Was haben sich die Gut- und Wutbürger aufgeregt, als Google & Co. ihre mit Kameras bestückten Autos durch unsere Straßen gesandt haben, um ihre Streetview oder ähnlich genannten Stadtbetrachtungsfunktionen in ihre Kartendienste einzubauen. Zu Tausenden legten sie übereifrig Widerspruch gegen die Ablichtung ihres Hauses ein und ärgern sich heute, daß ausgerechnet das eigene Haus nur als verschwommene Fläche in Streetview abgebildet wird.
Ja, osteuropäischen Diebesbanden wollte man dadurch vorbeugen. Wenn die nicht sehen, wie das Haus aussieht, kommen die bösen Buben ja auch ganz gewiss nicht.
Erstaunlicherweise haben aber gerade diejenigen, die ihre Häuser mit weithin sichtbaren Alarmsirenen ausrüsten oder ihre Häuser im Kartendienst verpixeln lassen, statistisch gesehen ein dreimal höheres Risiko, Opfer eines Einbruchs oder gar Überfalls zu werden, denn deutlicher kann man nicht zeigen: Hey, bei uns gibt es was zu holen!
Ob es nun die gleichen Leute sind, die in diesem Jahr eine der bezahlbar gewordenen ferngesteuerten Drohnen unterm Tannenbaum liegen hatten, weiß ich nicht. Jedenfalls sind und bleiben diese Geräte trotz dramatischen Preisverfalls zumindest in der technischen Oberliga immer noch etwas für den etwas besser gefüllten Geldbeutel. So um die 1.000 bis 2.000 Euro muß man schon für eine mit 4 oder 6 Propellern angetriebene Drohne inkl. GPS, Kamera und Telemetrie hinblättern.
Dafür heben die größeren Geräte butterweich ab, fliegen sanft und sicher und kehren dank GPS im Zweifelsfall automatisch an die Ausgangsposition zurück, wo sie teilweise sogar vollautomatisch landen.
Der Clou: Die meisten Geräte sind mit hochauflösenden Kameras ausgerüstet, die superscharfe Bilder aus bis zu 300 Metern Höhe liefern, als Foto oder als Film.
Damit ist der Blick über den Gartenzaun des Nachbarn technisch überhaupt kein Problem mehr, Freikörperkulturisten müssen also im Sommer 2015 aufpassen, was sie so im Garten treiben.
Angeboten werden die Flugapparate als kleine 49 Euro-Winzlinge und abgesehen von diesen reinen Spielzeugen, die beinahe nur für den Indoor-Betrieb geeignet sind, taugen selbst die rund 300-700 Euro teuren Drohnen nur recht wenig.
Es ist eine Illusion, man müsse nichts können, um diese Geräte bedienen zu können.
Hoch bekommt man fast jedes ferngesteuerte Modell, die Kunst besteht darin, es am Himmel zu halten und vor allem es auch heil wieder zu landen.
Wirklich fast narrensicheren Komfort bieten nur die teureren Geräte der 1000+ €-Liga.
Aber hier wird dann das vorherige Aufrüsten zum Start, die Programmierung der Funktionen und die gleichzeitige Bedienung und das Überwachen der Telemetrie bzw. der live zum Boden gesandten Daten oft zu viel für den unerfahrenen Bediener.
Und noch ein Aspekt ist zu berücksichtigen: Eine GoPro-Kamera oder ein kostspieliges Äquivalent muß es schon sein, um vernünftige Bilder hinzubekommen. Die kleinen Schlüssellochkameras ohne vernünftige Optik, die vielfach werksseitig in Billiggeräten verbaut sind, bringen nur miserable Bilder zustande, oftmals pixelig, nie scharf und meist nur von klitzekleinen Objekten am Boden. Viele Kameras neigen in der Weitwinkelstellung auch zu unnatürlichen Kissenverzerrungen.
Ordentliche Drohnen können viel Spaß bereiten, atemberaubende Perspektiven bieten und gerade als Ergänzung zu Bodenaufnahmen mit einem guten Camcorder verblüffende Effekte erzielen.
Ausprobieren sollte man mal den Start von der Hand einer lächelnden Person, den Flug auf große Höhe und dann diesen Clip rückwärts abspielen lassen. Der Effekt: Aus der Vogelperspektive nähert sich die Drohne dem Darsteller bis auf Augenhöhe.
Toll geeignet, um die Darsteller in einem Beitrag einzeln so vorzustellen.
Aber auch Landschaftsaufnahmen lassen sich ganz prima machen, etwa einem Flußlauf folgen, Brücken unterfliegen, Kirchtürme umrunden oder einen Wald von oben betrachten.
In bewohnten Gebieten heißt es auf jeden Fall die Privatsphäre zu respektieren!
Und man sollte sich mit der Bedienung vertraut machen, sonst gibt es Bruch!
Informationen zur rechtlichen Lage bietet diese Seite hier: http://quadrocopter…/neues-drohnen…luftfahrtgesetz-verabschiedet
Die gleiche Seite bietet auch zahlreiche weitere Informationen und Produktvergleiche.
Achtung: Versicherungspflicht!
Schnell ist die Drohne außerhalb der Reichweite der Fernbedienung oder es geht ihr genau über einer vielbefahrenen Straße der Saft aus.
Wie schnell ist da was passiert!
Die Seite Drohnenbau.de schreibt dazu:
Seit der 9. Verordnung zur Änderung der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO) im Bundesgesetzblatt am 10. August 2005 gibt es in der Luft keinen versicherungsfreien Raum mehr. Das heißt im Klartext:
Jedes fliegende Spielzeug welches unter freien Himmel geflogen wird unterliegt der Versicherungspflicht !
Zwei Anbieter, die langjährige Erfahrungen zu diesem Thema haben möchten wir Euch verlinken. Das ist zum Einen der DMFV und zum Anderen der DMO.
Der DMFV (Deutscher Modellflieger Verband) … ist der weltweit größte Verband für Modellflugsport. … Der Jahresbeitrag liegt für Erwachsene bei gerade mal 42,- € und beinhaltet auch eine Versicherung. Die Versicherung greift auf jedem, dem Verband angeschlossenen, Modellflugplatz und greift gegen Aufpreis von 14,36 € auch außerhalb dieser Modellflugplätze. Enthalten ist hier auch eine Rechtschutz ! Informationen zu den Versicherungsdetails gibt es hier: DMFV Versicherungsdetails
Die DMO (Deutsche Modellsport Organisation) … ist eine gute Alternative zum DMFV. Dieses Angebot ist eine reine Versicherung ohne Verband und daher etwas günstiger. Bereits ab 39,96 € können sich Modellflieger hier versichern. Auch hier ist eine Rechtschutz enthalten ! Informationen und Versicherungsdetails gibt es hier: DMO Versicherungsdetails
Bildquelle: beide Fotos http://www.theverge.com/…drones-for-christmas-presents
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Schlagwörter: drohne, quadkopter, spionagedrohne