Die Reinheit des Bieres wird in Deutschland schon seit Jahrhunderten sehr groß geschrieben. Laut deutschem Reinheitsgebot darf ein gutes Bier nur aus vier Zutaten bestehen: Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. An dieses Prinzip halten sich die großen Brauereien der Nation seit langer Zeit und sind damit auch immer gut gefahren.
Doch seit geraumer Zeit macht ein neuer Trend dem Reinheitsgebot Konkurrenz: das Craft Bier. Auf Getränkekarten in verschiedenen Eckkneipen oder mit Kreide auf eine Tafel im Szenebezirk geschrieben, treffe ich in letzter Zeit immer häufiger auf diese heimgebrauten Biere. Jetzt wollte ich wissen, was genau es mit diesem Trend auf sich hat.
Der Craft Bier-Trend kommt, wie so vieles vor ihm, aus den USA. Dort wurde in den 1980er Jahren das Heimbrau-Verbot aufgehoben, was vielen kleinen Brauereien eine Zukunft ermöglichte. Gelangweilt von den Bieren der Großkonzerne entdeckte man alte Brautraditionen neu und fing an mit ganz verschiedenen Zutaten zu experimentieren. So entstand in relativ kurzer Zeit der Trend des „Craft Beer“.
Jetzt ist der Trend, der die Rückbesinnung auf handwerklich produziertes, aroma-intensives Bier bezeichnet, auch auf dem deutschen Markt angekommen. Dabei wird auch das deutsche Reinheitsgebot gekonnt umgangen oder gezielt ignoriert. Und so ist ein unterschwelliger Geschmack nach Ananas, Lakritz, Wassermelone, Honig oder Maracuja in deutschen Craft Bieren keine Seltenheit, wie auch die Biere der Privatbrauerei Crew Republic in München beweisen.
Ob das nun besseres Bier macht oder erstrebenswerter ist als reines Bier, muss jeder für sich entscheiden. Doch zumindest das Probieren, ist Pflicht für jeden, der sich Bierfan nennt. Denn erst wer sich eine eigene Meinung bildet, kann anschließend darüber streiten.
Finden kann man das Trend-Getränk entweder in kleinen Privatbrauereien deutscher (Groß)Städte oder ganz einfach im Internet.
Denn nicht nur Bars und Kneipen haben den Trend erkannt, auch die Seite Bier-Deluxe.de hat sich dem neuen Biertrend längst verschrieben und bringt ausgewählte Sorten an den Mann.
Meine Meinung über Craft Beer behalte ich vorerst für mich.
Habt ihr die Biere schon probiert?
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Ich braue seit dreissig Jahren mein eigenes Bier zuhause und zwar völlig legal, genauso wie das meine Großmutter bis 1939 auch gemacht hat – bis der „Föhrer“ der Meinung war, es gäbe wichtigeres als Bier brauen.
Man muss das Reinheitsgebot nicht umgehen oder ignorieren, um wohlschmeckende Biere zu brauen. Auch mit den Standardzutaten Malz, Hopfen, Hefe und Wasser lassen sich ohne Klimmzüge interessante Biere herstellen – über 200 verschiedene Hopfen- und ebenso viele Malzsorten in Verbindung mit aus Wirtschaftlichkeitsgründen aufgegebenen Brauverfahren lassen die Möglichkeit dazu.
Der Schluß, entweder reines Bier oder Geschmack durch exotische Zutaten, ist also nicht ganz richtig.
Industriebiere sind meist aus Halbarkeitsgründen – und weil der Verbraucher das so erwartet – „glanzfein“ gefiltert, dabei gehen schon viele Geschmacksstoffe den Bach hinunter. Hobbybrauer- und handwerklich gebraute Biere sind üblicherweise ungefiltert, und so bleibt der Geschmack im Bier.
Kleiner Nachteil: Diese Biere müssen innerhalb von sechs Monaten nach Herstellungsdatum getrunken sein – das hat aber bei meinen Bieren immer geklappt.
Ich glaube, das ist nichts für mich. Ich probiere ja immer mal gerne neue Sorten aus, aber meine Erfahrung ist, daß immer, wenn Bier „gepanscht“ wird, es meist nicht mehr „richtig“ schmeckt. Und im internet bestelle ich schon mal gar kein Bier, sondern trinke immer das aus einer lokalen Brauerei, wo ich gerade bin.