (GPS, Galileo, GLONASS, QZSS). Bei diesem Verfahren sind nur geringe zusätzliche Investitionen im Mobilnetz erforderlich, allerdings muss das benutzte Endgerät diese Art der Positionsermittlung unterstützen.
o Eine Sonderform dieses Verfahrens ist Assisted GNSS (A-GNSS) bei dem die zur Positionsbestimmung notwendigen Hilfsdaten vom Mobilfunknetz zur Verfügung gestellt werden. Bei der Bezeichnung dieses Verfahrens wird normalerweise anstatt der allgemeinen Bezeichnung GNSS die Bezeichnung des im jeweiligen Fall verwendeten Satellitennavigationssystems benutzt, also etwa A-GPS.

Die Genauigkeit der ermittelten Positionen liegt zwischen mehreren Kilometern bei Verwendung von Cell ID unter ungünstigen Umständen, zwischen 25 m für E-OTD und U-TDOA bis unter 5 m bei Verwendung von GNSS.
Anwendungsgebiete

* Eine Reihe von standortbezogenen Diensten stellen dem Benutzer ortsabhängige Informationen zur Verfügung.
* Trotz der relativen Ungenauigkeit kann diese Methode helfen, gestohlene Telefone wiederzufinden.
* Die GSM-Ortung kann im Zuge polizeilicher Ermittlungen aufgrund einer schweren Straftat oder wenn Gefahr im Verzug ist nach vorheriger richterlicher Anordnung durchgeführt werden. Durch das Versenden von Silent SMS wird das Handy veranlasst, mit der Basisstation Kontakt aufzunehmen und die aktuelle Position mitzuteilen.
* Rettungsdienste können im Notfall den ungefähren Standort eines Anrufers oder eines verunglückten Autos (siehe eCall) ermitteln.
* Mittlerweile kann auch jeder selbst gegen eine geringe Gebühr, jedoch nur in einigen Mobilfunknetzen, entweder direkt über seinen Mobilfunk-Anbieter oder mit diversen gewerblichen Ortungsdiensten eine Funkzellenortung durchführen. So können Eltern z. B. den Aufenthaltsort Ihrer Kinder in Erfahrung bringen.

Dieser Text stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Diese Seite wurde zuletzt am 21. Oktober 2009 um 19:55 Uhr geändert.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Siehe die Nutzungsbedingungen für Einzelheiten.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Keine Schlagwörter vorhanden
Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 23. Oktober 2009 | Revision: 28. November 2012

Lesen Sie doch auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Kommentare
älteste
neueste
Inline Feedbacks
View all comments



Rechtliches