Eine tolle neue Floskel ist seit etwa anderthalb Jahren „ein Stück weit“.
Man hört zunehmend Formulierungen wie:
„Damit kann ich mich ein Stück weit identifizieren.“
„Das ist ein Stück weit ja richtig.“
So holen Sie sich ein Stück weit Weihnachten nach Hause.“
Früher hätte man einfach „ein bißchen“ oder „etwas“ gesagt.
„Ein Stück weit“ gehört in die Kategorie der Floskeln, die Leute sich aneignen, weil sie glauben, das klinge besonders intelligent.
Für mich bleibt aber die Frage offen, wie groß ist das Stück und wie weit ist ein Stück weit?
Auch sehr beliebt ist es, seine eigenen Aussagen mit einer der folgenden Formulierungen einzuleiten oder zu beenden:
„Ich sag jetzt mal, das ist so nicht richtig.“
oder
„Das ist aber ziemlich groß, sag ich jetzt mal.“
Nun, das ist ja auch ziemlich sinnvoll, so weiß man wenigstens, daß der Gegenüber etwas gesagt hat und das gleich in doppelter Hinsicht, denn einmal hat er ja tatsächlich etwas gesagt und dann auch noch ausdrücklich dazugesagt, daß er jetzt was sagt bzw. gesagt hat.
An Blödheit übertroffen werden die beiden sinnlosen Formulierungen aber durch „keine Ahnung“.
Insbesondere unter jungen Menschen hat sich „keine Ahnung“ als Verlegenheitsfloskel durchgesetzt. Hätte man früher nur „Äh“ gemacht oder eine Bestätigungsfrage wie „nicht? / nicht wahr? / ne?“ angehängt, so fügt man heute in den Satz gleich mehrere „keine Ahnung“ ein.
„Ey Du, keine Ahnung, aber ist das da das neue Nokia, keine Ahnung.“
Ist schon interessant, wie sich solche Floskeln verbreiten. Irgendwann muß doch jemand z.B. „ein Stück weit“ erstmals verwendet haben, bevor es seinen Siegeszug antreten konnte. Ich frage mich, ob das nicht überhaupt Politikersprache ist und ob es nicht gar Frau Künast war, bei der ich das erstmals hörte.
Ich sag jetzt mal, daß das ein Stück weit im Dunkeln bleiben wird, keine Ahnung.
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