Die WordPress-Entwickler reden enthusiastisch über den Blockeditor Gutenberg. Der ermöglicht, ähnlich einem Pagebuilder, das Erstellen von Internetseiten durch die Auswahl vorgefertigter und angepasster Blöcke. Schön für diejenigen, die viele Internetseiten erstellen möchten
Erfahrene WordPress-Benutzer hingegen nutzen eigene oder vorgefertigte Templates (Layout-Dateien) und den üblichen HTML- bzw. WYSIWYG-Editor. Damit lässt sich sehr gut ein toller Workflow für jeden erzielen. Es geht den meisten beim Thema Editor einfach nur um eine bequeme und schnelle Art der Texterfassung. Gutenberg steht dem im Wege.
Gutenberg nervt Content-Writer
Es verwundert daher niemanden, dass Plugins, die Gutenberg entfernen, lahmlegen und die alten Editoren und Widgets wiederherstellen, ganz hoch im Kurs bei den meist getätigten Downloads stehen.
Ich nutze den ganz simplen HTML-Editor, denn es geht um Inhalte. Content first heißt die Devise. In einem vernünftigen CMS übernehmen Template und CSS-Styles dann die Aufgabe, den Content sauber darzustellen. Dazu bedarf es der Eingabe von Steuerzeichenfolgen, um dem Template/CSS mitzuteilen, wo man etwas wie dargestellt haben möchte: Fett schreiben, als Überschrift verwenden, fertigen Textblock einsetzen u.s.w. Diese Codes müsste man alle kennen. Aber es gibt ein tolles Plugin, mit dessen Hilfe man sich die gewünschten Befehlsketten und sogar vorgefertigte Textbausteine als Buttons über dem Editor anzeigen lassen kann.
Addquicktag von Frank Bueltge – einfach genial
Dieses Plugin heißt AddQuicktag und kommt von Frank Bueltge, der es vor etlichen Jahren aus einem anderen, verwaisten Plugin weiterentwickelt hatte. Es ist ein kostenloses Plugin, für das über 200.000 Anwender dem Entwickler sehr dankbar sind, erleichtert es die tägliche Arbeit doch erheblich.
Abspeichern einzelner neuer Quicktags klemmt
Leider zeigt das Plugin derzeit Probleme. Zuerst ist mir aufgefallen, dass ich neue Quicktags in den Einstellungen des Plugins nicht mehr problemlos abspeichern konnte.
Man trägt dort in eine Maske den Namen des gewünschten Buttons ein, gefolgt von den Anweisungen, die beim Klick ausgeführt bzw. in den Text eingesetzt werden sollen. Klickt man auf Abspeichern, wird alles abgespeichert bis auf den Namen, den man dem Button gegeben hat.
Ich muss also nach dem ersten Abspeichern den Namen noch einmal in das geleerte Feld eingeben und erneut abspeichern. Lästig.
Import der JSON-Datei funktioniert nicht mehr
Oftmals bedient man, so wie ich es tue, mehrere WordPress-Installationen, sprich mehrere Blogs/Seiten. Da nutzt man dann AddQuicktag logischerweise in jeder einzelnen Installation. Um das Rad nicht jedes Mal neu erfinden zu müssen, ist es praktisch, dass man einen kompletten Satz von Quicktags aus einer gut ausgerüsteten WordPress-Installation einfach als JSON-Datei exportieren kann. In ein anderes Blog importiert, stehen einem auch dort die mühsam entwickelten Quicktags zur Verfügung. Sehr praktisch.
Doch leider funktioniert der Import nicht mehr. Importiert man die JSON-Datei eines Blogs in das Plugin AddQuicktag eines anderen Blogs, bleibt eine leere Liste von Tags übrig. Das heißt: Nicht nur, dass das JSON nicht importiert wurde, sondern auch bereits vorhandene Quicktags sind komplett verschwunden.
Einbau von Quicktags in functions.php geht auch nicht mehr
Einen weiteren Weg, um AddQuicktag bestimmte Buttons beizubringen, gibt es, indem man Befehlsname und Anweisungen sozusagen tabellarisch in seine functions.php, eine Steuerdatei von WP, einbaut. Den entsprechenden Code hat Frank Bueltge auf Github bereitgestellt.
Aber auch diese Möglichkeit versagt jetzt. Dort eingegebene Definitionen erkennt das Plugin auch nicht mehr. Schade.
Was bleibt? Zum einen viel Arbeit. Da das Plugin ansonsten wie gewünscht funktioniert, bleibt die Problematik, dass man derzeit Quicktags nur einzeln manuell und dann mit mehrmaligem Abspeichern eingeben kann. Ich habe das mühsam erledigt und über 30 Tags mit Copy-and-paste von einer Installation in eine andere übernommen.
Weihnachten und Fazit
Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass Frank eventuell noch einmal seine genialen Geistesblitze in die Tastatur seines Rechners fließen lässt und den Fehler behebt. Das wäre sehr schön.
Man kann ihn nur bitten und hoffen. AddQuicktag ist kostenlos und da hat man als Anwender natürlich keine Ansprüche auf irgendwas. Es wäre aber schade, wenn dieses geniale Plugin den gleichen Weg geht, wie viele andere vor ihm: nämlich im Hades der toten Plugins zu versinken.
- addquicktag: Peter Wilhelm
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