Der Snare-Drum kommt stets eine besondere Bedeutung zu. Sie ist am Schlagzeug die meistgespielte Trommel und sie ist auch besonders durchdringend, weshalb sie häufig für den Grundbeat eingesetzt wird.
An elektronischen Schlagzeugen werden zumeist Snare-Drums von 8-10 Zoll Größe verbaut. Bei den Spitzenmodellen kommen auch 12″-Snares zum Einsatz, was sich die Hersteller aber fast in Gold aufwiegen lassen.
An einem „richtigen“ akustischen Schlagzeug hingegen findet man vorwiegend Snares von 12″ bis 14″ Größe. Das macht auch Sinn, denn auf dieser Trommel werden die allermeisten kniffeligen „Kunststücke absolviert, da braucht man praktischerweise natürlich auch Platz auf dem Fell.
Warum also nicht die Vorteile beider Systeme miteinander verbinden und eine Snare von einem akustischen Schlagzeug zu unserem elektronischen hinzufügen?
So sieht das Ergebnis hinterher aus:
Im Vordergrund sehen wir die neue 14″-Snare auf einem eigenen Ständer. Beides, wie auch die anderen benötigten Artikel habe ich mal wieder bei thomann.de bestellt. Wenn ich so eine Idee habe, will ich nicht 3 Wochen auf die Teile warten müssen und Thomann liefert ja bekanntlich über Nacht.
Bestellt habe ich eine extrem günstige Snare-Drum mit silberfarbigem Metallkessel, das passt meiner Meinung nach am besten zum Alesis-Rack und den anderen Trommeln.
Man hätte auch einen Halter an die Snare montieren und sie am Rack aufhängen können, vielleicht mache ich das auch noch, aber am einfachsten geht es, wenn man für etwas über 30 Euro einen Snareständer dazu bestellt.
Abzuraten ist übrigens von ganz billigen Snares aus dem Kaufhaus oder Supermarkt. Das sind Kindertrommeln, die allenfalls zum Krachmachen auf dem Fußballplatz taugen, sie haben keine richtigen „Böckchen“ zum Spannen der Felle und auch die Spannreifen sind durchweg Schrott.
Andererseits benötigen wir für das Projekt auch kein gut klingendes Modell, denn alles was da den Klang ausmacht, schrauben wir sowieso ab.
Es reicht also irgendeine Snare in der Größe 14 Zoll. So etwas bekommt man neu ab 39 Euro, gebraucht manchmal noch günstiger.
Als weitere Zutaten benötigt man entweder einen Rackhalter oder einen Snareständer. Ich finde, mit einem Snareständer ist man noch flexibler, was die Positionierung dieser wichtigen Trommel angeht.
Desweiteren braucht man ein Meshhead, also ein stummes Fell. Da empfehle ich dringend, ein ordentliches zu kaufen. Für die Toms oder das Kick-Pad dürfen es auch schon mal günstigere sein, aber bei der Snare würde ich nicht sparen, also kommt hier für mich nur das Roland/Remo-Fell für knapp 40 Euro in Frage.
Um den Ton ordentlich abnehmen zu können wird außerdem ein Doppeltrigger benötigt. Also ein Trigger, der das Meshhead und den Trommelrand (Rim) abnehmen kann.
Da die Snare, aus oben genannten Gründen, die wichtigste Trommel im Set ist, sollte man auch hier nicht sparen. Allerdings empfehle ich das Roland-Produkt nicht, sondern die ddrum Trigger der Pro-Serie.
Dieser Trigger schlägt inkl. Kabel (das normale vom Alesis-Modul passt mechanisch nicht!) auch noch einmal mit etwa 60 Euro zu Buche, sodaß für die neue Snare etwa 150-200 Euro zu rechnen sind.
Dafür bekommt man aber ein sehr feines und edles Gerät!
Zunächst habe ich die 20 Schrauben gelöst, mit denen die Spannreifen der beiden Felle gehalten werden. Außerdem löst man noch vier Schrauben, um den nicht benötigten Snareteppich zu entfernen. Den Snareteppich und das durchsichtige untere Fell kann man in die Kramkiste legen.
Oben auf die Snare habe ich das Roland/Remo-Meshhead montiert und leicht vorgespannt.
Dann habe ich aus einem alten Stück Schaumstoff ein paar runde Stücke in Trommelgröße ausgeschnitten (Resonanzfell als Schablone nehmen und ruhig außen herum schneiden, die Teller dürfen ruhig zu groß sein).
Diese Schaumstoffscheiben kommen zur Dämmung unten in die Snare. Sie verhindern, daß das an sich stumme Meshhead-Fell trotzdem ein Trommelgeräusch verursacht, weil der Kessel doch eine gewisse Resonanz hat. Ich habe es auch ausprobiert, wie das Ganze ohne Resonanzfell klingt; das macht keinen nennenswerten Unterschied, also können wir ruhig das ehemals obere weiße Schlagfell unten als „Deckel“ wieder aufschrauben. Das ermöglicht dann das Einlegen der selbstgemachten Dämmung.
Danach wird das Meshhead-Fell sauber gespannt, bis man den gewünschten Rebound hat.
Der Trigger wird einfach an den Rand geschraubt und dann mit dem XLR-Kabel mit dem Modul verbunden.
Im Modul mußte ich die Triggerempfindlichkeit von 30 auf 84 hochsetzen und insbesondere die Empfindlichkeit des Rim-Triggers um das Dreifache hochsetzen.
Dafür triggert das System aber supertoll!
Beim Aufsetzen des Meshheads kann man darauf achten, daß das Logo der Snare schön nach vorne zeigt und daß nichts vom Spannmechanismus für den Snareteppich bei den Beinen des Drummers im Wege ist. Den Trigger montiert man sinnvollerweise an einer Stelle, die nicht unbedingt in der bevorzugten Schlagrichtung liegt.
Wer günstig an eine 14″-Snare kommt, der kann recht günstig ein Spitzeninstrument bauen.
Ich bin hellauf begeistert!
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