Eigentlich ist es ja nur die obere Fressöffnung eines langen Wurms, der in uns wohnt und den wir Darm nennen: Der Mund. Ja, ist wirklich so! Im Prinzip bestehen wir aus einem 7 bis 8 Meter langen Gewürm, das permanent gefüttert werden will und regelmäßig am anderen Ende ausscheidet.
Der ganze Rest, Arme, Kopf, Beine und so’n Zeug dient nur dazu, um diesem Darmwurm das Leben zu ermöglichen.
Aber mal abgesehen von solch profanen und entzaubernden Betrachtungen, ist diese obere Fressöffnung, der Mund, für uns von ganz besonderem Interesse. Es gilt allgemein als erstrebenswert, einen schönen Mund zu haben, in dem auch schöne Zähne wohnen. Leider sind Zähne so etwas, wie Mietnomaden und ziehen irgendwann aus. Gott sei Dank gibt es aber künstlichen Ersatz.
Um einen Mund noch mehr zu verschönern oder um einen nicht ganz so als schön empfundenen Mund schöner wirken zu lassen, hat sich die Fressöffnungsverschönerungsindustrie so allerlei tolle Sachen einfallen lassen, angefangen beim Lippenstift.
Wem rein kosmetische Produkte zum Auftragen nicht ausreichen, der kann sich seine Fresse auch tackern lassen. Nach meinen Beobachtungen sind es vor allem Menschen, die sowieso schon Probleme mit der Artikulation haben, die sich auch noch Ringe, Nieten und anderes Gedöns als Piercing in Lippen oder Zunge nieten lassen.
In meinem Buch „Du mich auch!“ (erhältlich im gut sortierten Buchhandel und Büchereien) habe ich ein schönes Kapitel über den hiesigen Dialekt geschrieben. Schon, wenn Menschen in meiner Umgebung, also die örtlichen Eingeborenen, für ihre Verhältnisse normal sprechen, fällt es mir mitunter schwer, sie zu verstehen. Wenn aber dann, vor allem jüngere Geschöpfe die hiesigen Niedergelassenenschaft sich auch noch Poppnieten und Büroklammern oder anderes Gedübel in die Lippen schießen lassen oder gar die Zunge mit Ringen, Dornen oder Stäbchen durchbohren lassen, so ist das nicht förderlich, was die Verständlichkeit anbetrifft. „Wiescho? Misch gnopfsteht dotsch jedermpfumpf!“
Für alle, die das Bedürfnis verspüren, Mutter Natur bei der Ausgestaltung der Oberdarmendung etwas auf die Sprünge zu helfen, hat AliExpress mal wieder das Passende. Wie auf dem Titelbild zu diesem Beitrag ersichtlich, gibt es dort wunderbaren Schmuck zum Aufkleben auf die Lippen, gepaart mit einer metallenen Schiene, die man sich auf die Zähne stecken soll.
Ich bin mir sicher, dass insbesondere diese Schmuckschiene aus Asien jedem Europäer auf Anhieb passt! Und die aufgeklebten Schmuckpalletten (schreibt man das so?) halten ganz sicher bombenfest an den Lippen.
Übrigens: Zu jedem Schmuckgedöns, dass man bei diesem Händler bestellt, gibt es Hosenträger dazu! So steht es wenigstens in der Werbung dabei. Weshalb man zu Zahnschmuck ausgerechnet Hosenträger dazubekommt? Ein Rätsel!
- hackfresse: AliExpress
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