Manchmal schmunzele ich, wenn mir jemand sagt, daß er diesen oder jenen Bescheid der Verwaltung nicht verstehe. Aber manchmal ist es wirklich so, daß man selbst auf den ersten Blick nicht verstehen kann, was oder wie viel eine Gemeindeverwaltung von einem will.
In diesem Fall geht es um unsere Wasser- und Abwassergebühr.
Dem Bescheid zur Folge müssen wir 111,98 Euro an die Gemeinde bezahlen. 96.- Euro haben wir als Abschlag bereits bezahlt, verbleiben 15,98 Euro. Ist ja klar.
So steht es auch auf dem Bescheid (s.o.)
Doch dann folgt der Satz:
]Die Abrechnung ist zur Zahlung fällig bzw. wird erstattet: 21.04.2014 19,98 €]
Was bitte soll dieser Hinweis bedeuten?
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Ganz einfach: Die wollen 19,98€ von Dir. 🙂
Und wo kommen die 4 Euro Unterschied her?
Tippfehler? 🙂
Es ist manchmal unglaublich, wie steinzeitmäßig viele Unternehmen noch unterwegs sind, aber es kann tatsächlich sein, dass hier etwas händisch in eine Vorlage übertragen wurde und es dabei zu einem Tippfehler gekommen ist.
Üblicherweise würde man erwarten, dass Unternehmen (oder Behörden), die etwas abzurechnen haben, alle erforderlichen Daten in einer Datenbank vorhalten und das Programm dann auf Knopfdruck eine korrekte Abrechnung erstellt. (Natürlich nur sofern die in der Datenbank vorgehaltenen Daten korrekt sind…)
Bei der Telefonrechnung ist es ja eigentlich genau so. Es kann natürlich sein, dass einzelne Positionen falsch sind, was ich dann meist nicht bemerke oder nur unter großem Aufwand entdecken und nachweisen kann. Die Gesamtsumme und die ausgewiesene Umsatzsteuer etc. stimmen aber eigentlich immer.
Interessanterweise scheint es aber bei Hausverwaltungen und kommunalen Versorgern einen technischen Rückstand zu geben. Wir haben jahrelang in einer Mietwohnung mit Fernwärme gelebt. Die Fernwärmeabrechnung hat sich (zwangsweise) zu einem intensiven Hobby von mir entwickelt. Da war immer irgendein Bonbon versteckt.
Es war so, dass das Ablesen der Wärmezähler von einem Drittunternehmen erledigt wurde. (Übliches Vorgehen.) Dieses Drittunternehmen hat dann zunächst seinerseits die Abrechnung des Verbrauchs gemacht und diese Abrechnungen in Papierform an die örtlichen Stadtwerke weitergegeben. Die Stadtwerke wiederum haben den ganzen Schmetter dann abgetippt und in ihr System eingegeben. Daraus haben sie dann ihre eigene Abrechnung gezogen. (Als einzige Information ist in diesem Schritt die Summe der Vorauszahlungen hinzugekommen.) Und dann haben sie nochmal manuell ein separates Anschreiben mit Word erstellt, in dem sie die Summe der Nachzahlung oder der Gutschrift extra ausgewiesen haben. Das ging n-i-e-m-a-l-s fehlerfrei.
Ähnliches habe ich auch bei der Betriebskostenabrechnung von unserer damaligen Hausverwaltung beobachtet, so dass auch dort auf manuell ausgefüllte Word- oder Excel-Vorlagen zu schließen war.
…also wundert mich gar nichts mehr…
Ich bin ja nun noch halbwegs fit und kann mir irgendwie einen Reim machen oder zumindest nachfragen. Aber was machen ältere Leute, die so unverständliche Bescheide bekommen?
Es geht ja oft nicht nur um 4 Euro, sondern um 400 oder um 4.000. Die zahlen u.U. einfach, weil sie es nicht verstehen und weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen.
Nicht nur ältere Leute haben da ein Problem. Der Spruch „Um das zu verstehen, muss man das studiert haben!“ scheint mir auf immer mehr Bereiche des Lebens zuzutreffen. Aber das ist ein weites Feld…
Aber Du hast Recht! Ich habe mir auch schon versucht vorzustellen, wie viel Mehreinnahmen durch reine „Abrechnungsfehler“ entstehen. (Bei manchen steht die Quote der Abrechnungsfehler sicher auch als Zielvorgabe im Businessplan… ;-))